Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2019 - Nachwuchsarbeiten
Canada Malting Filmmuseum
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule München, Architektur, Julian Gloßner
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule München, Architektur, Julian Gloßner
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Kanada
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
In Toronto befinden sich am Nordufer des Lake Ontario zwei denkmalgeschützte Malzsilos, die seit über 25 Jahren leerstehen. Die Silostruktur kann für ein Filmmuseum optimal umgenutzt werden. Das Fehlen von Fenstern eröffnet, neben der Kreation spannender Ausstellungsräume, auch die Möglichkeit tageslichtfreie Nutzungen wie Filmarchivräume oder Kinosäle zu errichten. Die Anlage besteht aus zwei Siloblöcken mit unterschiedlichen Grundrissabmessungen und Höhen. Anbauten dazwischen werden entfernt und durch zwei Verbindungsbrücken ersetzt. Ein schmaler Turm, erhalten und ergänzt, dient der vertikalen Erschließung. Durch Abschneiden von Siloschalen werden im Inneren eindrucksvolle Raumvolumen erzeugt. Eingefügte, schwebend wirkende Zwischendecken bilden die Ebenen der Ausstellungs- und Kinosäle. Auf dem Dach, unter einem grünen Blätterhimmel, wird ein beruhigter Bibliothekshof und eine Caféterrasse mit Ausblick auf den Lake Ontario und Torontos Stadtsilhouette geschaffen. Durch verschiedene Maßnahmen entsteht ein nachhaltiges Gebäude, das sich durch seine hohe ökologische, ökonomische und kulturelle Qualität auszeichnet.
Beschreibung der Besonderheiten
Der Standort der Silos befindet sich in unmittelbarer Umgebung zum Museum of Television and Radio (10 min.), zum Eisenbahnmuseum (5 min.) und weiteren Museen. Bedeutende Sehenswürdigkeiten wie der CN-Tower sind in weniger als 15 min. zu Fuß zu erreichen. Die bereits erfolgte Umgestaltung der Harbourfront zur lebendigen Parklandschaft und der gute Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr (Straßenbahn Queens Quay West) sprechen für den Standort.
Toronto und die Filmindustrie
Die vorhandenen Einflüsse durch die in Toronto so wichtige Filmindustrie und das bereits existierende Netzwerk wichtiger Produzenten, Journalisten und Schauspielern bietet einen starken Hintergrund für ein Filmmuseum. Das jährlich stattfindende TIFF (Toronto International Filmfestival )lenkt zusätzlich Aufmerksamkeit der Filmbranche nach Toronto. Durch die kontinuierliche Zusammenarbeit inspirieren und födern sich das Filmmuesum und die TIFF-Organisatoren gegenseitig. Da die kanadische Bevölkerung zu den kinobegeistertsten Nationen überhaupt zählt, wird sie eine Transformation dieser Art begrüßen.
Themen des Filmmuseums
Thematisiert werden einerseits die klassischen Bereiche eines Filmmuseum, wie z.B. die Entwicklung der Filmtechnik oder der Nachbau eines Filmstudios. Andererseits wird ein regionaler Bezug zur Stadt Toronto hergstellt. Spannende Filmrequisiten aus Filmklassikern, die in Toronto gedreht wurden, werden präsentiert. Die Ausstellung “Kanadas Filmhelden” widmet sich der Darstellung wichtiger Personen der kanadischen Filmgeschichte. Ergänzt wird das Programm durch Wechselausstellungen.
Nachhaltigkeit
Die Sonne zur Erzeugnung von Energie zu nutzen ist in Toronto noch nicht stark entwickelt. Dabei bietet die Stadt Potential. Das Canada Malting Filmmuseum nutzt dieses vorhandene Potential. Auf der Dachfläche der Silos werden Photovoltaik- und Solarthermiemodule montiert. Sie erzeugen 22.000 Kilowattstunden Solarstrom. Dieser wird in Lithium-Ionen-Batterien gespeichert und für den Bedarf des Museum genutzt.
Das Deep Lake Water Cooling System ist ein Projekt, das kaltes Wasser des Ontariosees dazu benutzt, Gebäude in Toronto zu kühlen. Hierfür wird dem Ontariosee in einer Tiefe von etwa 83 m Wasser mit einer Temperatur von 4 °C entnommen und durch ein Rohrleitungssystem in das Fernkühlwerk der Stadt gepumpt. Durch dieses Projekt wird der Strombedarf für die Kühlung des Museums um 75 % reduziert.
Die Kapazität der 14 jeweils 2,2 m² großen Zwickelzellen im Nordgebäude kann, neben der Leitungsführung, auch zum Sammeln von Regenwasser in hohen Tanks genutzt werden. Das gesammelte Wasser wird als Abwasser verwendet.
Schlagworte
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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