Architekturobjekte
„Carhotel“ Stuttgart
70599 Plieningen, In den Entenäckern 14
Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS
Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
In den Entenäckern 14, 70599 Plieningen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Für Liebhaber edler Karossen präsentiert sich das Carhotel über drei Etagen und auf rund 1.600 m2 als automotive Erlebnislandschaft. Für Gänsehaut sorgen dabei nicht nur die ausgestellten Premium-Fahrzeuge – vor allem die extravagant gestalteten Innenräume überwältigen mit ihrer Formen- und Farbenpracht. In nur knapp zweieinhalb Monaten realisierte das Team der Malerwerkstätten Heinrich Schmid GmbH & Co. KG handwerklich perfekt die Gestaltungsideen des Architekturbüros id architektur.innenraum.corporatedesign aus Stuttgart. „Am Anfang stand eine Computeranimation des Architekten. Schnell war uns klar, dass die darin gezeigten Formen, Höhenversätze und freien Auskragungen selbst moderne Trockenbausysteme in den Grenzbereich des physikalisch noch Möglichen bringen würden. Eine Herausforderung, die wir jedoch dank einer engen Abstimmung mit dem technischen Außendienst unseres Partners Rigips stemmen konnten“, erinnert sich Herbert Wanner, Abteilungsleiter Trockenbau und Putzarbeiten bei den Malerwerkstätten.
Vorsatzschalen mit Lichtnischen
Bevor jedoch mit den eigentlichen Ausbauarbeiten begonnen wurde, legte das Baustellenteam alle Böden mit Holzfaserplatten aus. Schäden an den bereits fertiggestellten Böden aus Kunststeingranulat, insbesondere im Zuge der umfangreichen Deckenarbeiten, sollten so vermieden werden. „Zunächst haben wir uns mit den umlaufenden, bauseits verputzten Betonwänden beschäftigt. Sie erhielten eine Vorsatzschale aus Rigips Wandprofilen CW 50, der Boden- und Deckenanschluss erfolgte über UW 50-Profile. Gerade Flächen wurden zweilagig mit 12,5 mm dicken ,Rigips Bauplatten RB’ beplankt. Die geschwungenen Wandbereiche erhielten eine zweilagige Bekleidung mit biegsamen ,Rigips GK-Form’-Platten. In den Vorsatzschalen waren konkav und konvex mit runden Kanten ausgebildete Aussparungen und Nischen vorgesehen, die in Freiformen zu gestalten waren. Dazu haben wir Planpapiere im Maßstab Eins zu Eins auf die Rigips-Flächen übertragen, diese frei ausgeschnitten und anschließend komplett mit flexiblen PVC-Profilen ,eingespachtelt’.“ Dabei waren die perfekte Ausführung der Vorsatzschalen, der Aussparungen und der Oberflächenbehandlung gleichermaßen von Bedeutung, denn sämtliche Nischen erhielten zusätzlich eine Hinterleuchtung und spielen im architektonischen Farbkonzept eine wichtige Rolle.
Materialmix ermöglicht extravagante Deckengestaltung
Die Wandausbildung diente den Trockenbauexperten jedoch eher als „Aufwärmtraining“, denn erst die Konstruktion der Deckenfelder forderte die Expertise des gesamten Heinrich-Schmid-Teams. „Die Pläne des Architekturbüros sahen vor, den Deckenaufbau mit auskragenden Freiformen, quasi als schwebende Scheiben, auszuführen. Zur Realisation haben wir uns an dem Rigips-System WS30RB für Weitspannträgerdecken orientiert. Die Unterkonstruktion bilden circa 500 mm tief abgehängte UA 50/2 Profile, die bis zu 1,5 Meter frei auskragend montiert wurden. Eine weitere Herausforderung bestand im exakten Einmessen und Ausschneiden von zahlreichen Aussparungen in den Deckenflächen.“
Diese Aussparungen in zwölf unterschiedlichen Radien – sie erinnern ein wenig an Luftblasen – entstanden aus einem ausgeklügeltem Materialmix: „Unsere Schlosser haben hierfür spezielle Säulenringe aus Aluminium mit vier Laschen in 100 mm Höhe gefertigt. Diese wurden dann in die runden Aussparungen eingebaut, verspachtelt und mit entsprechenden Lochblechen an den umlaufenden Rändern bekleidet “, so Herbert Wanner.
„Glasroc F (Riflex)“ auch im Grenzbereich zuverlässig
Für die vielfach konvex und konkav geschwungenen Beplankungen sowie die analog zu den Säulenringen 100 mm hohen freiauskragenden Stirnkanten verwendete das Ausbau-Team biegsame „Glasroc F (Riflex)“-Platten, mit denen Radien von bis zu 600 mm ausgebildet werden können. „Eine Grenze, die wir bei einigen engen Rundungen durchaus erreicht haben. Die Platte ließ sich aber auch dort noch gut verarbeiten und zeigte keinerlei Schwächen in den Oberflächen.“
Im Rahmen der folgenden Spachtelarbeiten wurde zunächst in alle Fugen ein Glasfaserbewehrungsstreifen eingebracht, vor- und nachgespachtelt und so auf Q 2-Qualität gebracht. Auch an den Decken erhielten sämtliche Rundungen flexible PVC-Eckschutzschienen, bevor anschließend alle Flächen eine vollflächige Verspachtelung mit „ProMix Plus“-Fertigspachtel erhielten.
Assoziationen von Motorenöl
Im Zusammenspiel der hinterleuchteten Aussparungen und Rundungen mit den glatten Oberflächen wird deutlich, welcher Idee der Architekt mit dieser aufwändigen Deckenkonstruktion folgte: Fast automatisch assoziiert der Betrachter eine Wasserpfütze, auf der ein Ölfilm schwimmt und durch die man mit dem Finger gleitet. Luftblasen werden aufgewirbelt, kleine Wellen entstehen – für diesen Eindruck sorgen mehrfarbige LEDs, die die Aussparungen hinterleuchten. Insbesondere die hochwertige Oberflächengestaltung und die harmonisch gelungenen Rundungen wurden auch von den Juroren der 9. Rigips Trophy 2013 I 2014 gelobt. Alle Lösungen, so das Expertenvotum, strahlen eine hohe Wertigkeit aus und selbst die großen Deckenkonstruktionen wirken leicht, was zu einer ebenso angenehmen wie extravaganten Atmosphäre im Stuttgarter Carhotel beiträgt.
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