Daniel Swarovski Corporation
8708 Männedorf, Alte Landstrasse 411, Schweiz
Mit freundlicher Unterstützung von WAREMA Renkhoff SE
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Alte Landstrasse 411, 8708 Männedorf, Schweiz
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
10.2010
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
19.000 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Anfang Oktober 2010 wurde das neue Verwaltungsgebäude der Daniel Swarovski Corporation in Männedorf am Zürichsee fertig gestellt. Der gläserne Neubau mit 450 Arbeitsplätzen besticht durch seine außergewöhnliche Form. Darüber hinaus erfüllt das vierstöckige Verwaltungsgebäude aufgrund seiner konsequent nachhaltigen Bauweise höchste energetische Anforderungen.
Funkelnde, glitzernde Kristallwelten verbinden sich mit dem Namen Swarovski. „Poesie der Präzision“ – diese Philosophie, die für die hohen Qualitätsansprüche
des Unternehmens steht, sollte auch in der Architektur zum Ausdruck kommen. ingenhoven architects übersetzten dieses Bild in ein gebogenes Gebäude mit raumhoch verglasten Elementen und offenen, transparenten Räumen. Eine weitere Inspirationsquelle für die prägnante Form war die direkte Lage des Grundstücks am Zürichsee. Von nahezu jedem Arbeitplatz haben die Mitarbeiter einen attraktiven Ausblick auf den See und die Alpen.
Ebenso offen und transparent wie die Form und Fassade des Gebäudes sind die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter in dem neuen Verwaltungssitz. Die Architektur schafft qualitativ hochwertige Arbeitsplätze, unterstützt flexible Organisationsstrukturen und kurze Kommunikationswege.
Durch die geschwungene Form des Hauses und die größtenteils offenen Arbeitsplätze entsteht eine erlebbare Community. Teamarbeit und eine reibungslose, formelle oder informelle Kommunikation zwischen allen Mitarbeiterebenen zeichnen die Arbeitssituation aus. Damit organisatorische Veränderungen auch räumlich schnell und flexibel umgesetzt werden können, stehen gut strukturierte Flächen und gleiche Arbeitsplatzbedingungen im ganzen Haus zur Verfügung. So gehen bei dem Projekt Offenheit in der Unternehmensstruktur und räumliche Offenheit Hand in Hand.
Durch die gestalterische Transparenz bleibt auch die landschaftlich einmalige Lage überall spürbar. Zurückhaltend und schlicht fügt sich die Architektur in die natürliche Umgebung mit ihren Wiesen, Weinbergen und traditionellen Obstgärten ein. Aufgrund der Außenraumgestaltung mit Terrassen, großzügigem Vorplatz und einem vielschichtigen Bepflanzungskonzept, integriert sich der Komplex gelungen in die Uferlandschaft des Zürichsees.
Energiekonzept und Fassadenkonstruktion
In landschaftlich exponierter Lage geht das Swarovski Bürogebäude eine energetische Allianz mit dem benachbarten Zürichsee ein: Das innovative Energiekonzept reduziert den Energieverbrauch durch den Einsatz des Seewassers zum Kühlen und Heizen. Durch das gelungene Zusammenspiel von thermoaktivem System, Haustechnik und Fassadenkonstruktion erreicht das Swarovski Bürogebäude den Minergiestandard der Schweiz. Auch die Anforderungen an Luftdichtigkeit, Heizwärmebedarf, Wärmedämmung, Wärmeschutzverglasung, Wärmeverteilung, kontrollierte Lüftung und Tageslichtnutzung werden jeweils erfüllt und optimiert. Dies führt nicht nur zu einem minimalen
Verbrauch an Energie, sondern auch zu einem angenehme Klima am Arbeitsplatz – so entsteht höchster Nutzerkomfort.
Die filigrane Fassade des Gebäudes garantiert maximale Durchsicht und höchste Transparenz. Bei der Sonderkonstruktion in Element-Bauweise wurden die sichtbaren Konstruktionselemente minimiert. Eine innere, primäre Fassadenebene bilden raumhohe Elemente aus Dreifach-Isolierverglasung mit Edelgasfüllung und einer Breite von 2,70 Metern. Die Verglasung ist selbstaussteifend und ohne zusätzliche vertikale Pfosten. Integriert im Deckenbereich befinden sich motorisch betriebene Zu- und Abluftklappen zur zusätzlichen natürlichen Belüftung. Wechselweise werden diese für das darüber liegende Geschoss als Zuluftklappen und für das darunter liegende als Abluftklappen genutzt. Zum Schutz des Sonnenschutzes vor Wind und Wetter und als Lärmschutzmaßnahme ist eine zweite Fassadenebene vorgelagert. Auf 2,70 Meter Feldbreite sind jeweils zwei VSG-Monogläser vorgehängt und mit rückseitig verklebten Stahlwinkeln am oberen und unteren Glasrand fixiert. Diese äußere Prallscheibe kann vollflächig für Reinigungs- und Wartungszwecke als Drehflügel geöffnet werde. Nach innen gebogene Aluminium Lochblechteile decken die horizontal offenen Bereiche zwischen den Geschossen ab, und schützen die dahinter liegende Technik.
Sonnenschutz
Als integraler Bestandteil der Fassade ist der Sonnenschutz ein wesentliches Element des Energiekonzeptes. Die vorgehängten, motorisch betriebenen WAREMA Raffstoren E 150 AF AS mit 150 mm breiten Flachlamellen vermitteln von innen und außen einen besonders großzügigen Eindruck und garantieren einen optimalen Sonnenund Blendschutz. Dabei sorgen die in Fassadenfarbe lackierten Oberschienen, Aluendkappen auf den Unterschienen und die filigrane seitliche Seilführung für eine harmonische Integration der Raffstoren in die Doppelfassade.
Der reduzierte Glanzgrad der Sonderlackierung von 60% ermöglicht gemeinsam mit der gewählten Lamellenfarbe (RAL 9007) einen optimalen Blendschutz. Alle Behänge sind mit einer sogenannten Arbeitsstellung ausgestattet. Hierbei werden die Lamellen beim Tieffahren in einem Neigungswinkel von 38° fixiert, was verhindert, dass sich die Räume verdunkeln. Gleichzeitig bleibt die gute Durchsicht nach außen erhalten. Geschlossen werden die Lamellen mit individueller Einstellmöglichkeit des Benutzers erst, wenn sie ihre Endstellung erreicht haben. Beim Auffahren sind die Raffstoren maximal geöffnet. Die Lamellenwinkel können für jeden Raffstore einzeln exakt nach Sonnenstand und Verschattungsgrad ausgerichtet und eingestellt werden – integrierte Hall-Sensoren in den Motoren der Behänge machen dies möglich. So reagiert der Sonnenschutz präzise in
den verschiedenen Fassadenabschnitten der fließend-gebogenen Gebäudehülle auf die unterschiedlichen Einflüsse. Durch das effektive Zusammenwirken von Tageslichtnutzung und Sonnenschutz verringern sich die Kühllasten und der Kunstlichtbedarf und die Energiekosten sinken spürbar.
"Die Faszination für das Entwerfen von Büroobjekten dieser Art resultiert aus dem Wunsch heraus, ein optimales Arbeitsfeld für ein Unternehmen und seine Mitarbeiter zu schaffen. Einen Ort zu schaffen, wo Kommunikation und Teamfähigkeit stimuliert und gefördert werden. Wo Kreativität, Ökonomie und Organisationen sich in einem Raum zusammenfinden und den Arbeitsfluss des Unternehmens optimieren."
Christoph Ingenhoven, ingenhoven architects, Düsseldorf
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