Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024
CIC - Coppenrath Innovation Centre
49084 Osnabrück, Hamburger Straße 24
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KRESINGS
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KRESINGS
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hamburger Straße 24, 49084 Osnabrück, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
04.2024
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
47.500 m³
Bruttogrundfläche
9.400 m²
Nutzfläche
6.000 m²
Grundstücksgröße
26.500 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Nach jahrelangem Dornröschenschlaf des Areals erhält es über die Revitalisierung des Ringlokschuppens zu einem Forschungs- und Lehrgebäude mit Büros und integriertem Auditorium einen Initial-Impuls, der weit über die Grenzen der vier Hektar hinausgeht und in der ganzen Stadt spürbar ist.
Die Außenhülle des Ringlokschuppens wurde erhalten und sorgfältig restauriert, um seine historische Bedeutung zu bewahren. Das Gebäude ist ein Symbol für die industrielle Vergangenheit der Region.
Das Ensemble ist in drei ebenerdige Baukörper gegliedert, die als großräumige Hallen kreissegmentartig angeordnet sind. In dem kathedralartig ausgebildeten Mittelbau befindet sich das zweigeschossige Innovatorium, eine moderne Veranstaltungslocation, die öffentliche Veranstaltungen für 400 Personen erlaubt.
In die beiden anschließenden Hallen wurden - ähnlich wie einst die Dampflokomotiven - pro Segment in dem höheren Hallenteil zweigeschossige Holz-Raummodule in freiem Spiel eingeschoben bzw. eingestellt. Der niedrigere Hallenteil erhält vereinzelt eingeschossige Module und behält damit seinen hallenartigen Charakter als Raumkontinuum. Alle Raummodule sind in BIM als elementierte Massivholzkonstruktion ausgeführt.
Die Gebäudekubatur mit einer Deckenhöhe von 8 Metern bietet optimales Potenzial zur Schaffung eines Open-Space-Bereiches. Die Multifunktions- und Gemeinschaftsflächen fungieren als Ort für Inspiration, Begegnung und kreativen Austausch. Die Holz-Kuben erhöhen die Ausnutzung der Bestandsfläche und schonen Oberflächenversiegelung. Das warme Holz und der Bestand ergeben eine großartige Symbiose aus Historie und Zukunft. Eine praktische und ästhetische Lösung, um die verschiedenen Funktionsbereiche innerhalb des Zentrums herzustellen.
Neue Treppenräume und Freitreppen verbinden die Ebenen und laden zum Verweilen oder Kommunizieren ein. Im Sinne einer flexiblen Nachnutzung können die Mieteinheiten durch die Moduleinbauten jederzeit erweitert oder verkleinert werden.
Das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DKFI) hat sich von Anfang an als Zugpferd engagiert. Es folgten Gründerszene, Handwerk, Hochschule und Universität. Als Ankermieter und Motor forscht das DFKI in Osnabrück an KI-gestützter Agrarobotik für Erntemaschinen und wird mit anderen wichtigen Playern aus Handwerk und Wirtschaft zusammen das Deutschlandweit einzigartige Agrotech Valley auf den Weg bringen. Hier wird, vor dem Hintergrund der digitalen Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft, über die Grenzen von Wirtschaft, Wissenschaft in Forschung und Lehre und Verwaltung hinaus zusammengearbeitet.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Revitalisierung des ehemaligen Ringlokschuppens und Umnutzung zum Coppenrath Innovation Centre wird vom Bund als ‚Nationales Projekt des Städtebaus‘ gefördert.
Das Bundesprogramm ‚NPS – Nationale Projekte des Städtebaus‘ fördert investive sowie konzeptionelle Projekte mit besonderer nationaler oder internationaler Wahrnehmbarkeit, mit sehr hoher fachlicher Qualität oder mit hohem Innovationspotential.
Nationale Projekte des Städtebaus sind national und international wahrnehmbare, größere städtebauliche Projekte mit deutlichen Impulsen für die jeweilige Gemeinde oder Stadt, die Region und die Stadtentwicklungspolitik in Deutschland insgesamt. Sie zeichnen sich durch einen besonderen Qualitätsanspruch hinsichtlich des städtebaulichen Ansatzes, der baukulturellen Aspekte und von Beteiligungsprozessen aus, verfolgen die baupolitischen Ziele des Bundes und weisen Innovationspotenzial auf.
Nationale Projekte des Städtebaus sind Projekte, mit denen in der Regel Aufgaben und Probleme von erheblicher finanzieller Dimension oder besonderer städtebaulicher Bedeutung und Wahrnehmung gelöst werden. Mit einem überdurchschnittlich hohen Fördervolumen soll eine schnellere und ggf. breitere Intervention und Problembearbeitung möglich sein.
Nachhaltigkeit
Das Grundkonzept des Ringlokschuppens setzt auf guten Wärmeschutz durch angemessen Dämmstandard der opaken Bauteile. Die Verglasungen bestehen aus einer Mischung aus 3-fach und 2-fach Verglasungen mit vorgesetzter Bestandsverglasung. Es wurde auf eine luftdichte Bauweise geachtet zur Verringerung der unbeabsichtigten Lüftungsverluste. Im Sommer sorgt die optimierte Nachtluftspülung mit Querlüftung durch die Fassade und Oberlichter für eine passive Kühlung. Auch die Speichereffekte der bei größtenteils nicht abgehängter Decke und die massiven Stützen wirken gegen die Überhitzung im Sommer, wie auch der außen liegende bewegliche Sonnenschutz und die bauliche Verschattung der Tore. Die Fußböden werden aktiviert, dienen als Flächenheizung und ermöglichen im Sommer bei Bedarf auch Kühlung.
Zuluft kommt primär durch die alten Wartungsgänge im Boden und wird als Quellluft in die Schuppenbereiche verteilt. Bedarfsbelüftung erfolgt manuell über die Fenster. Dezentrale Lüftungsgeräte mit effizienter Wärmerückgewinnung sind pro Schuppenbereich nahe der Nasszellen vorgesehen. Das offene Raumvolumen und die Einbindung in die Luftverteilung minimieren das Lüftungskanalnetz.
Unter dem Aspekt der Synergie und Suffizienz werden Technikflächen und der aktive Kühlbedarf durch die Integration in die Architektur minimiert. Im Verbund der Architektur mit dem Wärmepumpensystem entsteht ein ökologisches Vorzeigeprojekt hinsichtlich der Ressourcenschonung.
Auszeichnungen
Förderung: Nationale Projekte des Städtebaus
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Strom
Sekundärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
134,52 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
50 %
Warmwasser
7 %
Beleuchtung
12 %
Lüftung
20 %
Kühlung inkl. Befeuchtung
10 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
400
Das Objekt im Internet
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