Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten
Continue Building Venice
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur, Damaris Köcheler
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur, Damaris Köcheler
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Italien
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
11.941 m³
Bruttogrundfläche
753 m²
Nutzfläche
1.831 m²
Verkehrsfläche
298 m²
Grundstücksgröße
954 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im besonderen Kontext Venedigs stellt sich mehr denn je die Frage wie man diese einzigartige Stadt weiterbaut. Mittels eines Katalogs, der die immer wiederkehrenden Elemente und Gebäudetypen Venedigs analysiert, kam für das Raumprogramm der typische „Palazzo“ am besten in Frage. Der Entwurf gliedert sich in zwei Gebäudeteile, die sich um einen gemeinsamen Innenhof gruppieren. Konzeptionell wichtig ist auch die Erschließung, die auch an der Typologie der Palazzi angelehnt ist und einen Rundgang bildet.
Die Elemente Venedigs werden gezielt eingesetzt um den skurillen Charakter der Stadt auf eine zeitgemäße Architektursprache zu projizieren und trotzdem eine Eigenständigkeit zu wahren.
Venedigs Gassen haben oft einen geschlossenen Charakter mit hohen Mauern. So betritt man den Innenhof, den „Garten“, des Gebäudes durch ein Schlupfloch in einer Backsteinmauer. Der Atmosphärenwechsel führt den Besucher in einen Garten, der in Venedig als Luxusgut gilt.
Er beinhaltet ein Wasserbecken mit Abtreppungen, die je nach Ausmaß des Hochwassers erkennbar sind. Arkadengänge bilden die Pufferzone zum Kanal und sind gleichzeitig Gelenk zwischen den beiden Baukörpern. Das Wasser soll ein allgegenwärtiges Element im Erdgeschoss sein, was durch die Wassertore in der Fassade unterstützt wird.
Der Hof beherbergt außerdem die außenliegende Erschließung, die ein Durchleben aller Atmosphären und das Durchwandern aller Funktionen, ermöglicht.
Die beiden auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Baukörper werden durch ein Verschneiden der Motive innerhalb der Fassade miteinander verbunden. Die Fensterproportionen und -formen werden aus der Umgebung abgeleitet und machen die repräsentative Wirkung der Geschosse ablesbar. Man sieht eindeutig in welchem Geschoss sich z.B. das piano nobile befindet. Alle Fenster sind mit Betonlaibungen eingerahmt, angelehnt an die Fassungen der venezianischen Öffnungen aus Marmor.
Grenadierschichten in der Ziegelfassade markieren als reduzierte Ornamente die Geschossigkeit und spannen Felder in der Fassade oder zwischen Fenstern auf.
Um das Gebäude unverkennbar und sogar in seinen baukonstruktiven Grundzügen Teil der Stadt werden zu lassen, wird ein venezianisches Ziegelmaß verwendet und der flämische Verband, der häufig in Venedig zu finden ist.
Die Zinnen wurden im früheren Venedig zur Verteidigung bei Familienfehden genutzt und später an öffentlichen Gebäuden verwendet. Im Entwurf wurde dieses Element neu interpretiert und als Sheddach gleichzeitig mit einer Funktion versehen, die Nordlicht in die Papier- und Textilwerkstätten bringt.
Strukturell ist das Gebäude als „Haus im Haus“ konzipiert. Innen befindet sich eine Konstruktion aus Stahlbeton, außen eine selbsttragende Ziegelfassade. Der Beton stülpt sich im Bereich der Öffnungen nach außen. Der Bodenbelag ist aus Terrazzo, im piano nobile aus Mosaik.
Die Grundidee des Entwurfs übersetzt die Elemente von Venedig in eine zeitgemäße Architektur, die sich in die bestehende Struktur einfügt und das Stadtgefüge von Venedig weiterbaut.
Beschreibung der Besonderheiten
Dazu wird der Flämische Verband verwendet, der von Mitteleuropa bis nach Norditalien verbreitet war und noch heute einer der am häufigsten eingesetzten Ziegelverbände der Stadt ist. Durch die Kombination mit dem venezianischen Ziegel wirkt die Fassade an sich schon ornamental.
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