Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2011
Daniel Swarovski Corporation Zürich
8708 Männedorf, Alte Landstraße 411, Schweiz
ingenhoven associates GmbH , ingenhoven architects international gmbh & co.kg, Zweigniederlassung Männedorf, CH , Bene Consulting
ingenhoven associates GmbH , ingenhoven architects international gmbh & co.kg, Zweigniederlassung Männedorf, CH , Bene Consulting
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Alte Landstraße 411, 8708 Männedorf, Schweiz
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2010
Nachhaltigkeit
MINERGIE
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
65.000 m³
Bruttogrundfläche
19.200 m²
Nutzfläche
16.132 m²
Verkehrsfläche
1.466 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
12.295.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
50.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Ein Tiefgeschoss nimmt 158 Stellplätze auf. Unter dem aufgeständerten 1. Obergeschoss befinden sich im Erdgeschoss neben der Lobby ein Restaurant und Räume für Konferenzen und Workshops. In den Obergeschossen liegen Büros mit 70% "open space"-Flächen für größtmögliche Flexibilität. Der Entwurf wurde 2007 bei einem Interview-Verfahren mit dem 1. Preis ausgezeichnet und 2008-2010 gebaut. Der Neubau bietet eine BGF von ca. 19.000 m² Fläche auf vier Geschossen.
Das Bürogebäude ist zum See und den Alpen hin orientiert und bietet offene und kommunikative, gleichwertige und gesunde Arbeitsplätze. Flexibilität und kurze Kommunikationswege bestimmen die tägliche Arbeit. Ein optimales Arbeitsumfeld stimuliert Teamfähigkeit und Kreativität. Großraumbüros schaffen Kommunikation. Die Form des Gebäudes wurde aus dem Standort entwickelt.
Der Bauherr steht für eine funkelnd kristalline Welt, eine "Poesie der Präzision". Diese Qualität sollte sich auch in der Architektur wiederfinden. Die Hufeisenform des Gebäudes erlaubt möglichst vielen Personen den Blick auf den Zürichsee. Raumhoch verglaste Fassadenelemente schaffen Transparenz und Leichtigkeit. Terrassen und hangartige Aussenanlagen beziehen die angrenzenden Weinberge, Wiesen und Obstgärten in das Projekt ein.
Die einladende Geste der Gebäudeform heißt Besucher, Mitarbeiter und Kunden willkommen.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Interieurs sind so gestaltet, dass eine Balance von offenen und schützenden Arealen das Wohlbefinden und die Arbeitsabläufe fördert. In fließender Bewegung schließen transparente Trennwände an die offenen Bürobereich an und definieren geschützte Einzelbüros. Hinzu kommen Garderoben, Technik-Points (Kopierer, Drucker) und Servicepoints. "Cubicles" erlauben eine Abgrenzung zwischen konzentrierter Arbeit und öffentlichen Flächen. In einem Raum werden sowohl Kommunikation wie auch Rückzugsmöglichkeit geboten.
Akustische Absorberflächen ("Tab-Silent-Akustikabsorber") bieten neben der akustischen Absorptionskraft eine hohe thermische Leitfähigkeit und wurden in Deckenfeldern in der Großraumfläche verteilt. So konnte die Decke als akustisch wirksame Fläche eingesetzt werden, ohne dabei die notwendige Leitfähigkeit für das Kernkühlungskonzept zu beeinträchtigen. Hinzu kommen Akustikflächen in Möbeln und Akustikpaneele als Tischaufsatz.
Die Tageslichtnutzung wird durch eine transparente raumhohe Außenverglasung erfüllt, sodass möglichst wenig künstliche Beleuchtung notwendig wird. Große Fensterflächen lassen das natürliche Licht weit in den Großraum dringen. Der effektive Sonnenschutz vor der äußeren Fassade ist mit breiten Lamellen ausgestattet, um genügend Tageslicht einfallen zu lassen und die Durchsicht und den Ausblick zum See trotz Sonnenschutz zu ermöglichen. Die Verwendung von hellen Materialien ermöglicht, dass das Tageslicht bis in weite Raumtiefen reflektiert wird. Das direkt-indirekte Beleuchtungsystem schafft ein homogenes Lichtszenario in dem Open Space.
Nachhaltigkeit
Die Planung für das Niedrigenergie-Konzept entsprechen dem Minergiestandard der Schweiz. Das Seewasser des angrenzenden Zürichsee wird zur Kühlung und zum Heizen verwendet und reduziert den energetischen Verbrauch des Gebäudes. Fassade, Haustechnik und thermoaktives System entsprechen dem Minergiestandard und den Anforderungen an Luftdichtigkeit, Tageslichtnutzung, Heizwärmebedarf, Wärmedämmung, Wärmeschutzverglasung, Wärmeverteilung und kontrollierte Lüftung.
Die Heizleistung liegt bei 720 Kilowatt und 900 Kilowatt an Kühlleistung. Für den Betrieb der Wärmepumpen, sowie der Anlagensteuerung liegt der Strombedarf unter einem Viertel der von der Anlage erzeugten Energie. Mülltrennung, eine gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel und die Recyclingfähigkeit von Materialien gehören ebenso zum Nachhaltigkeitskonzept.
Fassade
Die filigrane Fassade hat minimierte sichtbare Konstruktionselemente. Die Fassadenkonstruktion basiert auf Element-Bauweise. Die innere Fassade verfügt über eine 3fach Isolierverglasung mit Edelgasfüllung. Die Verglasung ist selbstaussteifend ohne vertikale Pfosten. Im Deckenbereich integriert befinden sich motorisch betriebene Zu-/ und Abluft-Klappen zur natürlichen Belüftung, die wechselweise für das darüber liegende Geschoss als Zuluftklappe und für das darunter liegende Geschoss als Abluftklappe genutzt werden.
Für einen optimalen Sonnenschutz sind vorgehängte motorisch betriebene Raffstoren angebracht. Als Lärmschutzmaßnahme und zum Schutz der Raffstoren sind pro Feld zwei VSG-Monoglasscheiben vorgehängt, die natürlich hinterlüftet sind. Rückseitig verklebte Stahlwinkel lagern die Prallscheibe am oberen und unteren Glasrand. Die äußere Prallscheibe kann vollflächig als Drehflügel geöffnet werden, so wird die Reinigung und Wartung der inneren Isolierverglasung und des Raffstores gewährleistet. Gebogene Lochblechelemente aus Aluminium schließen die horizontal offenen Bereiche zwischen den Geschossen.
Auszeichnungen
Green Good Design Award 2011
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
38,50 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
27,30 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
26,10 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
44 %
Warmwasser
8 %
Beleuchtung
8 %
Lüftung
36 %
Kühlung inkl. Befeuchtung
4 %
Weitere Dokumente zum Objekt
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