Architekturobjekt 166 von 869

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Graz, Architektur, Anna Abl

Das Aufblühen - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Nordansicht_Hallenbad - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Nordansicht_Zoom - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Ostansicht_Hallenbad - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Ostansicht_Zoom - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Funktionen Alt&Neu - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Fliesen- und Farbschema - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Schwimmhalle - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Wellnessgarten - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Wellnessbereich - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

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Kreislauf der Funktionen - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

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Westansicht_Kräuterverarbeitung - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Westansicht_Zoom - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

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Holzfassade_Perspektive - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Allgemein_Perspektive - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Seminar- und Multifunktionsraum - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

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Gemeinschaftsbereich_Wohnen - Das Aufblühen - Revitalisierung eines Hallenbades

© Anna Abl

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Graz, Architektur, Anna Abl

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

05.2023

Gebäudedaten

Bauweise

Holzbau

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Heute ein verfallenes Gebäude unter den Wohnhäusern im Mahrfeld, war das Hallenbad vor zehn Jahren ein sehr belebter und wichtiger Ort für die BewohnerInnen und BesucherInnen meines Heimatortes Mariazell. Familien, Freundesgruppen und Schulklassen kamen gerne, um das Wasser zu genießen, sich sportlich zu betätigen oder nur um zu entspannen. Die Schließung kam sehr plötzlich, aber dennoch mit einem deutlichen Grund – die Heiz- und Betriebskosten wurden zu teuer. Da besonders viele junge Leute nach dem Schulabschluss Mariazell verlassen, wird die Wichtigkeit eines solchen Ortes des Zusammenkommens, unabhängig von Wetter und Jahreszeit, wie es das Hallenbad damals war, sehr wichtig. Daher war es mir von großer Bedeutung mich diesem Thema zu widmen, dem Ort einen Mehrwert zu geben, und gleichzeitig eine Möglichkeit zu finden, wie man bereits verloren gegangenes Gut aufwerten und den damaligen Problemen entgegenwirken kann, um leerstehende Gebäude zu revitalisieren und wieder in Betrieb zu nehmen. Das Schwimmbad soll wieder „Aufblühen“ und mit weiteren Funktionen aufgewertet werden.

Neben dem Hallenbad wird ein Kräuteranbau geplant. Die Kräuter werden für den Wellnessbereich des Bades verwendet, sowie der Gnadenapotheke Mariazell zur Herstellung von Heilkräuterprodukten zur Verfügung gestellt. Durch die Auswahl dieses zusätzlichen Zwecks wird eine Verbindung zur Apotheke im Ortskern Mariazell erreicht und ein Kreislauf der Funktionen am Grundstück selbst geschaffen. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen bietet der Kräuteranbau zusammen mit der Architektur einen eigenen Landschaftspark und bietet Einblick in die traditionelle Landwirtschaft und den regionalen Anbau, sowie die Verarbeitung der vorhandenen Kräuter. Durch Räumlichkeiten für Seminare und Workshops können die MariazellerInnen und BesucherInnen mehr über Regionalität und die Wirkung von Heilkräutern erfahren. Zusätzlich wird eine Unterkunft in Zusammenhang mit den Seminarräumlichkeiten angeboten, um den KursbesucherInnen oder KursleiterInnen den Aufenthalt zu erleichtern. 

Bestand
Der Bestand weist deutliche Merkmale einer Architektur der 1970er-Jahre auf. Mit den Waschbetonplatten, den reinen orthogonalen Formen und den Lichtbänden ist die Bauepoche leicht zu erkennen. An der Fassade ist die Rasterordnung anhand der Fugen zwischen den einzelnen Platten abzulesen. Im Innenraum wurde viel mit Holzverkleidungen und Fliesen gearbeitet. Vereinzelte Stellen sind schon sehr verfallen und das Dach ist bereits an vielen Stellen undicht, was an vielen nassen Stellen am Boden im Innenraum zu sehen ist. Zurzeit wird die Eingangshalle als Zwischenlager von den Stadtbetrieben verwendet.

Trotz des Verfalls der Bausubstanz ist ein enormes Potenzial des Baukörpers und des Grundes erkennbar. Die Grundstruktur ist noch intakt und durch die logische Funktionsaufteilung kann vieles davon für den neuen Entwurf übernommen werden. Das Grundstück selbst weist eine hohe Qualität an Ausblicken und Bezügen zur Landschaft und Natur auf.

Inspiration
Durch die Lage des Projektes in der beeindruckenden Landschaft von Mariazell war es mir zudem wichtig, das Potenzial dieser Umgebung zu nutzen und einen bewussten Umgang mit der Natur und dem Außenraum anzustreben, um die Landschaft als einen Teil des Entwurfes anzusehen. Während einem einmonatigen Aufenthalt in Japan im September 2022 konnte ich zudem von der traditionellen Holzarchitektur und dessen Umgang mit der Natur viele Eindrücke sammeln und fand eine wichtige Inspirationsquelle für meinen Entwurf. 

