Architekturobjekt 27 von 642
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024


Campus RO

83024 Rosenheim, Hugo-Laue-Straße 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ACMS Architekten GmbH

Campus RO - Innenhöfe - Campus RO

© Sigurd Steinprinz

Campus RO - Innenhöfe Dammerung - Campus RO

© Sigurd Steinprinz

Campus RO - vertikale Erschließung - Campus RO

© Sigurd Steinprinz

Campus RO - Studierendenapartment - Campus RO

© Sigurd Steinprinz

Campus RO - Erschließungsebene - Campus RO

© Sigurd Steinprinz

Campus RO - Wohngemeinschaft - Campus RO

© Sigurd Steinprinz

Campus RO - Außenfassade - Campus RO

© Sigurd Steinprinz

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ACMS Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hugo-Laue-Straße 1, 83024 Rosenheim, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

04.2022

Nachhaltigkeit

DGNB - Platin

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

ACMS Architekten GmbH

Friedrich-Ebert-Straße 55

42103 Wuppertal

Deutschland

Tel. +49 202 4457100

info@acms-architekten.de

Bauherr

CampusRO Projektentwicklungs GmbH & Co. KG

Wolfratshauser Straße 49

82049 Pullach

Deutschland

info@campus-ro.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Bergische Landstraße 606

40629 Düsseldorf

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

PIRMIN JUNG Deutschland GmbH

Am Güterbahnhof 16

53424 Remagen

Deutschland

Tel. +49 2642 90591-0

info@pirminjung.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Guggenbichler + Wagenstaller GbR

Wittelsbacherstraße 4

83022 Rosenheim

Deutschland

info@guggenbichler-wagenstaller.de

Fachplanung: Gebäudetechnik

Ingenieurbüro Lackenbauer GmbH

Nußbaumerstraße 16

83278 Traunstein

Deutschland

Fachplanung: Elektrotechnik

pgt Planungsgruppe Technik GmbH & Co. KG

Mühlgasse 15

83278 Traunstein

Deutschland

Fachplanung: Bauphysik

LEICHT physics GmbH

Jahnstraße 1

83043 Bad Aibling

Deutschland

office@leichtphysics.com

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Huber & Sohn GmbH & Co. KG

Wasserburger Straße 4

83549 Eiselfing

Deutschland

info@huber-sohn.de

Architekturfotografie

Sigurd Steinprinz

Arnheimer Straße 120

40489 Düsseldorf

Deutschland

mail@steinprinz.de

Verwendete Produkte

climowool GmbH

Dämmung

climowool Dämmfilz hydrophobiert DF2-h 035

DEUTSCHE ROCKWOOL

Dämmung

Rockwool Klemmrock WLG 035

Forbo Flooring

Bodenbelag

Linoleum, Walton Marmoleum, 3368 grey iron

Geberit Huter GmbH

Fertig-Badezimmer

Fertigbäder in Leichtbauweise

James Hardie Europe

Gipsfaserplatten

fermacell® Gipsfaserplatten

STEICO SE

Decken-Auflager

STEICO LVL Furnierschichtholz

Stora Enso

Massivholz-Wände

Brettsperrholz (CLT)

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

26.218 m³

 

Bruttogrundfläche

9.924 m²

 

Nutzfläche

5.300 m²

 

Verkehrsfläche

2.438 m²

 

Wohnfläche

4.452 m²

 

