Bürogebäude FIT AG
92331 Lupburg, Am Grohberg 1
Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Am Grohberg 1, 92331 Lupburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
07.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Raum-in-Raum-Konstruktion mit spektakulärem Ausblick
Unter dem Begriff „Additive Fertigung“ können sich bislang nur wenige Menschen etwas Konkretes vorstellen. Etwas vereinfacht ausgedrückt verbirgt sich dahinter industrieller 3-D-Druck, dessen Einsatzspektrum enorm vielfältig ist: Vom künstlichen Knie- oder Hüftgelenk bis zu anspruchsvollen Komponenten für die Luftfahrttechnik und den Automotive-Bereich lassen sich mit dieser Technologie aus verschiedenen Stoffen die benötigten Einzelstücke fertigen. Als hochspezialisierter Technologieführer in diesem Markt hat sich die 1995 gegründete FIT AG aus dem oberpfälzischen Lupburg bereits einen Namen gemacht. Nach Entwürfen des Architekturbüros Berschneider+Berschneider entstand für die Aktiengesellschaft ein neues Firmengebäude, das heute rund 200 Mitarbeitern Platz bietet. Im Innern des knapp 26 Meter hohen Gebäudes findet sich manche konstruktive Überraschung. Für den Ausbau des Bürogebäudes war Trockenbauexperte Aslani Muhidin verantwortlich.
Die Grundfläche des beeindruckenden, sechsgeschossigen Gebäudes beträgt rund 22,50 x 22,50 m. Die tragenden Wände sowie die Decken im Baukörper wurden aus Stahlbeton gefertigt. Trenn- und Schachtwände sowie abgehängte Akustikdecken und Deckensegel konstruierte das Team um Aslani Muhidin mit unterschiedlichen Trockenbaukonstruktionen.
„Zunächst einmal ging es insbesondere um die Themen Brandschutz und Raumakustik“, erläutert Aslani Muhidin. „So mussten etwa diverse Installationsschächte in den WC-Kernen, die komplett mit imprägnierten Feuchtraumplatten und zementgebundenen Platten ausgebaut wurden, in F90-Qualität umgesetzt werden. Hierfür haben wir eine Unterkonstruktion aus CW-75-Profilen errichtet und eine 60 mm starke Lage aus nichtbrennbarer Mineralwolle eingelegt. Beplankt wurden die Schachtwände dann zweilagig mit den speziellen Hartgipsplatten Rigips Die Harte in 2 x 12,5 mm.“
Hartgipsplatten sorgen für überzeugenden Schallschutz
Da diese Platten sowohl durch einen leistungsstarken Brandschutz überzeugen als auch über eine hohe Schalldämmleistung verfügen, waren sie für das Ausbauteam die erste Wahl bei der Errichtung der Trennwände im gesamten Gebäude. Diese wurden als 150 mm starke Metallständerwände mit einer 80 mm dicken Mineralwolleinlage konstruiert. Beplankt wurde ebenfalls zweilagig mit Rigips Die Harte. „Gefordert war hier ein bewertetes Schalldämm-Maß von 58 dB. Mit der von uns umgesetzten Konstruktion werden sogar 61 dB erreicht, sodass wir hier problemlos die Anforderungen erfüllen konnten. Darüber hinaus empfehlen sich die Hartgipsplatten natürlich auch durch ihre robusten Oberflächen für den Einsatz in gewerblich genutzten Immobilien. Die von uns errichteten Raumtrennwände im Gebäude der FIT AG sind nahezu immun gegen etwaige Stöße“, so Aslani Muhidin. Die Verspachtelung aller Wand- und Deckenflächen erfolgte mit der Fertigspachtelmasse Rigips ProMix Plus in Q3.
Harmonisches Deckenbild
Unter anderem einige Besprechungs- und Konferenzräume im sechsten Obergeschoss sollten mit einer abgehängten Lochdecke beziehungsweise entsprechend ausgeführten Deckensegeln für eine ausgewogene Raumakustik versehen werden. Hierfür wurde die Metallunterkonstruktion (CD 60/27) zwischen 15 und 50 cm tief von der Stahlbetondecke abgehängt und mit luftreinigenden Rigitone Air Lochplatten mit 12/25 Q-Lochmuster beplankt. Auf die abgehängte Akustikdecke wurde anschließend noch eine 20 mm starke Dämmschicht aus eingeschweißter Mineralwolle aufgelegt. Für ein harmonisches Deckenbild sorgen unter anderem zwischen 50 und 200 mm breite Randfriese sowie umlaufende Schattenfugen.
„Schwebende“ Kommunikationsboxen
Architektonisch imposant wirkt das neue Bürogebäude der FIT AG insbesondere durch sein großes Atrium. Dieser Luftraum im Zentrum des Gebäudes verläuft konisch über alle Geschosse bis zum Oberlicht im Dach und dient als eine Art Lichthof, durch den natürliches Licht in die angrenzenden Räume geführt wird. Für die Trockenbauprofis um Aslani Muhidin hielt das Atrium eine, genau genommen sechs, besondere Herausforderungen bereit. „In jedem Obergeschoss sollte eine sogenannte ,Kommunikationsbox‘ entstehen, die auf einem Stahlbetonboden in den Lichthof auskragt. Alle im Atrium realisierten Konstruktionen mussten zugleich F90-Anforderungen erfüllen, sodass wir für diese als Besprechungsräume genutzten Boxen eine entsprechende Lösung finden mussten.“
Fündig wurde man bei Rigips: Mit dem geprüften RigiRaum System des Herstellers lassen sich freitragende Raumzellen mit bis zu zehn Metern Länge und fünf Metern Breite erstellen. „Das Maß der Kommunikationsboxen in Lupburg betrug 2,20 x 2,20 Meter. Zur Lastabtragung des Deckengewichts haben wir eine Wandunterkonstruktion aus UA-Profilen erstellt, wobei die äußeren Profile gegen sogenannte XL-Stützen ausgetauscht wurden“, so Aslani Muhidin. Die XL-Stützen im RigiRaum System bestehen aus „Rücken an Rücken“ verschraubten Rigips UA-Profilen (≥ 75 mm). Auf den Stützen und Wänden liegt ein umlaufender Rähm aus nach außen geöffneten Rigips UA-Profilen auf. An diesem Rähm wurde dann die Deckenkonstruktion als freitragende Decke befestigt. Die Beplankung der Wände und Decken erfolgte beidseitig zweilagig mit der Feuerschutzplatte Rigips Die Dicke (2 x 20 mm). Stirnseitig wurde darüber hinaus eine Brandschutzverglasung integriert, durch die sich die Kommunikationsboxen zum Lichthof hin öffnen und unter anderem einen Blick auf die anderen Boxen im Atrium ermöglichen.
„Alle Boxen werden innen und außen indirekt be- und angeleuchtet, sodass bei der Oberflächenbehandlung höchste Sorgfalt gefragt war, um etwaige Unebenheiten im Spachtelauftrag zu vermeiden. Die eigentliche Herausforderung bei der Umsetzung dieser außergewöhnlichen Raumzellen lag aber vor allem im Ort ihrer Errichtung. Die oberste Zelle findet sich auf einer Höhe von 22 Metern, was insbesondere die Montage der äußeren Beplankungslagen schwierig machte. Hierfür wurde im Atrium ein spezielles Hochgerüst errichtet“, erinnert sich Trockenbauprofi Aslani Muhidin.
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