Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2020: Teilnehmer


dazwischenhaus

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Düsseldorf, Architektur, Carina Novak

Städtisches Gefüge - dazwischenhaus

© Carina Novak & Christian Nelissen

Kontext I - dazwischenhaus

© Carina Novak & Christian Nelissen

Kontext II - dazwischenhaus

© Carina Novak & Christian Nelissen

Kontext III - dazwischenhaus

© Carina Novak & Christian Nelissen

Städtebauliches Konzept - dazwischenhaus

© Carina Novak & Christian Nelissen

Offener Gemeinschaftsraum - dazwischenhaus

© Carina Novak & Christian Nelissen

Grundrissperspektive - dazwischenhaus

© Carina Novak & Christian Nelissen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Düsseldorf, Architektur, Carina Novak

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Frankreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Verwendete Produkte

n. a.

n. a.

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

4.254 m³

 

Bruttogrundfläche

1.418 m²

 

Nutzfläche

1.174 m²

 

Wohnfläche

928 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Hintergrund der Bauaufgabe
Wie wollen wir in Zukunft leben und wie definiert sich „Stadt“? Der stetige Zuzug in europäische Metropolen stellt nicht nur die Politik, sondern auch Architekten und Stadtplaner vor neue Herausforderungen. Wie weit kann man Städte nachverdichten, ohne einen Qualitätsverlust herbeizuführen? Oder anders gefragt: was kann die Architektur leisten, um durch die Nachverdichtungen nicht etwa bauliche Situationen zu verschlechtern, sondern neue Lebensqualitäten zu schaffen und einen Mehrwert für das Stadtquartier zu bieten? Die Vermittlung zwischen Alt und Neu steht hierbei im Fokus. Nicht nur in baulicher Hinsicht, sondern vielmehr mit Blick auf die Menschen, die unmittelbar von den Veränderungen in ihren Nachbarschaften beeinflusst werden.
Das Thema der Vorfertigung war im Zusammenhang einer „universell anwendbaren Lösung“ für mehrere Grundstücke in Europa ein weiterer Schwerpunkt der Entwurfsarbeit. In diesem Prozess wurde zunächst ein Prinzip entwickelt, das möglichst flexibel auf die Größe einer Baulücke angepasst werden kann und mit dem sich in heterogenen Umgebungen auch mit wenigen Quadratmetern qualitativ hochwertiger Wohnraum schaffen lässt. Gestalterisch reagiert die Vorfertigung mittels wiederholbarer, aber individuell positionierbarer Elemente auf die Herausforderung, einerseits eine effiziente Planung möglich zu machen und andererseits Monotonie zu vermeiden.
Ausgehend von drei Grundstücken (je eins in Berlin, London und Paris) basiert das Entwurfskonzept auf einem Grundraster von 4m x 6m, das gute Innenraumproportionen ermöglicht und durch seine Varianz am jeweiligen Ort auf die bestmögliche Weise den städtischen Raum schließen kann. Die tragende Fassade bietet die Möglichkeit, die Grundrisse frei zu gestalten.
 
Das Grundstück in Paris
Das Quartier de la Goutte-d’Or im 18. Arrondissement neben Montmartre, zählt zu den ärmeren Vierteln von Paris. Bemühungen der Regierung sollen das Quartier zukünftig aufwerten.
Die Baulücke an der Rue Saint-Bruno liegt an zwei öffentlichen Räumen: zum einen der Park im Süden, der zum Teil für die Öffentlichkeit ganztägig zugänglich ist und von einer Organisation genutzt wird, die sozial Schwachen bei der Eingliederung ins Berufsleben hilft. Zum anderen findet sich vor der nördlichen Fassade eine Kirche mit Vorplatz und Park.
Für die Neuplanung wird ein Teil des Bestandes auf dem Grundstück abgerissen, das Eckhaus bleibt jedoch bestehen und wird durch das Einbinden eines Cafés im Erdgeschoss geöffnet und aktiviert. Die neuen Baukörper fügen sich in die entstandene Lücke ein und passen sich an die örtlichen Gegebenheiten an. Die Stadträume zur Vorder- und Rückseite erhalten einen neuen und vollständigen Abschluss, gleichzeitig sind die Grünräume nun im Erdgeschoss durch Öffnungen im Baukörper miteinander verbunden und über den Innenhof des Blocks von beiden Seiten erreichbar.

