Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer
Das letzte Haus - Aussegnungshalle und Friedhofserweiterung
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule München, Architektur, Maximilian Pfaffinger
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule München, Architektur, Maximilian Pfaffinger
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
230 m²
Grundstücksgröße
1.800 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die spätromanische Kirche St. Urban liegt erhaben im Dachauer Hinterland. Mit unserem Lösungsansatz verfolgen wir das Ziel, der Kirche ihre bisherige Bedeutung zu lassen und gleichzeitig einen adäquaten Gegenpol am Hangende zu geben. Die Aussegnungshalle steht in direkter Flucht zur aktuellen Totenglocke im Turm und schafft mit ihrer Lage außerhalb der örtlichen Bebauung einen Blickbezug zur Kirche der Nachbargemeinde Bergkirchen.
Durch das Schaffen eines neuen ‚Unten‘ wird ein Raum ‚Dazwischen‘ generiert. Hierdurch ergibt sich eine neue Potentialfläche für die geplante Friedhofserweiterung. Die neuen Grabfelder schließen am Bestand an und treppen sich gen Süd-Ost meterweise ab. Weg von der Wohnbebauung hin zur freien Natur orientieren sich die einzelnen Ebenen und stiften Identität auf weiter Fläche.
Die stringente Struktur der massiven Stützmauer trifft auf die amorphe Struktur des vorherrschenden Baumbestandes im Osten des Baumfeldes, welcher als natürliche Grenze fungiert. Diese sind so ausgebildet, dass etwaige Funktionen, sowie Urnenwände direkt integriert werden können.
Das Nebengebäude im Süd-Westen entwickelt sich unmittelbar aus den Stampfbetonwänden und wirkt dadurch untergeordnet. Im inneren sind die Räume linear entsprechend ihres Funktionsablaufs angeordnet. Der integrierte Aufbahrungsraum wird durch einen privaten Innenhof ins Freie erweitert. Dadurch gelingt es, eine intime Atmosphäre des Abschieds mit einem kontrollierten Bezug nach draußen zu erzeugen.
Durch die gezielte Trennung der Gebäude kann die Aussegnungshalle als Solitär in Erscheinung treten, dem wortwörtlich ‚letzten Haus‘ in Palsweis.
Verbindendes Element ist hier der angelegte Birkenhain am süd-westlichen Ende. Eine Baumart, die typisch für das Palsweiser Moos ist und den Besucher auf dem Weg zu Aussegnung vorbereiten.
Die Aussegnungshalle artikuliert sich in Form eines Monoliths aus weißem Beton, mit einem spitzen Satteldach in Nord- Südausrichtung. Im Kontrast zu harten Erscheinung
außen, steht die weiche Hülle im Inneren. Diese besteht aus gekalkten Birkenlatten und sorgt für die notwendige Behaglichkeit in einem Raum, dem der Trauernde ausgesetzt ist.
Durch die Verschiebung der Giebelwände entsteht ein überdachter Freibereich im Norden, welcher den Eingangsbereich klar definiert. Im Inneren erzeugt diese Geste den notwendige Lichtraum im Süden, welcher den Standort des Sarges angemessen in Szene setzt. In Kombination mit einem leichten Gefälle nähert sich der Besucher dem Verstorbenem langsam nach unten und hin zum Licht.