Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024
Campus RO
83024 Rosenheim, Hugo-Laue-Straße 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ACMS Architekten GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ACMS Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hugo-Laue-Straße 1, 83024 Rosenheim, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2022
Nachhaltigkeit
DGNB - Platin
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzhybridbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
26.218 m³
Bruttogrundfläche
9.924 m²
Nutzfläche
5.300 m²
Verkehrsfläche
2.438 m²
Wohnfläche
4.452 m²
Grundstücksgröße
8.443 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
4.200.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
24.794.293 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Entwurf für den CampusRO umfasst den Neubau von 211 Apartments für Studierende im KfW 40 plus Standard. Die Wärmeversorgung des gesamten Quartiers erfolgt über die Fernwärme der Stadt Rosenheim.
Beschreibung der Besonderheiten
Durch den partnerschaftlichen Ansatz des Bauherrn wurden auch die maßgeblichen ausführenden Unternehmen bereits in der Planungsphase fest in den Entwicklungsprozess eingebunden. So konnten neben vorgefertigten Sanitäreinheiten in einer Kooperation von Rohbau- und Holzbauunternehmen eine hybride Gebäudestruktur mit tragenden Holzwänden und Holz-Beton-Verbunddecken entwickelt werden.
Bei der Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes spielt der Einsatz von Holz aufgrund seiner CO2-Speicherfähigkeit eine große Rolle. Darüber hinaus trägt der Baustoff durch eine werkseitige Vorfertigung der Holztafelelemente zur Bauzeitverkürzung bei. Im Vergleich zu einer Massivbauweise konnten im freifinanzierten Teil des Gesamtprojekts rund 1.250 Tonnen CO2 eingespart werden. Über einen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren spart das Projekt im Vergleich zu einem Referenzgebäude in herkömmlicher Bauweise sogar 6.350 Tonnen CO2 ein.
Das verwendete Holz stammt aus bayerischen und österreichischen Wäldern. Die PEFC-Zertifizierung garantiert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Mit Blick auf die knapper werdenden Ressourcen wird klar, dass Aspekte der Kreislaufwirtschaft am Bau stärker berücksichtigt werden müssen. Eine alte, ungenutzte Gewerbehalle, die zuvor auf dem Grundstück stand, wurde rückgebaut. 100% der geprüften und geeigneten Altmasse aus der ehemaligen Lagerhalle wurde im CampusRO wiederverwendet. Der Abtransport des Abbruchmaterials und die Produktion von neuen Baustoffen und ihrer Anfahrt fallen teilweise weg. Auch das sorgt für eine deutlich verbesserte CO2-Bilanz. Eine auf den Dächern installierte Photovoltaik-Anlage mit Batterie-Speicher sorgt für eine über 70%ige Eigenstromversorgung.
Die Flächen des ehemaligen Gewerbeareals waren zuvor zu 100 % versiegelt. Auf dem Grundstück entstanden nun zahlreiche, kühlende Grünflächen mit Rasen, Bäumen und Sträuchern. Außerdem wurden Bienennährstauden und Nistkästen für Vögel geplant, sodass sich Tiere dort ansiedeln und Schutz finden können. Regenwasser wird sowohl über die begrünten Dachflächen, die begrünten Hofbereiche aber auch über unterirdische Rigolen mit Versickerungsmöglichkeit möglichst lange auf dem Grundstück gehalten. Die städtische Kanalisation wird somit bei Starkregenereignissen vor straken Zuläufen geschützt. Vorrangiges Ziel des Entwurfs war es, den Bewohnern nicht nur ein "Dach über dem Kopf" zu bieten, sondern einen innovativen, bereichernden, inspirierenden Raum für diesen prägenden Lebensabschnitt. Das gesamte Quartier ist daher in einer Siedlungsstruktur konzipiert, die das Miteinander fördert.
Nachhaltigkeit
Basis des Energiekonzeptes ist die größtmögliche Bedarfsreduktion. Hierzu wurde die Gebäudehülle im Passivhausstandard geplant und das gesamte Gebäude im KfW40+ Standard umgesetzt.
Für die Reduktion der Lüftungswärmeverluste und eine konstante Luftqualität hat jedes Apartment eine dezentrale Lüftungsanlage mit hoher Wärmerückgewinnung.
Ein weiteres Ziel war es den verbleibenden Bedarf möglichst CO2 neutral und selbst zu decken. Dies erfolgt über die PV-Anlage mit einer über 70%igen Eigenstromversorgung, welche den Bewohnern zugutekommt. Es wurde die Flächenkonkurrenz der attraktiven Dachflächen zwischen Nutzung als Dachterrasse, Gründächern als Regenwasserspeicher und erf. PV-Fläche in der Konzeptphase durch unterschiedliche Rechenmodelle geprüft und in Abstimmung mit dem DGNB-Auditor rückgekoppelt.
Für die Wärmeversorgung wird die vor Ort verfügbare Fernwärme mit 28% Biomasseanteil genutzt. Bei einer Überproduktion an PV-Strom wird diese Energie ergänzend zur Warmwassergewinnung genutzt.
Ökobilanzierung
Im Zuge der Konzeptfindung des Tragsystems wurden anhand einer umfangreichen Matrix 5 Varianten ausgemacht und hinsichtlich statischer Leistungsfähigkeit, Materialeinsatz, Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und CO2-Emissionen betrachtet.
Diese Varianten wurden im Zuge der Ökobilanzierung sowie einer Lebenszykluskostenberechnung abgewägt. Somit wurde dem Bauherrn die bestmögliche Entscheidungsgrundlage erarbeitet, um seine gesteckten Ziele erreichen zu können.
Im Vergleich zu einer Massivbauweise konnten mit der gewählten Variante rund 1.250 t CO2 eingespart werden. Über einen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren spart das Projekt im Vergleich zu einem Referenzgebäude in herkömmlicher Bauweise sogar 6.350 Tonnen CO2 ein. Das verwendete Holz stammt aus bayerischen und österreichischen Wäldern. Die PEFC-Zertifizierung garantiert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.
Sämtliche eingebrachte Baustoffe wurden hinsichtlich der DGNB-Anforderungen vor Ausführung durch einen Auditor geprüft.
Zirkularität und Urban Mining
Das verwendete Holz stammt aus bayerischen und österreichischen Wäldern. Die PEFC-Zertifizierung garantiert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Mit Blick auf die knapper werdenden Ressourcen wird klar, dass Aspekte der Kreislaufwirtschaft am Bau stärker berücksichtigt werden müssen. Eine alte, ungenutzte Gewerbehalle, die zuvor auf dem Grundstück stand, wurde rückgebaut. 100% der geprüften und geeigneten Altmasse aus der ehemaligen Lagerhalle wurde im CampusRO wiederverwendet. Der Abtransport des Abbruchmaterials und die Produktion von neuen Baustoffen und ihrer Anfahrt fallen teilweise weg. Auch das sorgt für eine deutlich verbesserte CO2-Bilanz.
Es wurde zudem auf eine gute Trennbarkeit der Baustoffe geachtet und Verbundbaustoffe Zwecks einer verbesserten Kreislauffähigkeit vermieden.
Ein zusätzlicher Bodenbelag auf den Betonlaubengängen und Treppen sowie in Lagern und Technikräumen wurde bewusst weggelassen, um Ressourcen zu sparen.
Auszeichnungen
Balthasar Neumann Preis 2023
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
10,95 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
16,27 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
0,11 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
51 %
Warmwasser
49 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Betten
211
Anzahl Wohneinheiten
174
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte