CIO – Centrum für Integrierte Onkologie, Köln
50937 Köln, Kerpener Straße 62
Mit freundlicher Unterstützung von GROHE
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Kerpener Straße 62, 50937 Köln, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2019
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
13.655 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
115.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Vier Kilometer östlich des Rheins, im Zentrum des eher grau gehaltenen Kölner Universitätsklinikums, wird es plötzlich bunt. Schmale vertikale Lamellen in verschiedenen Rot- und Grüntönen, die Bezug auf die Farben aus der Umgebung nehmen, ziehen sich sieben Stockwerke hoch über die Außenhülle eines rechteckigen, 80 × 60 m großen Gebäudes und spiegeln sich in den gläsernen Verbindungsbrücken zu den umstehenden Häusern. Die Fassade spielt mit der räumlichen Wahrnehmung der Passanten und hüllt den Neubau in ein je nach Blick- und Bewegungsrichtung unterschiedlich farbiges Kleid. Je weiter sich die Perspektive seitlich verschiebt, desto mehr formen sich die metallisch glänzenden Farbstreifen zu einer Art Blätterdach, entweder in Rot- oder in Grüntönen, wie bei einem überdimensionalen Riefelbild. Mit dieser scheinbar stets im Wandel begriffenen Fassade hat das renommierte Aachener Büro kadawittfeldarchitektur dem von medfacilities entworfenen Neubau des CIO – Centrums für Integrierte Onkologie – eine unverwechselbare visuelle Identität verliehen.
Patient im Fokus
Für die „inneren Werte“ und die Gesamtkonzeption zeichnet die medfacilities GmbH verantwortlich. 2003 wurde diese Tochtergesellschaft der Kölner Uniklinik gegründet, um den eigenen Sanierungsstau hausintern umfassend und zügig abbauen zu können. Seit 2009 leiten die Architekten Petra Stäber-Klein und Helmut Klein hier den Bereich Architektur – und gaben mit dem Neubau für das CIO gleich ihren ambitionierten Einstand. Die Masterplanung sah die Konzentration und Zusammenführung aller mit Krebserkrankungen befassten Bereiche des Klinikums vor, mit Fokus auf höchste qualitative Patientenversorgung und basierend auf neuesten Forschungsergebnissen. Ziel war es, unter einem Dach die baulichen Voraussetzungen für modernste, interdisziplinäre Behandlungsverfahren zu schaffen sowie die Wirtschaftlichkeit und die Betriebsabläufe zu optimieren. Zudem sollte ein Ort der Zuversicht und Sicherheit mit einer behaglichen Atmosphäre entstehen, an dem sich Patientinnen und Patienten genauso wie deren Besucher wohlfühlen und intuitiv orientieren können.
Moderne Klinik: Offen, flexibel, interdisziplinär
„Wir haben 2009 mit den ersten Konzepten begonnen“, berichtet Helmut Klein rückblickend. „Die nutzerseitigen Anforderungen wurden in 16 Arbeitsgruppen detailliert erarbeitet und bildeten die inhaltliche Grundlage für die bauliche Planung. Das ist wirklich interdisziplinär über Jahre gewachsen“, zeigt sich Klein noch heute von dem Planungsprozess begeistert. „Mit großer Flexibilität konnten wir die Nutzeranforderungen immer optimal umsetzen und auch noch während der Bauphase Funktionsbereiche optimieren. Als Ergebnis ist es uns daher gelungen, ein Gebäude für unsere Patienten zu schaffen, das ideal auf die Bedürfnisse bei der ambulanten Behandlung zugeschnitten ist.“ Interdisziplinarität entspricht auch dem Selbstverständnis des CIO, das als gemeinsames Tumorzentrum die Kompetenzen der Unikliniken Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf bündelt. Mit dem hier praktizierten Austausch und der Kooperation verschiedener onkologischer Projektgruppen wurde das CIO deutschlandweit zum Vorreiter.
Positive Grundstimmung
Bevor im September 2019 der Neubau seines Kölner Standortes eingeweiht werden konnte, waren allerdings langwierige Genehmigungs- und Finanzierungsphasen vonnöten. Ab 2015 konnte endlich gebaut werden. Es galt, das Raumprogramm mit ca. 13.700 m² Nutzfläche flexibel auf einem begrenzten Baufeld umzusetzen. Darüber hinaus sollte das Erscheinungsbild des neuen CIO dem Gegenteil eines Krankenhauses entsprechen. Angesichts des fertigen Gebäudes ist beides gelungen. Der Komplex legt sich um zwei Lichthöfe, die der Belichtung und der Belüftung der umliegenden Räume dienen, die ohne Klimaanlage auskommen. In der Mittelzone wurden die Erschließungskerne, die Nebenräume und die nicht zu belichtenden Räume untergebracht, so dass das gesamte Raumprogramm auf der überschaubaren Grundfläche abgebildet werden konnte. Trotzdem geben ausgeweitete Flure und Wartezonen dem Haus einen großzügigen Charakter, vermitteln ein positives, offenes und leichtes Grundgefühl und bieten die Möglichkeit, sich gut zu orientieren.
In Cluster eingeteilt
Letzteres zu gewährleisten, war angesichts der komplexen Baustruktur eine besondere Herausforderung. Die Etagen eins bis fünf wurden in bis zu vier Cluster unterteilt. Jedes bildet nun eigene Fachbereiche, vom Familiären Brustzentrum bis hin zur Kinderonkologie, mit je einem zentralen Anmelde- und Wartebereich und einer eigenen Ver- und Entsorgung. Die Unterteilung der Cluster erfolgt durch transparente Flurtüren flexibel, je nach Art der Krankenversorgung, zoniert oder offen. In jedem Fall bleibt die Größe der einzelnen Bereiche überschaubar. In der Psychoonkologie im sechsten Obergeschoss sowie auch im Gesamtgebäude vermitteln naturnahe, helle Farben und natürliche Materialien ein Gefühl der Sicherheit und schaffen eine wohltuende Atmosphäre – bis in die Bäder hinein.
Barrierefreie Badezimmer Höchste Hygiene mit Spezialarmaturen
In den Sanitärbereichen geben wand- und bodengleiche, großformatige und flächenbündig eingebaute Fliesen sowie weiße Trennwandsysteme einen großzügigen Raumeindruck. Für Barrierefreiheit sorgt eine kontrastreiche Ausführung, etwa in Duschbereichen. Und weil die Leitungsführung als „geschliffenes“ System ausgeführt ist, wird das gesamte Trinkwasser automatisiert in regelmäßigen Abständen in der Zirkulation gehalten. Das vermeidet stagnierende Wasserflächen, in denen sich sonst beispielsweise Legionellen bilden könnten, und sorgt dafür, dass das neue CIO auch die Hygieneanforderungen bestens erfüllt.
Ohne Hände zu bedienen
Die in den Behandlungsräumen des CIO eingesetzte Euroeco Spezial Sicherheitsmischbatterie lässt sich vom medizinischen Personal ganz einfach mit dem Ellbogen bedienen. Dabei werden Wassermenge und -temperatur auf einer Ebene gesteuert. Bewegt der Nutzer den Hebel von links nach rechts, fließt zunächst kaltes Wasser. Je weiter er ihn nach rechts dreht, desto wärmer wird es. So kommen die Hände nach dem Waschen nicht erneut mit der Armatur in Berührung, was das Risiko von Keimübertragungen minimiert und damit größtmögliche Hygiene garantiert. Ein Laminarstrahlregler verhindert zudem das Ansaugen von Bakterien aus der Umgebungsluft.
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