Château Gbeľany
013 02 Gbeľany, Hlavná 140, Slowakei
Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hlavná 140, 013 02 Gbeľany, Slowakei
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
12.2014
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Gebirgszug Malá Fatra, Kleine Fatra, liegt im Nordwesten der Slowakei und hat landschaftlich außerordentlich viel zu bieten. Im Sommer lädt er mit Klammen, Schluchten und vielfältiger Pflanzenwelt zum Wandern ein, im Winter mit steilen Hängen zum Skifahren. An seinem Fuße liegt Gbelany, ein Dorf, das auf eine knapp 600-jährige Geschichte zurückblicken kann und Touristen mit dem Château Gbeľany in diese Gegend einlädt. Das Barockschloss wurde 1756 erstmals urkundlich erwähnt, 2014/2015 mit Mitteln der Europäischen Union (EU) grundlegend saniert und fungiert seitdem als Hotel mit Tagungs- und Wellnessbereich. Im denkmalgeschützten Schlosstrakt beherbergt das Gebäude die Rezeption, unterschiedlich große Hotelzimmer, Bücherei, Kapelle und einen Weinkeller. Im modernen, mit Holz verkleideten Anbau haben die Architekten Barak Architekti aus Nitra Konferenz- und Tagungsräume, den Wellnessbereich mit Pool sowie Garagen, Technikräume und Fitnessräume angeordnet. Das Château Gbeľany beeindruckt bereits von weitem durch die Gegensätze und den Kontrast zwischen historisch-verspielter und moderner und zurückhaltender Architektur. Hautnah erlebbar wird dies im Innenhof, der auch für Open-Air-Veranstaltungen genutzt und über großzügige Glaswände mit den Innenräumen kombiniert werden kann.
Bei Restaurierung und Erweiterung hatten die Architekten unterschiedliche Vorgaben und Interessen zu berücksichtigen. Die EU-Mittel flossen mit dem Ziel, in der Region den Fremdenverkehr zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Die Denkmalschutzbehörde achtete darauf, dass die Um- und Anbauten denkmalgerecht realisiert wurden und der Investor wollte ein Hotel, das – auch durch den Einsatz von langlebigen und pflegeleichten Materialien – einen rationellen Betrieb ermöglichte. „Wir haben diese Herausforderung angenommen und sind stolz darauf, dass die Denkmalpfleger die von uns vorgeschlagene Kombination von Alt und Neu akzeptiert haben“, erzählt Projektarchitekt Viktor Šabík. „Außerdem ist es uns gelungen, Materialien einzusetzen, die die Kriterien von allen Beteiligten erfüllen.“
Großen Wert legte die Denkmalschutzbehörde auf die Beibehaltung der barocken Gestaltung und der Dachform. Aus diesem Grund musste auch die bestehende historische Holzkonstruktion des Mansarddaches erhalten werden. Als besondere Herausforderung erwies sich, dass der neue Dachaufbau aus statischen Gründen leicht sein und in einigen Bereichen über der vorhandenen, aber nicht mehr tragfähigen Konstruktion neu aufgebaut werden musste. Folglich war es notwendig, den kleinen Aussichtsturm auf dem Südwestflügel des Altbaus abzunehmen und erst nach dem Aufbau einer neuen Dachkonstruktion wieder mit einem Kran an seinen ursprünglichen Platz zu heben. Gleichzeitig bot diese Maßnahme die Gelegenheit, den Turm unter guten Arbeitsbedingungen zu restaurieren und zu bekleiden.
Für die Deckung des Daches wählten die Architekten und Investoren das Titanzink der RHEINZINK GmbH & Co. KG, Datteln. RHEINZINK zeichnet sich durch Umweltfreundlichkeit und Langlebigkeit aus und ist über seine gesamte Lebensdauer wartungsfrei, weil es natürlich bewittert und dabei eine schützende Patina entwickelt. Diese Schutzschicht bildet sich durch Regenwasser und das Kohlendioxid in der Luft von selbst und entsteht auch nach Beschädigungen immer wieder neu. Man entschied sich für die Oberflächenqualität prePATINA walzblank, weil „das hochwertige natürliche Material wunderschön mit dem historischen Gebäude harmoniert und langsam reifen wird“, freut sich Viktor Šabík. Für die Ausführung des Daches (Konstruktion und Deckung) zeichnen die beiden Firmen Kontrakting stavebné montáže, spol. s r.o. aus Žilina und Pluta - Strechy s.r.o. aus Kežmarok verantwortlich. Die Umsetzung erfolgte mit dem RHEINZINK-Großrautensystem. Lediglich in einem Dachbereich mit einer geringeren Dachneigung kam das Doppelstehfalzsystem zum Einsatz. Die Großrauten wurden in einer Materialdicke von 0,7 mm, einer Baubreite von 330 mm und einer Baulänge von 630 mm verarbeitet. Sie wurden als Coils angeliefert, von der Firma Kraal spol. s r.o. aus Kysucké Nové Mesto auf Maß (400 x 700 mm) geschnitten und für die Verarbeitung auf dem Dach gekantet. Die Montage erfolgte auf folgendem Dachaufbau (von innen nach außen): historische Dachkonstruktion (als von innen sichtbare Tragkonstruktion), Gipskartonplatten als Untersicht für die folgende Dachkonstruktion, neue Dachsparren mit zwischenliegender Wärmedämmung, dampfdiffusionsoffene Unterspannbahn, Konterlattung aus Holz (40/60 mm) mit Luftzwischenraum, Holzschalung (32 mm), strukturierte Trennlage (RHEINZINK Vapozinc) und Deckung mit RHEINZINK Großrauten. Jede Raute wurde mit drei Einzelhaften (zwei oben und 1 an der Seite) befestigt.
Vorgefertigt hat die Firma Kraal spol außerdem die Schneefanghaken, das Schneefangsystem für die Doppelstehfalzfläche und die ornamentartige Bekleidung für den Aussichtsturm. Das Dachentwässerungssystem hat RHEINZINK direkt aus Datteln angeliefert. Mit großem handwerklichen Geschick und Können wurden die zahlreichen Übergänge an den Schornsteinen, und Fenstern sowie den ebenfalls zahlreichen Kehlen ausgeführt, denn Investor und Architekt legten großen Wert auf eine saubere und ästhetisch ansprechende Arbeit. Mit der feierlichen Einweihung des restaurierten Château Gbeľany hat der kleine Ort ein äußerst attraktives Tagungshotel erhalten, das auf einfühlsame und spannende Weise altes Schloss und modernen Anbau geglückt miteinander verbindet.
Beschreibung der Besonderheiten
Verlegetechnik:
Doppelstahfalzsystem, Großrautensystem
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