Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
Bürogebäude BAURCONSULT Haßfurt
97437 Haßfurt, Adam-Opel-Straße 7
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: BAURCONSULT Architekten + Ingenieure
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: BAURCONSULT Architekten + Ingenieure
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Adam-Opel-Straße 7, 97437 Haßfurt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzhybridbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
17.761 m³
Bruttogrundfläche
4.683 m²
Nutzfläche
3.195 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das langgestreckte Gebäude wurde als ingenieursmäßiger Holzbau an der östlichen "Haustür" der Stadt Haßfurt entlang der B26 verwirklicht. Ein Tragwerk aus Holzstützen und Verbunddecken aus massiven Brettsperrholzplatten mit Betondeckung bilden das Erdgeschoss mit zwei Obergeschossen aus. Der Großteil der Bauteilflächen bleibt holzsichtig. Durch unterschiedlich hohe Brüstungen wird die Horizontale betont und erhält zugleich eine gewisse Dynamik, passend zum Umfeld. Der offen gestaltete Grundriss orientiert sich mit den Büroflächen entlang der Fassade, welche die Räumlichkeiten mit einer umlaufenden großzügigen Verglasung ausreichend belichtet.
Der innere Kern wird durch Technik, Erschließung und den Kommunikationszonen gegliedert. Für die opaken Fassadenteile wurden Photovoltaikmodule eingesetzt, die einen Teil der benötigten elektrischen Energie erzeugen und dem Gebäude seine identitätsstiftende Farbigkeit verleihen.
Auf dem Dach sind neben einem extensiven Gründach flächig eine Photovoltaikanlage aufgestellt, die die Stromerzeugung der Fassade unterstützt. Im Gebäudeinneren wird die Technikführung bewusst gezeigt und nicht hinter abgehängten Decken versteckt. Unter Berücksichtigung aktueller Klimathemen kommt ein innovatives Heizsystem zum Einsatz. Kernbestandteil ist der Eisspeicher, der sowohl im Winter zur Wärmeenergieerzeugung als auch im Sommer zur Kühlung genutzt wird. Die Wärmequelle versorgt eine Wärmepumpe, die das Gebäude beheizt und kühlt. Die Wärme- und Kälteübertragung erfolgt über einen Klimabalken, der die Räume hauptsächlich über Konvektion beheizt oder kühlt. Als Beleuchtung kommen ausschließlich Lampen mit LED-Technik zum Einsatz.
Beschreibung der Besonderheiten
Diese ganz besondere Form des smarten Understatements setzt sich im Inneren nahtlos fort: Einzelbüros und strenge Aufteilungen sucht man hier vergebens; stattdessen präsentiert sich dem Betrachter ein modernes Multispace-Office. Dieses offene, unangestrengt wirkende Layout ermöglicht es den Beschäftigten, je nach Bedarf zwischen konzentriertem Arbeiten in Ruhe und dem Austausch im Team hin- und herzuwechseln. Weil Arbeitszeit immer auch Lebenszeit ist, bietet das neue Gebäude außerdem verschiedene freundlich gestaltete, einladende Bereiche: sei es zur Regeneration, dem lockerem Kaffeeplausch zwischendurch oder zum Anstoßen auf ein erfolgreiches Projekt. Es wurde sich intensiv mit dem Thema ‚New Work‘ befasst und dessen Prinzipien unter Einbindung der Mitarbeitenden umgesetzt. Der neue Firmensitz gibt jetzt die Möglichkeit, überall zu arbeiten, sich über drei Ebenen abzustimmen – und viel gute und produktive Zeit miteinander zu verbringen.
Biophiles Design
Bei der Innengestaltung spielte auch das Thema biophiles Design eine zentrale Rolle: Dieses Konzept fußt auf dem Gedanken, eine lebendige Verbindung zwischen Mensch und Natur zu generieren. Hierzu tragen beispielsweise natürliche Materialien bei – etwa die großen sichtbaren Holzflächen im Inneren des dreigeschossigen Baus – oder auch Elemente wie die bepflanzte Mooswand in der Teeküche. Stimmig abgerundet wird der biophile Ansatz von einer großzügigen Verglasung, die allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Blick ins Grüne ermöglicht.
