Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer
Dachgeschossausbau mit Büroanbau
97618 Hollstadt, Schulstraße 9
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: vorndran design
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schulstraße 9, 97618 Hollstadt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
10.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
506 m³
Bruttogrundfläche
210 m²
Nutzfläche
144 m²
Verkehrsfläche
9 m²
Wohnfläche
110 m²
Grundstücksgröße
985 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
107.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
235.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Seine Vergangenheit aus den 70er Jahren kann dieses Haus am Südhang von Hollstadt in der Rhön nicht verleugnen. Aber es vollzieht mit dem neuen Anbau, einem teils schwebenden Kubus, den Sprung in die Gegenwart.
Hier bestimmen klare, gerade Linien das Bauen, außen wie innen. Dem ganzen Haus wurde ein Lifting verpasst. Dem Alten etwas Abstraktes entgegensetzen, schon von außen optisch auf Neues setzen - in meinem Elternhaus Platz für Büro und eine junge Wohnung schaffen. Meine Eltern bewohnen das Erdgeschoss des Hang-Hauses aus der Bauzeit Ende der 1970er Jahre. „Der Keller wäre als Wohnraum für uns zu klein geworden!“
Unterm Dach wollten wir daher ausbauen, aber klar war für uns auch, einen separaten Eingang zu erhalten.
Aus den Gegebenheiten entstand die Idee eines Riegels, der sich neben der existenten Garage im rechten Winkel in das bestehende Satteldach hineinschiebt. In diesem neuen Anbau mit Treppenaufgang zur Wohnung und einem eigenen Büro ergab sich diese ungewöhnliche Kubatur.
Ermöglicht wurde dadurch auch, dass auf der Garage die Dachterrasse für die neue Wohnung entstehen konnte - mit umwerfendem Blick auf das Saaletal, auf Bad Neustadt und den Kreuzberg.
Von außen zieht der fünf Meter breite Quader-Anbau nicht nur der Form wegen die Blicke auf sich. Auch die rot-braune Verkleidung des Obergeschosses mit wetterfestem, beschichtetem Hochdrucklaminat besticht.
Unterm Dach wollten wir daher ausbauen, aber klar war für uns auch, einen separaten Eingang zu erhalten. Aus den Gegebenheiten entstand die Idee eines Riegels, der sich neben der existenten Garage im rechten Winkel in das bestehende Satteldach hineinschiebt. In diesem neuen Anbau mit Treppenaufgang zur Wohnung und einem eigenen Büro ergab sich diese ungewöhnliche Kubatur.
Ermöglicht wurde dadurch auch, dass auf der Garage die Dachterrasse für die neue Wohnung entstehen konnte - mit umwerfendem Blick auf das Saaletal, auf Bad Neustadt und den Kreuzberg.
Von außen zieht der fünf Meter breite Quader-Anbau nicht nur der Form wegen die Blicke auf sich. Auch die rot-braune Verkleidung des Obergeschosses mit wetterfestem, beschichtetem Hochdrucklaminat besticht.
Eine rot-braune Kunstharz-Holzgemisch (Fundermax) findet sich als Verkleidung auch am Ostgiebel des 70er Jahre-Hauses wieder.
An der Stelle einer früheren Loggia hat hinter der erneuerten Fassade das große Schlafzimmer einen Platz gefunden, mit prächtigem Blick auf die umgebenden Bäume. Auch die Balkonverkleidung der elterlichen Erdgeschosswohnung nimmt das Rot-braun auf, so dass die äußere Ansicht stimmig wird.
Alte Dachüberstände am Bestandshaus wurden gekürzt, das Dach – schon allein wegen der nötigen Dämmung – neu mit flachen Ziegeln gedeckt und der Kamin verkleidet. Die äußere Hülle für die beiden Wohnungen wirkt jetzt zeitgemäß.
Über den Anbau, der in Holzständerbauweise errichtet wurde, betritt man den Eingangsbereich mit Treppenhaus zur neuen Dachwohnung. Unter der gemauerten Treppe mit den Eichenbrettern bieten samtweiße Tipp-on-Schränke jede Menge Stauraum.
Selbstgegossene Betonwürfel hängen über der Treppe und beleuchten den Aufgang. Dass auch in der Dachwohnung fast „nichts von der Stange“ ist, muss man nicht erwähnen, schon der Eintritt in die Wohnung über eine Glastür, die in feste raumhohe Glaselemente eingepasst ist, zeigt die individuelle Anfertigung.
Über dem unteren Eingangsbereich liegt im eingeschobenen Riegel-Anbau das eigene Büro, was von außerhalb der Wohnung betreten wird. Der Clou an diesem hellen Raum ist das liegende Fenster.
Hinter der gläsernen Wohnungstür breitet sich ein großzügiger Ess- und Wohnraum mit offener Küche aus. Dass die Dachneigung des 70er Jahre-Hauses mit nur 32 Grad erhalten blieb, erstaunt angesichts der Wirkung von Größe des Raumes.
Bis in die Dachspitze wandert der Blick hier hinter dem Westgiebel des Hauses, die normale Zimmerhöhe von 2,35 Meter wird um 1,30 Meter ergänzt. „Ich wollte das Wohnzimmer so hoch wie es geht. Zwar brauche die Höhe des neuen Raumes auch viel Energie, aber die intensive Isolierung des Daches mit 26 Zentimeter Stärke sorgt dafür, dass im Sommer die Wohnung kühl bleibt und im Winter wohl temperiert ist.