Beschreibung der Besonderheiten

Das Haus und seine Nutzer
Das Café und ein kleiner Laden im Erdgeschoss ziehen die Lebendigkeit der Stadt bis in das Gebäude hinein und verbinden es mit dem Quartier. Den Anwohnern werden Nutzräume zur Verfügung gestellt und auch die Werkstatt im Hinterhaus ist nicht nur für die Hausgemeinschaft angedacht, sondern kann vor allem vom Betreiber des Parks und der dort tätigen sozialen Organisation genutzt werden.
Ein offenes Treppenhaus im Innenhof verbindet das Vorder- und Hinterhaus miteinander. Durch die Auslagerung des Erschließungskerns können die Gebäudeflächen vollständig für Wohnraum genutzt werden. Neben verschiedenen Wohnungsgrößen definiert sich der Entwurf vor allem durch seine Clusterwohnungen, die sich über zwei Geschosse im Vorderhaus erstrecken und eine Erschließung in jedem zweiten Stockwerk ausreichend machen. Durch den Zusammenschluss mehrerer Einzelzimmer zu einer großen Einheit profitieren alle Bewohner gemeinsam von einem offenen, hellen Küchen- und Wohnraum. Der Außengang dient als Balkon und geht aufgrund bodentiefer Fassadenöffnungen fließend in den Innenraum über. Zum Park hinaus sind die Wohnungen zum Teil mit Loggien oder einer Dachterrasse versehen. Dem Park wird ein raumbildender Abschluss gegeben und die Bewohner erleben eine Öffnung zum Grün.

Tragwerk und Fassade
Die Elementbauweise aus Holz ist nicht nur aus Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll, sie ermöglicht durch den hohen Grad der Vorfertigung zudem eine effiziente und schnelle Bauzeit vor Ort. Die für die Fassade entwickelten Wandelemente sind jeweils an den Kreuzpunkten der Konstruktionsachsen mit durchlaufende Stüt­zen versehen. In Kombination mit HBV Deckenplatten, deren Spannrichtung eine freie Grundrissgestaltung erlaubt, entsteht ein in sich schlüssiges Tragsystem. Ausgestattet sind die Fassadenelemente wahlweise mit Festverglasungen, Flügelfenstern, geschlossenen Materialflächen (für dahinterliegende Sanitärelemen­te oder Wandanschlüsse) oder Türen für Balkone und Hauseingang. In Kombination mit Kernen aus Brettsperrholz und ein­gebrachten Stahlprofilen wird das Gebäude ausgesteift. Das Raster des Systems wird mit Maßen von 6,5m auf 3,45m an die Pariser Baulücke adaptiert. Gestalterisch hebt sich das Gebäude mit seiner Holzfassade als neuer Baustein vom umliegenden Stadtbild ab und übermittelt die verwendete Konstruktionsart auch optisch nach außen. Zugleich greifen verzinkte Metallrahmen die charakteristische Erscheinung der Pariser Metalldächer auf. Die Fenster sind nicht zurückgesetzt, sondern stehen als Fasche vor und sorgen für eine zusätzliche Tiefenwirkung in der Fassade. Verschiebbare Sonnenschutzelemente können von den Bewohnern positioniert werden und sorgen somit nicht nur für Hitzeschutz, sondern verleihen dem Wohngebäude seinen lebendigen und individuellen Ausdruck.
 

Schlagworte

Hybridbauweise, Holzbau, Wohnungsbau, Paris, Nachverdichtung, Clusterwohnungen, Wohngemeinschaften, Hochschule Düsseldorf, PBSA, 2CN, Holzfassade, Elementbau, Vorfertigung, Nachhaltig

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