Nominiert für die Shortlist der Jury 2021

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2021


Carlsen Verlagscampus

22765 Hamburg, Völckersstr. 20

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: de Winder Architekten GmbH

Blick durch die kleine Halle - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Haupteingang über den Marktplatz - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Marktplatz - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Konferenzbox im 2. OG - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Agiles Arbeiten im Marktplatz - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Bibliothek im 1. OG - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Informelle Meetingecke - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Konferenzbox - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Multifunktionale Gerüstregale - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Alte Spuren integriert - Carlsen  Verlagscampus

© Mark Seelen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: de Winder Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Völckersstr. 20, 22765 Hamburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

05.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Innenarchitekt

de Winder Architekten GmbH

Schlesische Str. 26

10997 Berlin

Deutschland

Tel. 030 61 77 69 80

salow@dewinder.de

Architektur: Innenarchitekt

de Winder Architekten GmbH

Schlesische Str. 26

10997 Berlin

Deutschland

Tel. 030 61 77 69 80

salow@dewinder.de

Bauleitung (LPH 8)

Stern Architekten

Donnerstr. 5

22763 Hamburg

Deutschland

Verwendete Produkte

Arper s.p.a.

Sessel

Adell

Fold Concept

Hocker

Papphocker

Four Design

Arbeitstische

Four Fold

Freifrau Sitzmöbelmanufaktur

Sessel

Leya

Hay

Meetingstühle

Slot Kollektion

Johansson

Barhocker

Sputnik

Johansson

Konferenzstühle

Atticus

System 180

Tische

High Desk

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

1.423 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

In einem Industriegebäudekomplex im Hamburger Stadtbezirk Altona entstand im Mai 2021 eine neue Bürowelt für den Kinder- und Jugendbuchverlag Carlsen. Die neue Fläche ist Teil des zukünftigen Verlags-Campus, der sich derzeit auf dem Areal in der Völckersstraße 20 entwickelt, und ergänzt das dortige Verlagshaus des Unternehmens um einen weiteren, größeren Standort in direkter Nachbarschaft. Dort, wo früher der Fokus auf industrielle Fertigung lag, arbeiten nun mehr als 70 Mitarbeiter des Verlages.

Als große Herausforderung bei dem Projekt stellte sich die Umwandlung der heterogenen Hallengebäude in eine effiziente Büroumgebung dar, die den spezifischen Anforderungen des Verlags gerecht wird. Ziel der behutsamen Interventionen war, dass die alte Nutzung der Hallen ablesbar bleibt und gleichzeitig der neuen Nutzung Raum gegeben wird. Mit großer Verantwortung gegenüber dem Bestand wurde so ein neues Regelwerk für die Umwandlung in eine moderne Bürolandschaft erarbeitet.

Die neue zweigeschossige Bürofläche untergliedert sich in zwei deutliche Hallenabschnitte, eine große Halle mit einer ins Obergeschoss ragenden sehr hohen Dachkonstruktion und eine kleine Halle als eine Art Seitenflügel. Auf der Erdgeschossfläche der kleinen Halle befindet sich der Haupteingang zum neuen Carlsen-Büro. In der sich anschließenden sog. „Promenade“ wurden raumhohe Boxen mit versetzten Sprüngen angeordnet, die die Einzel-, Doppel- und Viererbüros aufnehmen und bis zur Galerieebene im Obergeschoss ragen. Dieser 35 m lange Gang durch die Raum-in-Raum-Situationen nimmt informelle Meetingsituationen auf und gibt den Blick in die große Halle, dem Herzstück des neuen Verlagshauses, frei.

In der bis ins darüber liegende Obergeschoss offenen großen Halle wurde eine ca. 230 qm große Eventfläche als „Marktplatz“ angesiedelt, die mit Vorhängen vom Workspace abtrennbar ist. Der Eventspace erhielt einen neuen grafischen Bodenanstrich im grün gehaltenen Industriebodenlook, der gleichzeitig Zonierungen schafft für verschiedenste Nutzungsszenarien. Ein transluzenter Vorhang am separaten  Eingang zum Marktplatz erlaubt Tageslichteinfall in den Raum. Die grafische Gestaltung des Bodens erstreckt sich bis in die Promenade hinein und unterstützt ihre Bespielung.

