Architekturobjekt 1 von 3

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2018: Teilnehmer


Dachausbau Greiner

34119 Kassel, Wilhelmshöher Allee 186

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Lukas Droste Architekten

Wohn-/ Koch- und Essbereich - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Straßenansicht - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Dachfenster - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Eingangsbereich - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Eingangsbereich - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Schlafzimmer - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Bad - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Wohnbereich - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Wohnzimmer - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Koch- und Essbereich - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Koch- und Essbereich - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Zugang Dachterrasse - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Austritt Wohnzimmer - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Austritt Wohnzimmer - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Straßenansicht - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Straßenansicht - Dachausbau Greiner

© Katharina Jaeger

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Lukas Droste Architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Wilhelmshöher Allee 186, 34119 Kassel, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

04.2014

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Lukas Droste Architekten

Riedwiesen 4a

34130 Kassel

Deutschland

Tel. +49 561 73961270

info@lukasdroste-architekten.de

Architekt/Planer

HHS Planer + Architekten AG

Habichtswalder Str. 19

34119 Kassel

Deutschland

Tel. +49 561 93094-0

mail@hhs.ag

Fachplanung: Tragwerksplanung

EHS beratende Ingenieure für Bauwesen GmbH

Am alten Rathaus 5

34253 Lohfelden

Deutschland

Tel. +49 561 950880

kontakt@ehs-ingenieure.de

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Verkehrsfläche

3 m²

 

Wohnfläche

168 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Denk.mal

Nachverdichtung als Chance
Alles begann damit, das Dach des fünfgeschossigen Gründerzeitstadthauses endlich wärmezudämmen. Lange gehrte der Entscheidungsprozess des Bauherrn - selbst Architekt für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen (HHS Planer + Architekten AG in Kassel), ob nun die Geschossdecke über der obersten Wohnung gedämmt werden sollte oder die Dachebene in Verbindung mit einem Dachausbau des vormals ungenutzten Bodenraums.  Erste Skizzen des Bauherrn datieren auf Mitte der 1990er Jahre. So ist‘s manchmal mit dem Schuster und seinem Leisten. Erst der Impuls eines Freundes beim gemeinsamen Waldlauf – ebenfalls Architekt und gleichzeitig Mieter im selben Haus - mit seinem frisch gegründeten Architekturbüro (Lukas Droste Architekten) die Planung  für den Dachausbau kooperativ fortzuführen, brachte die erforderliche Entlastung und den 20 Jahre ruhenden Stein ins Rollen. 

Das Denkmal zu schützen bedeutet, Altes zu bewahren und Neues als Neu zu deklarieren:
Es folgte eine intensive Planungsphase der beiden eng kooperierenden Büros, handelt es sich beim Bestandsgebäude schließlich um ein geschütztes Denkmal vom Ende des vorletzten Jahrhunderts, das besonderer Sorgfalt gegenüber Duktus und Erhalt unwiederbringlicher Bausubstanz bedurfte. In vielen Abstimmungsterminen konnte mit den beteiligten Behörden und Beiräten eine Haltung erarbeitet werden, nach der ein modernes Dach das Denkmal eher stärke als schwäche. Und dass ein sensibel eingefügtes, zeitgemäßes Bauteil im Einzelfall keinen Widerspruch zum denkmalgerechten Umgang mit der Altsubstanz darstellt – ebenso nicht wie die Integration regenerativer Energiegewinnung durch Photovoltaik. Für beide Büros wäre nicht denkbar gewesen, die neue Nutzung mit historisierenden Bauteilen zu verkleiden, die den Stil der ursprünglichen Bauzeit nachahmen würden.

Die Planungsidee beruht auf der Schaffung einer neuen Wohnung bei vollständigem Erhalt des Hauptgebäudes inkl. der straßenseitigen Mauerwerksfassade und deren beiden Zwerchhäusern, die über die Trauflinie im vierten Obergeschoss aufragen. Das Dach musste zur Abbildung der neuen Wohnnutzung im Knick zur Mansarde geringfügig angehoben werden – die Firstlinie konnte unverändert beibehalten werden. Das neue  Mansarddach oberhalb des aufwändig wiederhergestellten Traufgesimses fügt sich städtebaulich selbstverständlich in die Umgebung benachbarter Gründerzeithäuser in Blockrandbebauung ein. Zu seiner bauzeitbedingten Andersartigkeit bekennt es sich durch die moderne Dachhaut aus gleichformatigen Glas-, opaken Glaspanel- und PV-Modulen. Die gestalterisch zurückhaltende neue Mansardfläche bildet so die Kulisse für die beiden historischen Zwerchhäuser.

Die in den 70er Jahren lieblos eingesetzten Kunststofffenster der Hauptfassade sollen als nächste Maßnahme gegen maßstäblich geteilte, grau lackierte Holzfenster getauscht werden.
 
Die Dachkonstruktion wurde zimmermannstechnisch komplett erneuert, wärmegedämmt (Isofloc) und innenseitig mit Lehmbau- bzw. Gipskartonplatten verkleidet.

Im Dach entstand ein neues, modernes Loft. Drei kleine individuelle Rückzugsräume an den Gebäudeecken kontrastieren mit dem zentralen, großen und großzügig verglasten Wohnraum, der sich als Balkon über die Hoffassade hinausgeschoben ins Freie verlängert.

Kleine Fensterflächen, die differenziert in Wänden und Deckenflächen als ‚Lichtkanone‘ oder ‚Lichtrutsche‘ positioniert angeordnet sind –tauchen die Räume in unterschiedliche Lichtstimmungen. Je nach Raumnutzung lassen sie spezifische Ein- und Ausblicke zu.

Die Innengestaltung ist zurückhaltend auf in der Natur vorkommende Farben abgestimmt, sie lässt dem grandiosen Ausblick aus fast 20 Metern Höhe auf Stadt und Umland im sich jahreszeitlich verändernden Farbspektrum ihre unabgelenkte Kraft und Wirkung zukommen. Weiße Wände und Decken, zementfarbener Estrich bzw. hell geölte Eichedielen – darauf matt weiß lackierte Einbaumöbel.

Im Treppenraum wird zur besseren -auch rollstuhlgeeigneten- Erschließung ein Personenaufzug nachgerüstet. Dazu wurden die großzügigen Treppenpodeste vor den Wohnungen durchbrochen und ein mit luftig-durchlässigem Edelstahlgewebe verkleideter Aufzugsschacht eingebaut.


Technik:
Die optimal nach Süden ausgerichtete Dachfläche wurde als PV-Anlage konfiguriert, die rechnerisch rd. zwei Drittel des Gesamtenergiebedarfs abdeckt. Eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für frische Luft, senkt den Schalleintrag von der befahrenen Straße und reduziert die Lüftungswärmeverluste (rd. 90% Wärmerückgewinnung). Wahlweise kann zwischen zwei unterschiedlich positionierten Frischluftansaugungen geschaltet werden: im Winter wird die Außenluft oberhalb der erwärmten Solaranlage angesaugt, in der warmen Jahreszeit holt die Anlage kühle Luft von der schattigen Hoffassade.  Die Beheizung erfolgt über die vorhandene Gaszentralheizung. Aufgrund der hochwertigen Wärmedämmung des Dachs und den Einsatz von Dreifachisolierverglasung hat sich der Heizwärmebedarf nicht erhöht, eine Verstärkung der Heizleistung war nicht erforderlich.

Auszeichnungen

Goldenes Haus 2014, 1.Preis

Velux Architekten-Wettbewerb 2015, 1.Preis

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