Nominiert für die Shortlist der Jury 2017
BURGSAAL PARSBERG
92331 Parsberg, Burgstrasse 22
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Gebauer + Wittmann Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Burgstrasse 22, 92331 Parsberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
12.2013
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
690 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
2.300.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Grundziel des Entwurfs des Veranstaltungsgebäudes war es durch die neue Orientierung des Saals einen neuen Freibereich zu schaffen der als Eingang zum Gesamtensemble der Burg mit Burggärten dient. Dieser Burgvorplatz soll dem von der Burgstrasse kommenden Besucher einen ersten Gesamtüberblick über die Anlage verschaffen. Durch die Stellung des Gebäudes entlang des Burggrabens am Fels werden auch die Blickbeziehungen auf den Bergfried und die Burg wieder gestärkt.
Durch die Drehung des Veranstaltungssaals wurde der zentrale städtebauliche Entwurfsgedanke zur Schaffung einer größeren Freifläche als Burgvorplatz umgesetzt. Weiterhin konnten dadurch auch Verbesserungen gegenüber dem vormaligen Bestandsgebäude bzgl. der Anordnung der Funktionsbereiche, sowie dem Schutz der historischen Gewölbekeller erreicht werden. Die Blickbeziehungen vom Gebäude auf die Stadt, sowie von den Außenanlagen auf den Bergfried, wurden durch die neue Saalorientierung ebenfalls gestärkt. Mit der neuen Platzsituation entsteht nun auch eine bessere Nutzbarkeit der Freiflächen für Veranstaltungen.
Durch die Baumaßnahme ist nun das Gesamtareal der Burg, wie gefordert und vorgesehen, als kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt wieder gestärkt, und es konnten vielseitige Möglichkeiten für eine multifunktionale Nutzung geschaffen werden.
Weiterer Entwurfsgedanke war es ein Gebäude zu entwickeln, das sich in die bestehende Situation der massiven Burgmauern und Burggärten mit Grünflächen einfügt und sich somit dem Hauptbauten der Burg und dem Bergfried unterordnet. Dies führte zur Entscheidung das Veranstaltungsgebäude „Burgsaal Parsberg“ (ehemaliger „Hirschenkeller“) als Saal hinter Stützmauern mit einem flach geneigten Gründach auszubilden. Die neuen Gebäudeteile sollen damit die vorhandenen Grünflächen der Burggärten unterhalb mit den Grünflächen des darüberliegenden Bergfrieds verknüpfen. Hierdurch entsteht eine terrassenartige Abfolge von Stützmauern und Grünflächen, die jeweils verschiedene Blickperspektiven auf die Burg und die Stadt ermöglichen.
Ein homogenes Einfügen in die Gesamtsituation soll zusätzlich durch die neue Fassadengestaltung erreicht werden. In Anlehnung an die vorhandene Thematik der massiven Stützmauern wurden daher die bestehenden Außenwände mit Ziegelmauerwerk errichtet bzw. ergänzt, und die Fassade mit einem hinter lüfteten Vormauerwerk aus Jura Kalkstein aus der Region verkleidet. Im Vergleich zur bestehenden steilen Satteldachkonstruktion des ehemaligen Gebäudes („Hirschenkeller“) wirkt das neue Veranstaltungsgebäude mit dem flach geneigten Gründach deutlich niedriger gegenüber dem dahinterliegenden Bergfried.
Vom Standort Bergfried passt sich die extensiv begrünte Dachfläche in die Struktur der zum Burgareal gehörenden angrenzenden Burggärten und dem anschließenden Stadtpark homogen ein.
Um die besondere Situation des Ortes am Fels auch im Innenraum spürbar zu machen wurde bergseitig der Fels bzw. der Altbestand Mauerwerk in Teilflächen über ein sog. Schaufenster vom Innenraum des Saals aus sichtbar und erlebbar gestaltet.
Insgesamt wurde durch die beschriebenen Maßnahmen wie die klare Formensprache und eine reduzierte Materialität eine zurückhaltende Gestaltung gegenüber der Burganlage erreicht.
Das Gebäude ordnet sich in dem Gesamtensemble des Burgareals deutlich unter, bleibt jedoch durch seine modernen Gestaltungselemente bzw. Formensprache als zeitgemäße Architektur selbstbewusst erkennbar.
Grundlage für die planerischen Entscheidungen bzgl. Umfang und Größe des Gebäudes mit Vorplatz war das von der Stadt Parsberg vorgegebene Nutzungskonzept, basierend auf dem Raumprogramm des Bestandsgebäudes.
Zentrales Element des Gebäudes ist der erdgeschossige, multifunktional nutzbare, Veranstaltungsraum mit flexibler Bühne für bis zu 280 Besucher. Dieser kann für Theater, Hochzeiten, Konzerte, Ausstellungen, Vorträge und Feste genutzt werden. Der Saal wird über die neue Hoffläche und dem Foyer barrierefrei
erschlossen. Bei Bedarf kann der Saal durch eine mobile Trennwand zum Foyer hin geöffnet werden. Ebenso kann durch die großen Glas-Schiebeelemente problemlos eine Verbindung zwischen Saal und Burgvorplatz hergestellt werden, um diese Flächen auch gemeinschaftlich nutzen zu können. Im Hinblick auf die vorgesehene Nutzungen wurde im Erdgeschoss eine Catering Küche mit Lager- und Kühlungsflächen, sowie ein Ausschank mit Theke im Bereich des Foyers errichtet.
Der Cateringbereich kann zugleich auch als direkter Ausschank mit Essensausgabe für die Hoffläche genutzt werden. Im westlichen Gebäudeflügel sind die WC Anlage mit Behinderten-WC und Wickeltisch untergebracht. Diese werden über einen separaten Zugang von der Hoffläche bei Gartenbetrieb erschlossen, um auch bei Veranstaltungen im Freibereich unabhängig nutzbar zu bleiben.
Das erste Untergeschoss mit Technikräumen und internen Abgang zum denkmalgeschützten zweiten Untergeschoss ist sowohl über einen im Zuge der Maßnahme geschaffenen separaten Eingang an der Nordseite als auch über einen Stahlsteg von der Südseite erschlossen. Hiermit ist die neu geschaffene WC Anlage
im ersten Untergeschoss direkt von den Burggärten erreichbar.
Um die historischen Kellergewölbe im zweiten Kellergeschoss auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen wurde dieser in Form einer neuen Außentreppe an die Burggärten angebunden. Somit konnte auch der ehemalige Burggraben wieder erlebbar gemacht werden.
Auszeichnungen
Nominierung für den TourismusArchitekturPreis „artouro 2016"
BDA Regionalpreis Niederbayern Oberpfalz 2015
BDA Preis Bayern 2016
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Objektdetails
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