Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
City Cube Berlin
14055 Berlin, Messedamm 22
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Code Unique Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Messedamm 22, 14055 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
05.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
321.000 m³
Bruttogrundfläche
43.016 m²
Nutzfläche
23.481 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
76.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
PROJEKTCHRONOLOGIE Zur Planung der Messe wurde 2011 ein internationaler Realisierungswettbewerb durchgeführt, bei dem Code Unique Architekten den 1. Preis gewannen. Nach ca. 12 Monaten Planungs- und rekordverdächtigen 22 Monaten Bauzeit wurde die 23.500qm große Messe- und Kongressarena am 5. Mai 2014 eröffnet. Es erfolgte eine feierliche Zeremonie unter Anwesenheit zahlreicher Gäste mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft.
STÄDTEBAU Der CityCube Berlin ist als stadtbildprägender Solitär konzipiert, dem an prominenter Stelle in heterogenem Umfeld identitätsstiftende Bedeutung zukommt. Um diese Bedeutung zu unterstreichen, wurde der neue Baukörper auf Distanz zu den Bestandgebäuden der Messe im südöstlichen Teil des Wettbewerbsgrundstücks angeordnet. Der mit entschiedener Auskragung scheinbar über dem Sockel schwebende Baukörper schafft architektonische Leichtigkeit. Trotz des großen Bauvolumens wird so die Verbindung von markanter Figur und einladender Geste erreicht.
Die neue Messehalle ist auf dem Grundstück so positioniert, dass sowohl südöstlich in Richtung Innenstadt als auch in Richtung des messeseitigen Hauptzuganges ein großzügiger Platz als Entreé entsteht. Damit ist der Zugang der neuen Messehalle gut wahrnehmbar und erhält eine angemessene städtebauliche Form.
Auf Grund des zusammenhängenden Freibereichs im südöstlichen Grundstücksteil können die geforderten Stellflächen in lockerer Formation in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs sowie des Messedamms angeordnet werden.
KOMMUNIKATION Besonderes Augenmerk wurde auf eine möglichst klare Verknüpfung der bestehenden Niveaus der angrenzenden Gebäude und Platzflächen gelegt. Durch die zweigeschossige Stapelung der Messehallen können der Haupteingang und Nebeneingang jeweils einem Platzniveau zugeordnet und miteinander verwoben werden. Der bestehende Messevorplatz wird geringfügig in Richtung CityCube Berlin abgesenkt und somit sinnvoll arrondiert in Richtung Messedamm. Zwischen der neuen Messehalle und den Bestandsmessehallen 2 und 7 wird ein neues Niveau geschaffen, welches sich auf der Ebene der oberen Bestandsmessehallen (+57,50m) befindet. Von hier aus bietet sich ein weiter Blick über den abgesenkten Messevorplatz. Eine Freitreppe verbindet beide Niveaus bzw. Eingangssituationen miteinander. Das neue Platzniveau wird als Sockel um das Messegebäude herumgeführt und unterstreicht gestalterisch die exponierte Lage des Baukörpers.
Die Messehalle wird gleichsam aus dem baulichen Umfeld herausgehoben. Dadurch entsteht Distanz zur heterogenen und vom Verkehr gekennzeichneten Umgebung. An der südöstlichen Seite des Gebäudes führt der Sockel in Form einer großen Freitreppe auf das Niveau des Haupteingangs (+53,84m) herunter. Dieses Gestaltungsmotiv wird am Nebeneingang, welcher auf Höhe der unteren Messehalle bei 47,10m liegt, und sich zum bestehenden abgesenkten Messevorplatz orientiert, aufgegriffen und akzentuiert somit beide Zugänge.
Ein verglaster Übergang auf dem Niveau +57,50m verbindet die neue Messehalle mit der Messehalle 7. Die untere Messehalle wird mit der unteren LKW-Umfahrt des Bestandsmessegeländes über einen Tunnel verbunden, durch welchen die Belieferung der Messehalle und gleichzeitig eine fußläufige Verbindung bei großen Messen erfolgt.
STRUKTUR Wesentlicher Entwurfsgedanke war es, ein möglichst kompaktes Gebäude zu entwickeln. Die erforderliche Messefläche wurde auf zwei Niveaus angeordnet, wodurch die beiden übereinander gestapelten Messehallen entstanden, die sowohl über den Haupteingang als auch über den Nebeneingang erschlossen werden können. Die so entstehende Verknüpfung ermöglicht die gemeinsame Nutzung bei größeren Ausstellungen bzw. Messen.
Die untere Messehalle wird mit einer lichten Höhe von 7,10m (unter den Unterzügen) ausgeführt und kann in bis zu 8 Teilflächen durch raumhohe mobile Trennwände separiert werden, die unabhängig voneinander erschlossen sind. Die obere Messehalle ist über eine Fläche von 6015qm komplett stützenfrei konzipiert.
Die innere Struktur des neuen Messegebäudes ermöglicht kurze interne Wege. Haupt- und Nebeneingang verknüpfen jeweils über großzügige Treppen die verschiedenen Niveaus. Natürliches Tageslicht in den Foyers unterstützt die gute Orientierung im Gebäude.
Die Bistros werden den Foyers an Haupt- und Nebeneingang zugeordnet und bereichern sie als Kommunikationsräume. Ausgehend von der Eingangsebene des Haupteingangs wird das Gebäude über eine einläufige Haupttreppe und Fahrtreppen in alle Geschosse erschlossen. Das Foyer mit der geschoßübergreifenden Treppe wird über ein großes Oberlicht im Dachbereich mit Tageslicht versorgt. Im Obergeschoss werden dem Foyer kleinere Kongress- und Messeräume mit hohem Publikumsverkehr zugeordnet. Sie stärken den zentralen Raum als wesentliche Erschließungs- und Kommunikationszone, der alle Bereiche der Messehalle miteinander vernetzt. Weitere Kommunikationsbereiche wurden umlaufend um die obere Messehalle angeordnet.