Der vorgeschlagene Entwurf kreiert Räumlichkeiten, die eine enge Verbindung mit dem Außenraum und so mit der Natur bilden. Dieser Bezug ist in der traditionellen Architektur Japans häufig anzufinden und in deren Geschichte stark verankert. Durch die schmalen Holzterrassen entlang der Fassade und dem auskragenden Dach ergeben sich Zwischenzonen des Innen- und Außenraums, die eine fließende Überleitung vom Gebauten zum Natürlichen bilden. Ein Ziel meiner Arbeit ist, dieses Gefühl in meinen Entwurf zu übersetzen und bestimmte Elemente der japanischen Architektur anzuwenden, um diese Verbundenheit der Architektur zur Natur – hier speziell zu den Kräuterfeldern – darzustellen. Durch umlaufende Holzstege gestalte ich eine Zone des Aufenthaltes im Außenbereich. Durch die auskragenden Dachtraufen entsteht ebenso eine geschützte Aufenthaltszone. Die Verwendung unbehandelter Holzelemente verstärkt den Bezug zu Tradition und Natur.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Farbe und Atmosphäre
Farben besitzen eine Kraft, um Menschen in positiver sowie negativer Weise beeinflussen zu können. Durch unbewusste kollektive Muster werden verschiedene Farben mit unterschiedlichen Empfindungen und Eigenschaften in Verbindung gebracht.

Um angenehme und vielseitige Atmosphären zu schaffen und bestimmte Gefühle anzuregen, werden die Charaktereigenschaften der Farben hier angewendet. Je nach Funktion und der damit einhergehenden erwünschten Gefühlslage werden Fliesen als traditionelles Material der Bäder verschiedenfarbig eingesetzt. Somit werden Räumlichkeiten entworfen, die unterschiedliche Gefühle und Empfindungen hervorrufen. Warme Farben, wie Rot und Orange, werden oft mit Kommunikation, Liebe und Energie in Verbindung gebracht. Diese Farben wirken aktiv und belebend auf den/die BetrachterIn. Kalte Farben, wie Blau und Grün hingegen wirken passiv, beruhigend und erfrischend. Sie vermitteln einen Eindruck von Frische und Vernunft.

Die für dieses Projekt entworfenen Fliesenmuster beinhalten Formen, die eine abstrakte Form an Blätter und Blüten darstellen und die Verbundenheit zur Natur und Landschaft darstellen.

 

Nachhaltigkeit

Energiekonzept
Um Mariazell einen Ort zu geben, der die gewünschten Aspekte des  Zusammenkommens und des Entspannens beinhaltet, kann eine Revitalisierung des Hallenbades genau dies hervorbringen. Da jedoch das ehemalige Hallenbad aufgrund sehr hoher Energiekosten geschlossen werden musste, wird nur die Wiedereröffnung des Bades nicht ausreichen. Es ist notwendig, Methoden anzuwenden, um dem Wiederauftauchen der damaligen Probleme entgegenzuwirken. Wie auch beim Hallenbad in Mariazell waren die Hauptgründe für die Schließung vieler Hallenbäder die hohen Energiekosten und die umweltschädliche Haustechnik, die in der damaligen Planungszeit angewendet wurde. Der Betrieb der Schwimmbäder wurde am Ende zu teuer und sie mussten deshalb häufig geschlossen werden.

Mithilfe der vorangegangenen Recherche wurde ein Energiekonzept für das Hallenbad am Radkersburger Platz erarbeitet, um ein nachhaltigeres Schwimmbad zu gestalten. Da durch die Energiewende der Strom als erneuerbarer Energieträger mehr an Bedeutung gewinnt, ist der Einsatz von Wärmerückgewinnungssystemen von Vorteil. Durch die hohen Luftfeuchten und Temperaturen der Schwimmhalle besteht ein großes Potenzial, die Wärme aus der Fortluft zurückzugewinnen und zu nutzen. Als eine der Hauptenergiequellen dient die Nutzung der Geothermie mit Erdwärmespeichern. Die herkömmliche Satteldachtypologie in Mariazell lässt den Einsatz von Solaranlagen zu. Die am Baubestand vorhandene Form des Satteldaches wird auch für den neuen Entwurf des Bades beibehalten, sowie für weitere Neubauten am Baugrund angewendet. Somit können die Dachflächen für Solaranlagen genutzt werden. Da jedoch im Winter der Wärmebedarf am größten und die Solareinstrahlung am geringsten ist, muss hier zusätzlich eine primäre Heizungsanlage zur Verfügung stehen. Weiters wird das Dach genutzt, um Regenwasser für den Abwasserkreislauf und für die Bewässerung zu speichern. Um für eine bessere Gebäudehülle gegen die Verdunstung zu sorgen, kann unter anderem die bestehende Einfachverglasung der Fensterflächen gegen Dreifachverglasung ausgetauscht, sowie die Fensterrahmen zusätzlich isoliert werden.

Schlagworte

Revitalisierung, Hallenbad, Bestand, Holzbau, Kräuteranbau, Farbkonzept, Energiekonzept, Masterarbeit

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