Als Besonderheit und in Anlehnung an die frühere Nutzungsatmosphäre umfassen raumhohe rote, nach oben auslaufende Baugerüste auf drei Seiten den Eventspace. Sie dienen für unterschiedliche Bespielungen und wirken zudem als Eyecatcher im Raum. So nehmen sie Tischlermöbel wie Sitzbänke und temporäre Arbeitsflächen auf, sind Stauraum für die lose Möblierung, integrieren die Bibliothek, das Techniklager sowie die Medien- und Raumlufttechnik, lassen sich bei Bedarf umbauen für Cateringsituationen oder Buchpräsentationen und bieten Möglichkeiten zum Aufhängen und Hinterleuchten von bedruckten Planen für verschiedene Veranstaltungsformate. Im Obergeschoss der kleinen Halle entstehen feste Galeriearbeitsplätze, ein kleiner Open Space für das Presse- und Marketingteam, ein großer Meetingraum sowie ein Bibliotheksbereich mit Loungecharakter. Der verglaste Meetingraum ragt mit seiner Bodenkante in den offenen raumhohen Eventspace hinein und bietet Platz für bis zu 16 Personen. Über den umlaufenden Erschließungsgang ergeben sich Blickbeziehungen ins Erdgeschoss. Um den Charme der Halle zu erhalten, wurden durch sehr aufmerksame Interventionen verschiedenartige Spuren der Nutzung vergangener Epochen aufgedeckt und in die neue Raumstruktur deutlich sichtbar integriert. So tauchen auf der Fläche verteilt alte Schalthebel und Bedientableaus, Spuren früherer Wand- und Fensterdurchbrüche, eine alte Backsteinmauer, Reste von Kranzügen oder alte Farbanstriche auf, die sich nun atmosphärisch in die neue Raumnutzung einfügen.

Auch das Farbkonzept greift solche Spuren auf und überführt diese in die gegenwärtige Nutzung. So ziehen sich die vorgefundenen Bestandsfarben in Grün- und Rottönen der industriellen Nutzung durch die gesamte Fläche und werden diese als Ergänzung zum zurückhaltenden Weiß und Grau in den Böden, Textilien und Fliesen der Bürofläche in Szene gesetzt. Der Entwurf spielt insgesamt mit den Gegensätzlichkeiten Halle / Mensch, hier im Besonderen mit den Maßstäblichkeiten dem „Raum im Raum“ bei der Konferenzraumbox und den eingestellte Boxen der Büroräume, mit den Gegensätzlichkeiten der Materialitäten, zum Beispiel schwarz lasiertes Holz / lackierte Stahlträger und den konträren Strukturen alte grobe Industrieteile / moderne luftige  Textilien und Tischler-Einbauten

Beschreibung der Besonderheiten

Nach der ersten Analyse hat sich schnell gezeigt, dass die Strukturen im Bestand eine Büronutzung (Teilung der Büros, Achsraster, Fassaden-Raster, etc.) nur sehr schwer realisierbar machen. Wir haben ‚Tricks‘ erarbeitet, um die im Bestand vorhandenen geometrischen Versprünge und die heterogenen Strukturen zu „vertuschen“ – die eingestellten Büroboxen haben nicht nur dekorativen Charakter, sondern gewährleisten auch die erforderlichen Mindestabstände für Arbeitsplätze.

Die größte Herausforderung war, die Maßstäblichkeit der Hallen mit der Büronutzung zusammen zu bringen. Das hat sich auf sehr vielen Ebenen gezeigt, zum Beispiel auch bei der Beleuchtung, wo eine Brücke geschlagen wurde zwischen den Möglichkeiten, eine Industriehalle auszuleuchten und dem Wunsch, gleichzeitig Atmosphäre zu schaffen. Eine große Herausforderung waren die akustischen Anforderungen an die Bauteile und Räume, denn alle Erschließungswege, wie Stege oder Treppen wurden ehemals ohne Anforderungen an den Schallschutz konzipiert.

Schlagworte

Verlag, New work, Altona, Fabrikhalle, ausaltmachneu, Denkmal, Umbau Industriebau, industriellearchitektur

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

71

Das Objekt im Internet

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