Ergänzende Raumeinheiten wie z.B. Technikräume sind in allen Geschossen ringförmig um die Messehallen positioniert und fungieren bauklimatisch als Pufferräume.
Die zweigeschossigen Büroflächen sind räumlich dem Nebeneingang zugeordnet, können aber über einen Flur im Geschoss E03 ebenfalls vom Hauptfoyer erschlossen werden, wodurch eine Nutzung der unteren Büroebene im Rahmen von Kongressen möglich ist. Sie können sowohl interne als auch externe Nutzungen aufnehmen.
Die im Obergeschoss angeordneten Technikräume arrondieren die Messeflächen im Südwesten und Nordosten. Über die Erschließungskerne können alle Räume mit entsprechender Zu- und Abluft sowie technischen Medien versorgt werden.
Außer den Haupterschließungstreppen in den Foyers ermöglichen weitere Fluchttreppen die vertikale Erschließung und Entfluchtung. Diese Treppenhäuser werden in massiven Kernen angeordnet und übernehmen damit die statische Aussteifung des Gebäudes. Um alle Bereiche des Gebäudes barrierefrei zu erreichen, wurden Aufzüge in den Foyers vorgesehen. Die Erschließung bzw. Anlieferung der unteren Messehalle wird an die bestehende unterirdische Anlieferung angeschlossen. Die obere Messehalle wird ebenerdig über das neue Plateau von den Bestandshallen sowie über eine Rampe aus Richtung Jaffestraße aus angeliefert. Zusätzlich versorgt ein Lastenaufzug alle drei Ausstellungsebenen, welcher von außen über die Ebenen -3,68m und +/-0,00m erreichbar ist.
Die Küche inklusive Anlieferung ist im Sockelbereich des Neubaus auf der Ebene -3,68m angeordnet.
FASSADE Grundlegender Gedanke des Fassadenentwurfes ist es, mit der Baukörper-Gliederung sowie der Farbgebung einen markanten Solitär zu schaffen und dabei den Charakter einer modernen und innovativen Messe nach Außen zu visualisieren. Funktionale Aspekte wie z.B. Sonnenschutz, Schallschutz etc. sollen optimal gelöst werden. Im Wesentlichen werden drei Gliederungselemente unterschieden:
Der mit den Außentreppenanlagen baukörperlich verschmolzene Sockel ist mit großformatigen Werksteinfertigteilen verkleidet und bildet die konstruktive Basis des Neubaus. Zum tiefer liegenden Messeplatz wird die Fassade verglast in Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt, um das untere Foyer ausreichend zu belichten. Das Erdgeschoß mit seinen öffentlichen Nutzungsbereichen ist ebenfalls umlaufend verglast. Die Pfosten-Riegel-Fassade wird entsprechend der inneren Funktion geschosshoch ausgebildet, um die Foyers ausreichend natürlich zu belichten. Die notwendige Verschattung wird durch die Auskragung der Obergeschosse ermöglicht.
Die Fassaden der auskragenden Obergeschosse mit allen Büro- und sonstigen Nutzräumen erhalten eine Sandwichfassade, wie sie im Industriebau üblich ist. In einem Abstand von rd. einem Meter ist ein Textilgewebe der Sandwichfassade vorgespannt. Durch die umlaufende Befestigung des Gewebes jeweils am oberen und unteren Rand der Auskragung entsteht ein sehr homogenes Erscheinungsbild, wodurch der Baukörper nicht durch Fenster und Lüftungsöffnungen gestört wird. Hinter dem Textil schimmert auf zwei Fassadenseiten das Logo des CityCubes hindurch, welche bei Nacht durch LED´s zum Leuchten gebracht werden können. Büro- und Ausstellungsräume in den Obergeschossen können auf Grund der Transparenz und Lichtdurchlässigkeit des Gewebes hinter der textilen Bespannung angeordnet werden. Das Gewebe stellt gleichzeitig einen dauerhaften Sonnenschutz für die Büroräume sicher. Die Fensterebene der Büros mit wechselnd Festverglasung und Öffnungsflügel aus Alu-Fensterelementen ist mit einer massiven Brüstung ausgestattet, um den Verglasungsanteil und unnötigen solaren Wärmeeintrag zu reduzieren, sowie raumseitig unkomplizierte bauliche Voraussetzungen für Heizungs- und Elektro-Installation zu bieten.
NUTZUNG Zwei Hauptebenen, flexible Wandsysteme, diverse Tagungsräume und das angrenzende Messegelände schaffen den Rahmen für unterschiedlichste Arten von Kongressen und Messen. Auf den zwei Ebenen mit jeweils 6.015 qm können Veranstaltungen mit einer Kapazität von bis zu 11.000 Teilnehmern stattfinden. Die untere Ebene kann mit flexiblen Trennwänden in bis zu 8 Konferenzsäle für 400 – 3000 Personen geteilt werden. Die obere Ebene ist eine säulenfreie Halle (12 m lichte Höhe), die für große Plenarsäle, Ausstellung, Events oder Caterings verwendet werden kann. Zusätzlich gibt es 8 weitere Konferenzräume mit flexiblen Trennwänden für je 50 - 300 Personen, sowie 30 Büros, Suiten und Besprechungsräume für die Mitarbeiter der Messe Berlin.
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