Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2019
Bürgerdienste der Stadt Ulm
89073 Ulm, Olgastraße 66
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Olgastraße 66, 89073 Ulm, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2019
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
20.750 m³
Bruttogrundfläche
5.559 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
18.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Über einem zweigeschossigen Sockelbauwerk erhebt sich ein fünfgeschossiger Turm, der sich prägnant in die Silhouette öffentlicher Gebäude entlang der Olgastraße einreiht. Die streng gegliederte Fassade aus hellem Ortbeton wurde von einem Steinmetz in handwerklicher Arbeit vollflächig gestockt, die Kanten entlang der Fensteröffnungen wurden scharriert. Dadurch wurde das dem Beton beigemischte, beigefarbene Juragestein (Ulmer Weiß) an der Betonoberfläche freigelegt, welches der Fassade einen wertige Anmutung und einen regionalen Bezug verleiht.
Gemeinsam mit der benachbarten Handwerkskammer begrenzt der Neubau einen kleinen Platz, von dem aus der Zugang zum Gebäude erfolgt. Den Besucher empfängt eine zweigeschossige Halle, deren beide Ebenen über einen offenen Treppenlauf und umlaufende Galerien räumlich miteinander verknüpft sind. Betonkerne mit gestockter Oberfläche gliedern den Innenraum. In der Hallenmitte sowie entlang der Galerie befinden sich die Wartebereiche für die Bürger, während zu den Rändern hin die individuellen Beratungstresen angeordnet wurden. Die geometrische Klarheit der weiß lackierten, schreinermäßig gefertigten Einbauten erzeugt gemeinsam mit dem kräftig roten Filz der Sitzpolster und Akustikflächen und den hell eloxierten Abhangdecken eine feine und helle Atmosphäre.
Als Bodenbelag wurde im Foyer ein geschliffener Terrazzo eingesetzt, dem ebenfalls örtlich gewonnenes Juragestein beigemischt wurde. Der Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer und eines Pulverturmes, die bei den Aushubarbeiten der Baumaßnahme entdeckt und freigelegt wurden, wurde im Terrazzoboden des Foyers dezent nachgezeichnet. Zwei originale Mauerstücke der historischen Stadtmauer konnten geborgen und in Situ im Erdgeschoss eingebaut werden. Die Geschichte des Ortes wird somit im Haus der Bürgerschaft lesbar und greifbar gemacht.
Während die hochfrequentierten Funktionsbereiche auf kurzem Weg an der zentralen Halle liegen, sind die Abteilungen mit weniger Besucherverkehr in den 5 Turmgeschossen untergebracht. Jeweils zwei Turmgeschosse sind dabei wechselseitig über einen Luftraum miteinander verbunden, so dass auch im Turm eine innenräumliche Verknüpfung aller Bereiche erreicht werden konnte. Auf der obersten Etage wurde eine Stadtloggia mit Blick über die Ulmer Altstadt bis hin zum Münster realisiert.
Entsprechend der Vorgaben der Stadt Ulm wurde das Haus in Anlehnung an den Passivhausstandard errichtet.
Beschreibung der Besonderheiten
Teile der in der Baugrube geborgenen, mittelalterlichen Stadtmauer wurden im Foyer in Situ eingebaut - ihr Verlauf wurde im Terrazzo nachgezeichnet.
Städtebau:
Die fein austarierte Balance von Transparenz und Massivität transportiert das Leitbild einer modernen und offenen Verwaltung und verfügt gleichzeitig über die notwendige stadträumliche Kraft in einem nicht ganz einfachen Umfeld unweit des Hauptbahnhofs.
Funktion:
Während die hochfrequentierten Funktionsbereiche auf kurzem Weg an der zentralen, zweigeschossigen Halle liegen, sind die Abteilungen mit weniger Besucherverkehr in den darüberliegenden 5 Turmgeschossen untergebracht. Dadurch entsteht eine klare und sinnfällige Trennung der Funktionen.
Tragwerk / Material:
Die Fassade aus hellem Ortbeton wurde von einem Steinmetz handwerklich bearbeitet, mit beigefarbenem, örtlichem Juragestein (Ulmer Weiß), vollflächig gestockt, Kanten scharriert, selbsttragend, verschieblich gelagert. Da das Gitterwerk ausreichend elastisch ist, konnte es fugenlos betoniert werden.
Die weiß lackierten, schreinermäßig gefertigten Einbauten erzeugen gemeinsam mit dem kräftig roten Filz der Sitzpolster, den Akustikflächen und den hellen Abhangdecken eine feine und lichte Atmosphäre.
Innenraum:
Auch Innenwände und Treppen wurden in gestocktem Sichtbeton ausgeführt.
Der Terrazzo besitzt den selben Farbton wie der gestockte Beton zur Unterstreichung des monolithischen, massiven Charakters des Innenraums. Lufträume in den Obergeschossen schaffen eine räumliche Verbindung der Verwaltungsebenen.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
86,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
41,80 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
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