Holzbauweise
Das langgestreckte Gebäude wurde als ingenieursmäßiger Holzbau umgesetzt. Ein Holzstützentragwerk bildet in Kombination mit Verbundecken aus massiven Brettsperrholzplatten mit Betondeckung das Erdgeschoss mit zwei Obergeschossen aus – wobei ein Großteil der Bauteilflächen holzsichtig blieb. Insgesamt beträgt der Holzanteil 80 Prozent. Zum Einsatz kam hauptsächlich Fichte, die wiederum größtenteils aus deutschen und österreichischen Beständen stammt. Im Vergleich zu herkömmlichen Baustoffen wurde mindestens 660 Tonnen CO2 eingespart.
Recyclingmaterialien und regionale Wertschöpfung
Beispiel Schallschutz: Die Akustikbaffeln an den Innendecken der Büros bestehen zu 100 Prozent aus recyceltem PET; für das Nebengebäude griff man ebenfalls auf wiederaufbereitetes Material – in diesem Fall recyceltes Metall – zurück. Um zugleich lange Lieferwege zu vermeiden, wählten die Verantwortlichen wo immer möglich regionale Partner: So stammen beispielsweise die Flurleuchten aus dem nur wenige Autominuten von Haßfurt entfernten Königsberg.
Grünes Energiekonzept
Ein Bürogebäude aus Holz und nachhaltigen Materialien ist gut – aber eines, dass sich nahezu klima- und CO2-neutral betreiben lässt, noch besser. Peter Kuhn: „Die Gebäudetechnik war, gemessen an unseren Ansprüchen, eine echte Herausforderung – der wir uns aber gerne gestellt haben.“ Herzstück des intelligenten Konzepts ist ein unterirdischer Eisspeicher mit einem Fassungsvermögen von 172.000 Litern Wasser. Sobald die angeschlossene Sole-/Wasser-Wärmepumpe Energie entzieht, gefriert das Wasser – und setzt so Kristallationsenergie frei, die dann im Winter zum Heizen und im Sommer zum Kühlen des Gebäudes benutzt wird. Der Eisspeicher regeneriert sich wiederum über das umgebende Erdreich sowie die Abwärme der Server im Rechenzentrum. Doch auch oberirdisch stehen alle Zeichen auf Grün: Der Komplex arbeitet mit zwei Photovoltaikanlagen: einer 30-kWp-Version auf dem begrünten Dach sowie einer 70-kWp-Variante, deren Module in die Brüstungselemente integriert wurden. Diese generieren genug Power, um das Gebäude im Sommer voraussichtlich völlig autark – also ohne externen Strombezug – zu versorgen. Mit der regenerativ erzeugten Energie aus den PV-Anlagen können die Kolleginnen und Kollegen auch ihre Elektroautos und E-Bikes betanken. Dafür wurden an allen frontseitigen Parkplätzen E-Ladesäulen installiert und auch die Fahrradständer mit Ladesäulen ausgestattet.
Ökologische Freiflächenplanung
Tatsache ist: Für jeden Neubau wird Fläche versiegelt, sei er auch noch so nachhaltig. Dennoch lassen sich die Auswirkungen auf die natürliche Umgebung durch eine weitsichtige Planung wirksam minimieren. Im Fall des neuen Firmensitzes von BAURCONSULT heißt das: Nahezu 50 Prozent der über 12.000 Quadratmeter umfassenden Gesamtfläche wurden als Pflanzen-, Rasen- und Wiesenflächen ausgebildet. Damit übertrifft das Architektur- und Ingenieurbüro laut Bebauungsplan die vorgeschriebenen 20 Prozent um mehr als das Doppelte. So hat man zum Beispiel gegenüber dem Haupteingang einen großen Hain aus neun Bäumen angelegt, während weitere Baumreihen Schatten für die durch Stauden gegliederten Parkplätze spenden. Beidseits der Terrasse im Erdgeschoss sorgen indes großzügige Rasen- und Wiesenflächen nicht nur optisch für erfreuliche Aussichten: Spezielle Blumenmischungen dienen zusätzlich dem Erhalt der Biodiversität – und insbesondere dem Wildbienen- und Insektenschutz.
Auszeichnungen
GERMAN DESIGN AWARD 2024 - WINNER
Architektouren 2023 - Zertifikat KlimaKulturKompetenz
ICONIC Award 2022 Innovative Material - WINNER
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
250
Das Objekt im Internet
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