Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer
Calenberger Höfchen
30169 Hannover, Mittelstr. 10
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Prof. Han Slawik Architekt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Mittelstr. 10, 30169 Hannover, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
02.2015
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.575 m³
Bruttogrundfläche
490 m²
Nutzfläche
410 m²
Verkehrsfläche
50 m²
Wohnfläche
320 m²
Grundstücksgröße
248 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
690.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.300.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
An der Stelle der größten Zerstörung – der Nahtstelle zwischen Vorder- und Mittelhaus – ist ein neues Treppenhaus errichtet. Das Treppenhaus hat eine eigene kreisförmige Gestalt im Kontrast zu der Rechtwinkeligkeit der traditionellen Fachwerkhaus-Struktur.
Die tragende Struktur des Gebäudes ist weitgehend erhalten, musste aber in Teilen verstärkt, ergänzt oder ersetzt werden.
Die Raumstruktur der Ebenen ist ebenfalls erhalten. Technisch hochinstallierte Räume sind neu in den Innenzonen der Geschosse in Serviceeinheiten - Boxen – konzentriert angeordnet. Diese Boxen beherbergen Sanitärräume und Küchen.
3 Wohnungen haben Wintergärten in den Dachflächen.
Energetisch sind Gebäude und Wohnungen auf einem herausragenden Stand.
Hochgedämmte neue Ausfachungen sowie hochgedämmte Fenstereinheiten aus überarbeiteten vorhandenen Einfachfenstern mit neuen doppelverglasten Kasten-Innenfenstern lassen einen sehr geringen Energieverbrauch erwarten.
Die historische Innenstadt von Hannover war von einer Vielzahl von Fachwerkhäusern geprägt. Gegen Ende des 2. Weltkrieges sind durch Bombardements die Fachwerkhäuser weitgehend zerstört worden.
Das Fachwerkensemble Mittelstraße 10 gehört zu den 4 ältesten Fachwerkgebäuden der Stadt Hannover und ist deswegen außergewöhnlich erhaltenswert, sowohl für die Stadtgeschichte Hannovers als auch als Anschauungsobjekt für traditionelle Konstruktionen und Wohn- und Arbeitsformen.
Das Fachwerkensemble hat über die Jahrhunderte vielen Generationen als Wohn- und Arbeitsort gedient und kann somit als besonders nachhaltiges Gebäude angesehen werden.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Fachwerkkonstruktionen und Dachstühle des Vorder- und Seitenhauses wurden repariert und verstärkt. Reparaturen erfolgten mit altem bzw. abgelagertem Holz gleicher Holzart.
Außenwände: Vorgabe des Denkmalschutzes war der Erhalt der Sicht-Fachwerkfassade und soweit möglich aller Ausfachungen im Bereich der Brandwände zum Nachbarn. Die noch vorhandenen Ausfachungen wurden entfernt und mit hochwärmedämmenden Porenziegeln neu ausgemauert und anschließend verputzt. Zusätzlich wurde eine Innenschale aus dämmenden Multiporsteinen eingebaut. Der Wandaufbau ist hohlraumfrei hergestellt worden. Zum Schutz des Holzes wurden umlaufende Fugen zwischen Holz und Ausfachung mit feuchteregulierendem Lehmmörtel versehen.
Die Wände zu den Nachbargebäuden und in der Durchfahrt wurden ebenfalls mit einer Innenschale aus Multiporsteinen versehen.
Fenster: Vorgabe des Denkmalschutzes war der Erhalt der bestehenden Holzfenster. Soweit möglich sind diese deshalb aufgearbeitet und als Kastenfenster ausgebildet worden. Die innen liegenden neuen Fenster wurden mit Holzrahmen und Wärmeschutzverglasung ausgeführt.
Straßenseitig wurde im Dach des Vorderhauses eine neue verglaste Gaube als Wintergarten zugefügt, die sich in Konstruktion und Gestalt deutlich als neue Zutat ausweist.
Die raumseitigen Fenster wurden als Holzfenster mit Wärmeschutzverglasung ausgeführt. Hofseitig wurden Atelierfenster in die Dachfläche eingebaut.
Zusätzlich gibt es 2 weitere unbeheizte Wintergärten auf dem neuen Erschließungskern und dem Dach des Seitenhauses.
Neuer Erschließungskern: Im Bereich der zerstörten Bausubstanz an der Nahtstelle von Vorder- und Seitenhaus ist ein neuer Erschließungskern errichtet worden, um so die größte Schadensstelle der beiden Gebäude aufzufangen. Der runde Kern bildet mit einer Treppe und der Nachrüstmöglichkeit für einen Aufzug die Erschließung und nimmt die zentralen Hausanschlüsse für beide Gebäude auf.
Anlagentechnik: Die gesamten Hausanschlüsse und Leitungen für Strom Wasser, Abwasser und Gas waren entweder nicht vorhanden, oder mussten neu gelegt werden.
Die neuen haustechnischen Einrichtungen (Sanitärräume und Küchen) und die Abstellräume in allen Wohnungen sind zu funktionalen und gestalterischen hochinstallierten Einheiten (Boxen) zusammengefasst worden. Hierdurch setzen sie sich eindeutig im Material und in der Lage kontrastierend von den vorhandenen Innenräumen ab und lassen die alte Substanz weitestgehend erfahrbar werden.
Auszeichnungen
-
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
96,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
68,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
13,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
60 %
Warmwasser
30 %
Beleuchtung
10 %
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