Grundstücksgröße

8.443 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

4.200.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

24.794.293 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Auf einer ca. 1,4 Hektar großen Gewerbefläche wurde eine vorhandene Nutzung eines metallverarbeitenden Betriebes aufgegeben. Das Areal in unmittelbarer Nähe zur Hochschule, muss mangels stadträumlicher Bezüge seine Qualität als Wohn- und Lebensraum jedoch aus sich selbst heraus entwickeln. So entstand ein durchmischtes Wohngebiet unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen, das die soziale Integration stärkt. Die auf unterschiedliche Dauer angelegten Wohnkonzepte ergänzen sich und lassen eine stabile gemeinschaftliche Entwicklung zu. Diesem inhaltlichen Ansatz eines gemischten, sozialen Quartiers trägt die städtebauliche und architektonische Konzeption Rechnung. Durch die vielfältigen vernetzten Bezüge der baulichen Ausprägung wurden zahlreiche Kommunikationsmöglichkeiten geschaffen. Die Besonderheit der offenen Erschließung führen die gemeinschaftlichen begrünten Treffpunkte in die dritte Dimension fort. So entstand in der Zusammenarbeit unterschiedlichster Akteure ein neuer Typus eines begrünten und gestapelten Dorfes. Vor allem die Integration weiterer Funktionsbausteine, von Lernräumen über Fitnessbereiche bis hin zu gemeinschaftlich nutzbaren Multifunktionsräumen ermöglicht vielfältige Begegnungen. 
Der Entwurf für den CampusRO umfasst den Neubau von 211 Apartments für Studierende im KfW 40 plus Standard. Die Wärmeversorgung des gesamten Quartiers erfolgt über die Fernwärme der Stadt Rosenheim.

Beschreibung der Besonderheiten

Zur Erreichung höchster Nachhaltigkeitsanforderungen müssen komplexe Fragestellungen und vielfältige Zielkonflikte zwischen den unterschiedlichen Säulen der Nachhaltigkeit von Ökologie, Ökonomie und sozial-kulturellen Fragestellungen bearbeitet und verhandelt werden. Die in diesem Projekt erreichte DGNB-Platin-Zertifizierung mit einem Erfüllungsgrad von 85,8 % erforderte eine besonders enge Zusammenarbeit aller Planungsbeteiligten.

Durch den partnerschaftlichen Ansatz des Bauherrn wurden auch die maßgeblichen ausführenden Unternehmen bereits in der Planungsphase fest in den Entwicklungsprozess eingebunden. So konnten neben vorgefertigten Sanitäreinheiten in einer Kooperation von Rohbau- und Holzbauunternehmen eine hybride Gebäudestruktur mit tragenden Holzwänden und Holz-Beton-Verbunddecken entwickelt werden.

Bei der Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes spielt der Einsatz von Holz aufgrund seiner CO2-Speicherfähigkeit eine große Rolle. Darüber hinaus trägt der Baustoff durch eine werkseitige Vorfertigung der Holztafelelemente zur Bauzeitverkürzung bei. Im Vergleich zu einer Massivbauweise konnten im freifinanzierten Teil des Gesamtprojekts rund 1.250 Tonnen CO2 eingespart werden. Über einen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren spart das Projekt im Vergleich zu einem Referenzgebäude in herkömmlicher Bauweise sogar 6.350 Tonnen CO2 ein.

Das verwendete Holz stammt aus bayerischen und österreichischen Wäldern. Die PEFC-Zertifizierung garantiert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Mit Blick auf die knapper werdenden Ressourcen wird klar, dass Aspekte der Kreislaufwirtschaft am Bau stärker berücksichtigt werden müssen. Eine alte, ungenutzte Gewerbehalle, die zuvor auf dem Grundstück stand, wurde rückgebaut. 100% der geprüften und geeigneten Altmasse aus der ehemaligen Lagerhalle wurde im CampusRO wiederverwendet. Der Abtransport des Abbruchmaterials und die Produktion von neuen Baustoffen und ihrer Anfahrt fallen teilweise weg. Auch das sorgt für eine deutlich verbesserte CO2-Bilanz. Eine auf den Dächern installierte Photovoltaik-Anlage mit Batterie-Speicher sorgt für eine über 70%ige Eigenstromversorgung.

Die Flächen des ehemaligen Gewerbeareals waren zuvor zu 100 % versiegelt. Auf dem Grundstück entstanden nun zahlreiche, kühlende Grünflächen mit Rasen, Bäumen und Sträuchern. Außerdem wurden Bienennährstauden und Nistkästen für Vögel geplant, sodass sich Tiere dort ansiedeln und Schutz finden können. Regenwasser wird sowohl über die begrünten Dachflächen, die begrünten Hofbereiche aber auch über unterirdische Rigolen mit Versickerungsmöglichkeit möglichst lange auf dem Grundstück gehalten. Die städtische Kanalisation wird somit bei Starkregenereignissen vor straken Zuläufen geschützt. Vorrangiges Ziel des Entwurfs war es, den Bewohnern nicht nur ein "Dach über dem Kopf" zu bieten, sondern einen innovativen, bereichernden, inspirierenden Raum für diesen prägenden Lebensabschnitt. Das gesamte Quartier ist daher in einer Siedlungsstruktur konzipiert, die das Miteinander fördert.

