Architekturobjekte
Heinze ArchitektenAWARD 2011: 2. Platz Publikumspreis
Das Pferd an der Decke - Bibliothek für Architektur, Design und Kunst
48149 Münster, Leonardo Campus 10
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bühler und Bühler mit planungsgemeinschaft zauberscho(e)n
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bühler und Bühler mit planungsgemeinschaft zauberscho(e)n
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Leonardo Campus 10, 48149 Münster, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
04.2011
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
16.000 m³
Bruttogrundfläche
395 m²
Nutzfläche
395 m²
Verkehrsfläche
395 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
850.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Vor dem Stall stehen schon lange keine Pferde mehr. Stattdessen werden hier nun die Bücher stehen. Eingerahmt werden diese durch eine Glasfassade, deren großformatige Scheiben mittels Glasschwertern ausgesteift sind. Diese Fassade aus besonders klarem Glas prägt das Gebäude durch seine hohe Transparenz. Die Bücher werden so tags und besonders nachts auch von außen als bedeutender Mittelpunkt des Hochschulcampus erlebt und so zum einprägsamen Zeichen der Bildung.
Der Raum ist dreigeteilt und bietet den Studierenden verschiedene Arbeitsmöglichkeiten. Im vorderen Bereich entwickelt sich die Fassade zu drei Studierkabinen für ein ungestörtes Lernen, im hinteren Bereich steht ein Tisch für Gruppen bereit, flexibel abtrennbar durch einen Akustikvorhang. Als veränderbares Element kann er eine individuelle Denkzone schaffen oder einen größeren Bereich öffnen. Die Außenseite ist bedruckt mit einem digital generierten Motiv auf der Grundlage der "Schule der Philosophen" von Rafael. Durch Indifferenz erzeugt der Vorhang eine ständig wechselnde Raumbeziehung.
Gottfried Sempers Postulat für Polychromie und seine Feststellung, dass Farben weniger schreien als blendendes weiß, wird beim Zusammenspiel von intensiv grüner Decke und schwarzem Fußboden mit der Farbigkeit der Bäume und dem Ziegelton umgebender Bauten deutlich erlebbar. Beim Blick durch die Glasfassade erscheint die Umgebung wie in Hochglanz, viel farbiger, als dies außerhalb des Gebäudes wahrgenommen werden kann. Die flügel-ähnliche Bedachung steht im hinteren Teil auf drei Stützen, deren Form ein Moment der Bewegung der Beine der Pferde ist, die sich früher hier bewegten.Sie sind digital entwickelt und Produkt einer computergesteuerten, modernen Stahltechnologie.
In Münster regnet es sprichwörtlich viel. Entlang einer offenen Traufe auf der gesamten Längsseite werden die Niederschläge inszeniert und als Vorhang, der als zweite Ebene vor der Fassade heruntertropft, zum Erlebnis. Das Regenwasser wird in einer Rigole vor der Fassade gesammelt und ökologisch wirksam dem Gelände zugeführt. Zwischen neuem und altem Dach erhellt eine Lichtfuge die historische Stallwand. Treppen und Durchgänge durch die Wand verhindern Stillstand und sorgen so für eine Vernetzung beider Teile.
Die Erweiterung der Bibliothek für Architektur, Kunst und Design ist ein Realisierungsprojekt, hervorgegangen aus einem Entwurf an der münster school of architecture. Die Fertigstellung erfolgte im April 2010. Anlässlich dieses Projektes entstand im Juni 2008 die studentische Planungsgemeinschaft zauberscho(e)n. Die Realisierung erfolgte gemeinsam mit Bühler und Bühler Prof. Dipl.-Ing. Architekten, München.
Beschreibung der Besonderheiten
- Denkmalgeschütztes Bestandsgebäude
- Sommerlicher Wärmeschutz: passiv über Ausrichtung und 2 m Dachüberstand, Nachkühlung durch Speicherwirkung und Steuerbare Belüftungsklappen unterhalb der Fassade (natürliche thermische unterstützte Lüftung / Low-tec Lüftungstechnik)
- Hohe Flexibilität durch geringe Stützenzahl
- Stahlbaumontage mit kurzen Bauzeiten
- Erweiterung im laufenden Betrieb der Bibliothek
- innovatives Blitzschutzkonzept
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
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