Ein Kaminofen vor einer Wandverkleidung aus anthrazitfarbenen Beton-Optik-Fliesen ist nicht nur Blickfang in dem weißen, hellen Raum. Der Holz-Schwedenofen spendet an kalten Tagen die Wärme für die ganze Wohnung, denn „es kommt in erster Linie darauf an, die Wärme in der Wohnung zu halten“, was dank guter Isolierung gelingt.
Bei Bedarf könne aber auf die Ölheizung des Altbaues zurückgegriffen werden.
An beiden Seiten der Kaminwand ist der Raum offen. Links führt ein Flur zu den anderen Räumen, rechts ermöglicht eine Schiebetür den Zugang zu einem Rückzugs- oder Lesebereich, getrennt vom Wohnzimmer und doch offen zu ihm hin.
Dass der zentrale Wohnungsbereich – wie die restlichen Räume auch - wie aus einem Guss wirkt, verdankt er den Materialien und Farben. Ein samtenes Weiß dominiert, garantiert Helle und Leichtigkeit. Die Küchenecke mit minimalistischen Griffen an Schüben und Schränken ist weiß, auch das Spülbecken und die Arbeitsfläche. „Die Platte ist aus einem Stück, ohne Silikonfugen und ist pflegeleicht. Kein Dunstabzug stört den klaren Raum, vielmehr nimmt ein Muldenabzug im Herd die Kochdünste auf. Hinter weißer Verkleidung ist auch eine Speisekammer in der Dachschräge verborgen.
In den Bodenfliesen des Küchenbereichs findet sich das Anthrazit der Kaminfliesen wieder. Auch das Badezimmer und Gäste-WC werden davon bestimmt. Wobei jeweils der Boden matt, die Wände leicht glänzend sind.
Für Lebendigkeit in der ganzen Wohnung sind die geölten Eichendielen zuständig. Sie ziehen sich vom Eingangsbereich unter der Glastür hindurch durch alle Räume und vermitteln ein Gefühl der Wärme. Die Eiche taucht auch im Weiß der Küche wieder auf: Als schmückende Verkleidung eines Schrankes und eines kleinen Regals.
Dass der Flur zu Lesezimmer, Schlafzimmer, Ankleideraum und Badezimmer nicht lang, dunkel und eng erscheint, verdankt er den gerne geöffneten, platzsparenden Schiebetüren an allen Räumen und den festen Milchglaselementen am Lese- und Badezimmer. Diese lassen Tageslicht aus den liegenden Dachfenstern in den Flur gelangen. Die Kunst dabei: Die Schienen für die Türen wurden bereits im Rohbau eingepasst, verstecken sich also in der Decke. Flächenbündigkeit ist die Prämisse, auch die LED-Leuchten in der Decke unterwerfen sich dieser Vorgabe.
Hinter dem Ostgiebel des Hauses wurde das Schlafzimmer eingerichtet. Die Fensterfront und die der Dachschräge angepassten Glaselemente öffnen schon vom Bett aus den Blick in die umgebenden Bäume. Umgekehrt ist der Raum von außen nicht einsehbar. Über dem Bett findet sich die Eiche wieder: Als Verkleidung der Wand, etwas knotiger als im Boden, dafür mit Schienen wie aus dem Ladenbau. Dorthinein sind diverse Regalböden gehängt und bieten Platz für private Utensilien.
Eine Schiebetür führt zum Ankleideraum, eine andere zu einem kleinen Nebenraum mit Waschmaschine, Waschbecken und Putzutensilien. Ein Clou: Eine Milchglas-Ecke verweist vom Schlafzimmer aus auf die dahinterliegende Dusche des Badezimmers. Dieses verzichtet auf eine Badewanne und bietet daher großzügige Geräumigkeit. „Wir haben bei der Raumaufteilung auf kurze Wege geachtet.“ Schlafzimmer, Ankleide und Badezimmer bilden ein Dreieck. „Und wir mussten an die Wasseranschlüsse am Bestand denken“, also aus der unten liegenden Wohnung der Eltern.
Dorthin führt, hinter einer weißen Schiebetür und einem kleinen Abstellraum verborgen, eine Treppe.
Das alte Treppenhaus nach unten ist noch erhalten, vielleicht werde es langfristig gesehen noch benötigt.
Wir wollten weiter denken, was später einmal mit dem Haus geschieht!
Ein weiteres Highlight ist die neue Terrasse über der Garage, begehbar vom Eingangsbereich der Dachwohnung aus.
35 Quadratmeter groß, das Glasgeländer ermöglicht den freien Blick hinunter ins Saaletal.
Zudem kann das danebenliegende, mit Bäumen bestandene Grundstück nicht bebaut werden. Wir haben uns somit ein Stück Urlaub hinzugeholt. (Freie Journalistin: Silvia Eidel)
Beschreibung der Besonderheiten
Auszeichnungen
Veröffentlichung in der Architekturzeitschrift "4 Wände" Februar 2016
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Öl
Sekundärenergie
Öl
Holz
Energetische Kennwerte
Heizenergieverbrauchswert
84,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
14,60 kWh/(m²a)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
2
Anzahl Wohneinheiten
2
Anzahl Stellplätze
3
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
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