Nachhaltigkeit

Energiekonzept
Basis des Energiekonzeptes ist die größtmögliche Bedarfsreduktion. Hierzu wurde die Gebäudehülle im Passivhausstandard geplant und das gesamte Gebäude im KfW40+ Standard umgesetzt.
Für die Reduktion der Lüftungswärmeverluste und eine konstante Luftqualität hat jedes Apartment eine dezentrale Lüftungsanlage mit hoher Wärmerückgewinnung.
Ein weiteres Ziel war es den verbleibenden Bedarf möglichst CO2 neutral und selbst zu decken. Dies erfolgt über die PV-Anlage mit einer über 70%igen Eigenstromversorgung, welche den Bewohnern zugutekommt. Es wurde die Flächenkonkurrenz der attraktiven Dachflächen zwischen Nutzung als Dachterrasse, Gründächern als Regenwasserspeicher und erf. PV-Fläche in der Konzeptphase durch unterschiedliche Rechenmodelle geprüft und in Abstimmung mit dem DGNB-Auditor rückgekoppelt.
Für die Wärmeversorgung wird die vor Ort verfügbare Fernwärme mit 28% Biomasseanteil genutzt. Bei einer Überproduktion an PV-Strom wird diese Energie ergänzend zur Warmwassergewinnung genutzt.

Ökobilanzierung
Im Zuge der Konzeptfindung des Tragsystems wurden anhand einer umfangreichen Matrix 5 Varianten ausgemacht und hinsichtlich statischer Leistungsfähigkeit, Materialeinsatz, Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und CO2-Emissionen betrachtet.
Diese Varianten wurden im Zuge der Ökobilanzierung sowie einer Lebenszykluskostenberechnung abgewägt. Somit wurde dem Bauherrn die bestmögliche Entscheidungsgrundlage erarbeitet, um seine gesteckten Ziele erreichen zu können.
Im Vergleich zu einer Massivbauweise konnten mit der gewählten Variante rund 1.250 t CO2 eingespart werden. Über einen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren spart das Projekt im Vergleich zu einem Referenzgebäude in herkömmlicher Bauweise sogar 6.350 Tonnen CO2 ein. Das verwendete Holz stammt aus bayerischen und österreichischen Wäldern. Die PEFC-Zertifizierung garantiert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.
Sämtliche eingebrachte Baustoffe wurden hinsichtlich der DGNB-Anforderungen vor Ausführung durch einen Auditor geprüft.

Zirkularität und Urban Mining
Das verwendete Holz stammt aus bayerischen und österreichischen Wäldern. Die PEFC-Zertifizierung garantiert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Mit Blick auf die knapper werdenden Ressourcen wird klar, dass Aspekte der Kreislaufwirtschaft am Bau stärker berücksichtigt werden müssen. Eine alte, ungenutzte Gewerbehalle, die zuvor auf dem Grundstück stand, wurde rückgebaut. 100% der geprüften und geeigneten Altmasse aus der ehemaligen Lagerhalle wurde im CampusRO wiederverwendet. Der Abtransport des Abbruchmaterials und die Produktion von neuen Baustoffen und ihrer Anfahrt fallen teilweise weg. Auch das sorgt für eine deutlich verbesserte CO2-Bilanz.
Es wurde zudem auf eine gute Trennbarkeit der Baustoffe geachtet und Verbundbaustoffe Zwecks einer verbesserten Kreislauffähigkeit vermieden.
Ein zusätzlicher Bodenbelag auf den Betonlaubengängen und Treppen sowie in Lagern und Technikräumen wurde bewusst weggelassen, um Ressourcen zu sparen.

Auszeichnungen

Balthasar Neumann Preis 2023

Schlagworte

Studentenwohnheim, DGNB Platin, Holzhybridbau, ACMS, Rosenheim, Nachhaltigkeit, Studierendenwohnheim, Urban Mining

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 40

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

10,95 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

16,27 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

0,11 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

51 %

 

Warmwasser

49 %

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Betten

211

 

Anzahl Wohneinheiten

174

Das Objekt im Internet

 

 

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