Architekturobjekt 42 von 70

Architekturobjekte


Brunnen vor der Alten Oper

60313 Frankfurt am Main, Opernplatz 1

Mit freundlicher Unterstützung von GUTJAHR Systemtechnik

Brunnen vor der Alten Oper - Brunnen vor der Alten Oper

© Gutjahr Systemtechnik GmbH

Brunnen vor der Alten Oper - Brunnen vor der Alten Oper

© Gutjahr Systemtechnik GmbH

Brunnen vor der Alten Oper - Brunnen vor der Alten Oper

© Gutjahr Systemtechnik GmbH

Brunnen vor der Alten Oper - Brunnen vor der Alten Oper

© Gutjahr Systemtechnik GmbH

Mit freundlicher Unterstützung von GUTJAHR Systemtechnik

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Opernplatz 1, 60313 Frankfurt am Main, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

03.2010

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauleistung: Fliesen, Platten

Hennrich GmbH - Steinmetzgeschäft

Salzschlirfer Str. 16

60386 Frankfurt am Main

Deutschland

Tel. 069 413017

info@ehennrich.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

Umrahmt vom historischen Prachtbau und der modernen Hochhauskulisse: Seit der Wiedereröffnung der Alten Oper vor 35 Jahren, am 18. August 1981, ist der Opernplatz ein beliebter Treffpunkt in der Frankfurter City. Im Mittelpunkt der Szenerie steht dabei der Lucae-Brunnen, eine nach alten Plänen gestaltete Brunnenanlage. Doch schon wenige Jahre nach ihrer feierlichen Einweihung war der Brunnen undicht, im Frühjahr 2010 folgte die Sanierung von Grund auf. Dabei kam die Flächendrainage AquaDrain EK von Gutjahr zu einem ungewöhnlichen Einsatz: Sie unterstützt die Ableitung des Wassers vor der Winterpause und schützt so dauerhaft vor Frostschäden. Besucher können sich davon überzeugen, dass dies auch Jahre nach dem Einbau perfekt funktioniert.
 
Die Füße zur Erfrischung im schönen Becken baumeln lassen, mit der Hand über den von der Sonne gewärmten Granit streichen: Was den Lucae-Brunnen zunächst so anziehend machte, war schon bald kein Vergnügen mehr. Weiß-gräuliche Ablagerungen hatten den Brunnenboden schleierartig überzogen, die ursprüngliche Farbe des Steins war kaum noch zu erkennen. Gleichzeitig verlor der Brunnen mehr Wasser, als zugeführt werden konnte: Ein unübersehbares Rinnsal lief über den Opernplatz. Das war nur durch eine Totalsanierung bis auf den Untergrund zu stoppen, eine Generalüberholung von Technik und Optik wurde dringend nötig.
 
Bodenbelag erhalten
Die pilzförmige Springbrunnenanlage aus 120 Tonnen edelgelbem Reinersreuther Granit besteht aus einem runden Becken und aus einer von einer Säule getragenen Schale in der Mitte. Schon beim ersten Ortstermin mit dem Bauamt der Stadt Frankfurt und dem ausführenden Steinmetzbetrieb E. Hennrich war klar, dass der Brunnenboden aus 4 bis 5 cm dicken Granitplatten erhalten bleiben soll. Da der Verlegemörtel durch Frost geschädigt war, wurde ein drainierender Unterbau vorgesehen: In Zukunft sollte das im Mörtel eingelagerte Wasser nach dem Entleeren vor der Winterpause in die kapillarbrechende Drainung auslaufen können. Damit wird das beim Betrieb unvermeidbare Stauwasser restlos entleert, so dass im Winter keine Frostschäden entstehen.
 
Eine besondere Herausforderung
Bevor die eigentliche Sanierung beginnen konnte, musste der Brunnen Stück für Stück abgebaut werden. Dabei wurden die schweren Granitplatten sorgfältig auseinandergenommen und nummeriert, dann von Mörtelresten befreit, ihre Oberfläche geschliffen und poliert. Gleichzeitig ging es an die Überarbeitung des Brunnenbeckens: Dafür wurde der geneigte Betonboden ganzflächig abgefräst und die Aufkantungen zu den Rändern neu betoniert. Anders als zuvor erhielt der Betonkranz zum Untergrund eine bewehrte Verbindung. Danach wurden die Untergründe des Beckens einschließlich des Technikschachtes mehrlagig mit einer mineralischen Dichtschlämme abgedichtet.
 
Auf der Abdichtung kam dann eine Drainagematte von Gutjahr zu einem eher ungewöhnlichen Einsatz: „AquaDrain EK wurde eigentlich speziell für die Verlegung von Naturstein auf Drainmörtel entwickelt. In diesem besonderen Fall sorgt sie dafür, bei der Stilllegung des Brunnens vor dem Winter das Wasser aus der Mörtelschicht komplett abzuleiten. So werden Frostschäden und Ausblühungen wirksam vermieden“, erklärt Gutjahr-Geschäftsführer Ralph Johann. Die Funktionsweise von AquaDrain EK: Das System ist kapillarpassiv und stelzt den Belag komplett auf. Dadurch bilden die Drainkanäle einen großen Hohlraum, Wasser kann schneller und effektiver abfließen. Gleichzeitig gelangt Stauwasser auf der Abdichtung nicht mehr zurück in die Belagskonstruktion. Das vermeidet Schäden. Durch die Unterlüftung trocknet der Belag zudem schneller ab. Eine weitere Besonderheit des innovativen Systems ist das Gittergewebe. Es bleibt dauerhaft wasserdurchlässig, das heißt, es setzt sich auch nicht durch die löslichen Kalke im Drainmörtel zu. Fachbetrieben bietet Gutjahr sechs Jahre Gewährleistung auf das System.
 
Sehenswerte Handwerkskunst
Der Lucae-Brunnen ist jetzt wieder der Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen rund um den Frankfurter Opernplatz und erstrahlt seit mehr als fünf Jahren in neuem Glanz.  „Für alle sichtbar ist die exzellente Arbeit der Steinmetze. Darunter, und für den Betrachter verborgen, wurde alles getan, um Schäden durch Frost und Wasser entgegenwirken – und das funktioniert auch nach vielen Jahren“, so Ralph Johann „Und genau das war das Ziel: die Schönheit und Funktionstüchtigkeit des Brunnens dauerhaft erhalten.“ Dank der größeren Poren des Verlegemörtels und der 16 mm hohen zusätzlich eingebauten Drainschicht kann das gesammelte Wasser vor der Winterpause komplett entleert werden. So können sich die Spaziergänger auch in den nächsten Sommern auf ein erfrischendes Fußbad freuen. „Dem Wahren Schönen Guten“: Die Inschrift auf dem Fries der Alten Oper darf nun auch der restaurierte Lucae-Brunnen mit Fug und Recht für sich in Anspruch nehmen.
 

 

Beschreibung der Besonderheiten

Über den Lucae-Brunnen
Wie auch das Frankfurter Opernhaus, die heutige Alte Oper, wurde der Brunnen vom Berliner Architekten Richard Lucae 1872 entworfen. In leicht veränderter Form wurde die Brunnenanlage jedoch erst 1983 vom Bildhauer Edwin Hüller realisiert. Die Springbrunnenanlage aus 120 Tonnen Reinersreuther Granit besteht aus einem runden Becken von 17 Metern Durchmesser und einer von einer Säule getragenen Schale für die Wasserfontäne. 2010 wurde der Brunnen von Grund auf saniert.

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