Architekturobjekt 28 von 38
Heinze ArchitektenAWARD 2015: Sieger "Nachwuchsarbeiten"

Architekturobjekte

Heinze ArchitektenAWARD 2015: Sieger "Nachwuchsarbeiten"


Das Haus des Badens

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RWTH Aachen, Architektur, Johanna Becker

Innenperspektive - Das Haus des Badens

© Becker

Außenperspektive - Das Haus des Badens

© Becker

Modell Innenperspektive - Das Haus des Badens

© Becker

Modell Außenperspektive - Das Haus des Badens

© Becker

Modell Ansicht Steg - Das Haus des Badens

© Becker

Detail Rahmenfuß M 1:20 - Das Haus des Badens

© Becker

Detail Rahmenecke M 1:20 - Das Haus des Badens

© Becker

Detail Beplankung M 1:20 - Das Haus des Badens

© Becker

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RWTH Aachen, Architektur, Johanna Becker

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

05.2021

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

5.555 m³

 

Bruttogrundfläche

493 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

An der für Catania typischen Vulkanküste soll das Baden im Meer ermöglicht werden.
Der Entwurfsort liegt in einem Vorort von Catania (Sizilien) unweit des Ätnas. Prägend für den Ort ist das Zusammentreffen der schroffen Vulkanfelsenküste und des rauen Meeres. Durch die beiden Naturgewalten Ätna und Meer entsteht an dem Ort ein historisch bedingtes Spannungsfeld, in welchem die Küste sich wie eine Grenze zwischen dem durch kulturelles Schaffen geprägten Inland und der wilden ungezähmten Natur aufbaut.
Mit dem Entwurf wird das Verhältnis der Naturgewalten aufgebrochen und es entsteht ein menschgemachter Gegenpol. Das aus Vollholz erbaute Haus schwimmt wie eine Arche auf dem Wasser und es entsteht ein Eiland des Badens, auf dem alle Menschen, ohne ihre zweite Haut, der Kleidung, untereinander gleich, und der Natur in ursprünglicher Weise ausgeliefert sind. Angesichts der eigenen Blöße, des Horizontes, der unheimlichen Weite, und der Sicht auf den Ätna beginnt der Mensch die beherrschende Natur zu begreifen.
Durch die Form des archetypischen Hauses wird das Gebäude zum allgemeingültigen Symbol des Schutzes. Begründung findet dieser Schutzgedanke in den Theorien über die Ursprünge des Bauens und den urtümlichen Bauformen verschiedenster Völker. Aus diesen Quellen geht die Konfiguration des Satteldaches auf Unterkonstruktion hervor. Durch die Abstraktion und durch das Spiel mit der Maßstäblichkeit verliert das Haus die Charakterzüge des Wohnhauses und wird zur Architekturskulptur.
Das Haus ist weithin sichtbar und der Mensch verliert mit wachsender Entfernung vom Land das Verständnis von der Größe, zumal die Lage mitten auf dem Meer keinerlei Vergleichsmöglichkeiten bietet. Während das Haus von Land aus nur noch durch die Außenkanten als Haus identifizierbar ist und relativ klein erscheint, eröffnet sich dem Besucher vor Ort eine große Halle.
Über eine in den Felsen geschlagene Treppe gelangt der Besucher zu einem Steg. Hier steht er vor der Entscheidung, entweder schwimmend, oder mit einem Ruderboot zum Haus des Badens zu gelangen. Am Haus angelangt wird der gemeinschaftliche Aufenthalt auf der Plattform sowohl in schattigen, als auch in sonnigen Bereichen ermöglicht.
Die konstruktive Basis für das Haus des Badens besteht aus einem 3,5 m tiefen Betonponton, der den Auftrieb des Hauses ermöglicht, und über vier Anker auf Position gehalten wird.
Der Bau des Hauses erfolgt in einer Werft: Auf der Oberfläche des Pontons werden zunächst die Holzrahmen in Stützenfüßen aus Edelstahl befestigt, aufgerichtet und durch Aussteifungen fixiert. Wie eine Hülle wird dann die auf einer Unterkonstruktion befestigte Beplankung am Tragwerk befestigt. Abschließend wird ein aufgeständerter Boden aus Holzplanken auf einem Unterbau aus Haupt- und Nebenträgern verlegt. Das Gebäude ähnelt dementsprechend der Urhütte, die im Wesentlichen auch aus der Konstruktion und Bedachung bestand.
Zusammengefasst bricht der Entwurf die Grenze zwischen der Kultur und der Natur auf und bietet den Badenden eine Anlaufstelle für den Aufenthalt in der Natur. Dabei gleicht das Gebäude der Arche, die sich den natürlichen Gegebenheiten anpasst und ihnen dadurch überlegen ist. Mit dem Haus entsteht ein allgemeingültiger Ort und ein Symbol des Schutzes.

Schlagworte

Haus des Badens, Catania, schwimmend, Meer, Johanna Becker, Vulkan, Arche, Archetyp, Schutz, Erholung, Baden, RWTH Aachen

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