Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
Buchhaus am Binnenhafen
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HafenCity Universität Hamburg, Bachelor of Science Architektur, Phúc Huân Lê
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
08.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Holzskelettbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
13.000 m³
Bruttogrundfläche
3.611 m²
Nutzfläche
2.324 m²
Verkehrsfläche
701 m²
Wohnfläche
615 m²
Grundstücksgröße
1.250 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Um das nachbarschaftliche Zusammenleben des Quartiers zu beflügeln, planen wir ein Buchhaus am Binnenhafen. Ein Ort, der das kulturelle Angebot im Stadtteil ergänzt und als Treffpunkt für die Nachbarschaft und Besucher:innen des Gebietes dient. Mit der Entstehung des Neuländer Quarrees an der gegenüberliegenden Kanalseite bilden sich neue Verbindungswege im Binnenhafen, womit der Entwurf durch seine zentrale Lage als Knotenpunkt dient.
In den ersten drei Geschossen gliedert sich die öffentlich zugängliche Leselandschaft mit Café und Co-Working Spaces an, darüber befinden sich die privaten Wohnbereiche für Studierende und Auszubildende. Besonderheiten bilden das verglaste Atrium, die großzügige Sitztreppe, sowie die vielfältige Dachnutzung. Ziel war es, ein kreislaufgerechtes und klimafreundliches Gebäude zu entwerfen, welches nachhaltige und soziale Aspekte gleichermaßen mit einbezieht.
Beschreibung der Besonderheiten
- Das verglaste Atrium, die großzügige Sitztreppe, sowie die vielfältige Dachnutzung.
- Kreislaufgerechtes und klimafreundliches Gebäude.
- Gemeinschaftliches Wohnen inkl. Dachgarten
Nachhaltigkeit
Leitmotiv war es, ein kreislaufgerechtes, sowie klimafreundliches Tragwerk zu entwickeln, welches in einer effizienten Holzkonstruktion ausgeführt werden kann und wo möglich auf den Einsatz von Beton und Stahl verzichtet.
Das Tragwerk unseres Entwurfs wird in einer Holzskelettbauweise mit Stützen und Unterzügen aus Brettschichtholz und aussteifenden Deckenplatten aus Brettsperrholz ausgeführt. Das Kellergeschoss, sowie die aussteifenden Erschließungskerne werden aus Stahlbeton gebaut. Das Gebäude ist Teilunterkellert, da sich dieser an den Platzbedarf des Gebäudes richtet und somit Einsparungen bei der Betonverbauung getroffen werden können. Zur Nordseite hin wird der Entwurf auf Stahlbetonrammpfählen gegründet.
Vertikale Lasten werden an der Pfosten-Riegel-Glasfassade zur Nordseite hin mit hölzernen Zug- und Druckstäben abgeleitet, welche optisch an die freiliegende Treppenanlage angelehnt sind und die Diagonalen in der äußerlichen Erscheinung des Entwurfs betonen. Die weiteren Aussteifungen hinter der Pfosten-Riegel-Fassade werden als Andreaskreuze aus Stahlseilen ausgeführt. Im Bereich der Lochfassade werden die Wände neben der Erschließungskernen, sowie die Raumtrennwämde an der Ost- und Westseite zusätzlich mit Brettschichtholzplatten ausgesteift.
BESONDERHEITEN
Um ein möglichst effizientes Holztragwerk generieren zu können, war es notwendig, den Entwurf an ein einheitliches Raster anzupassen. Mit einem durchgängigen Achsenabstand von 5,40 m auf 5,80 m schafften wir es, tragwerkstechnische Aspekte, sowie entwurfliche Qualitäten zu vereinen.
Durch die Rasterung ist es möglich ein multifunktional genutztes Gebäude zu generieren, in dem langfristig Räume an eventuelle Nutzungsänderungen angepasst werden können. Sollte das Gebäude doch irgendwann den Nutzungsansprüchen nicht mehr gerecht werden, ist es dank der geringen Maße der einzelnen Holzelemente gut rückbaubar und lässt sich einfach abtransportieren.
Um auch allen brandschutztechnischen Forderungen gerecht zu werden, mussten alle freistehenden Holzelemente je nach Abbrandrate überdimensioniert werden.
Besonderheit des Entwurfs ist das großzügige Atrium, welches den Blick auf das freiliegende Holztragwerk von allen Geschossen über die komplette Gebäudehöhe gewährleistet, des Weiteren wird das Tragwerk des Balkons, bzw. der Pergola mit dem Gebäudetragwerk verbunden, hierbei sollten die entstehenden Wärmebrücken reduziert werden, was wir mit Isokörben lösten.
LÜFTUNGSSTRATEGIE
Durch die funktionale Trennung zwischen der öffentlichen Leselandschaft (drei untere Geschosse) und der privaten Wohngemeinschaft (zwei obere Geschosse) wird das Gebäude auf zwei verschiedene Arten belüftet.
Der öffentliche Teil fungiert als eine kleine Bibliothek, in der hauptsächlich Flächen für Bücher, Magazine und temporäre Kunstausstellungen mit speziellen Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchtigkeit vorhanden sind. Daher wird das optimale Raumklima primär durch mechanische Lüftung sichergestellt. Aus diesem Grund strömt die Außenluft nur minimal direkt in die Leselandschaft ein, hauptsächlich über die Eingänge, die Fenster im Coworking-Space oder die kippbaren Flächen der Sitzfenster an der Südseite (jedoch nur im oberen Teil). Dies dient dazu, im Sommer zu große Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außenbereich zu vermeiden und somit den Nutzerkomfort zu verbessern.
Im Gegensatz dazu erfolgt die natürliche Lüftung im privaten Wohnbereich durch Dreh-Kipp-Fenster (Querlüftung in den Aufenthaltsräumen entlang der Westseite und einseitige Lüftung in den Schlafzimmern entlang der Südseite). Für innenliegenden Räume wie Wohnungseingang oder Badezimmer werden zusätzlich bedarfsabhängige Entlüftungsgeräte eingebaut, welche Wasserdampf und Gerüche direkt über das Dach ins Freie transportieren.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Solarthermie
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
12.858,00 kWh/(m²a)
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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