Architekturobjekt 65 von 71

Architekturobjekte


DC Tower 1

1220 Wien, Donau-City-Straße, Österreich

Dominique Perrault Architecture , Hoffmann-Janz Architekten

Silhouette DC Tower 1 - DC Tower 1

© Michael Nagl Odeongasse 9/13 Wie

Silhouette DC Tower 1 - DC Tower 1

© Michael Nagl Odeongasse 9/13 Wie

Silhouette DC Tower 1 - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Silhouette DC Tower 1, Detail - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Skyline DC Tower 1 - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

DC Tower 1, von der Wagramerstraße aus gesehen - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Fassadendetail - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Office floor, DC Tower 1 - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Office floor, DC Tower 1 - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Office floor, DC Tower 1 - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Aussicht Office floor, DC Tower 1 - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Roof top - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Silhouette mit Panele - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Eingang - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Silhouette mit Sonnenschutzkonstruktion - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Sonnenschutzkonstruktion - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Main lobby - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Main lobby - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Main lobby - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Lobby 53. Etage - DC Tower 1

© 2013 Michael Nagl, Wien II

Hotelzimmer - DC Tower 1

© Walter J. Sieberer

Restaurant - DC Tower 1

© Walter J. Sieberer

Dominique Perrault Architecture , Hoffmann-Janz Architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Donau-City-Straße, 1220 Wien, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

03.2014

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Dominique Perrault Architecture

rue Bouvier 6

75011 Paris

Frankreich

cchau@d-p-a.fr

Architekt/Planer

Hoffmann-Janz Architekten

Friedensgasse 2

1020 Wien

Österreich

Tel. +43 1 7202002

janz@e-hoffmann.at

Bauherr

Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum AG

Donau-City-Straße 1

1220 Wien

Österreich

Tel. +43 1 20 501 12 - 0

office@wed.at

Verwendete Produkte

D+H Deutschland

Rauchabzug

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

mehr als 20 Geschosse

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

66.000 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Übergabe eines Gebäudes ist für den Architekten immer ein besonders bewegender Moment. Er kennzeichnet den Schlusspunkt eines langen Vermittlungsprozesses, von der gänzlich virtuellen Geste der ersten Skizzen bis hin zur Feinabstimmung der letzten Details in situ. Jener Akteur, der über einen längeren Zeitraum fortwährend die territorialen Parameter
neu adaptiert hat, tritt von der Bühne ab. Er übergibt nun das Zepter an jene, für die er tätig war. Die Architektur geht in diesem Augenblick von einer intellektuellen und konzeptuellen Auffassung zu etwas über, das fundamental physisch und real ist.
In Wien verstärken sich diese Gefühle durch den ikonischen Charakter und die ausgeprägte Sichtbarkeit des DC Tower 1, aber auch durch die Geschichte, die mich mit dem Projekt verbindet. Eine Geschichte, die vor zwölf Jahren begann, im Jahre 2002, als die WED (Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum AG) einen internationalen Wettbewerb für die Gestaltung des letzten Abschnitts der Donau City ausschrieb, und dessen Entwicklung noch andauert.
Der Ausgangspunkt ist ein Standort mit einem unglaublichen Potenzial. Wir haben hier einen freien Bauplatz mit Blick auf das imperiale Wien, der durch seine Lage am östlichen Ufer mit der gesamten Donaulandschaft verbunden ist und darüber hinaus jene Brücke akzentuiert, die die beiden Teile Wiens verbindet. Es handelt sich dessen ungeachtet nicht um einen
unberührten Ort. Mehrere Projekte wurden hier bereits konzipiert, es gibt eine konzeptuelle Vorgeschichte, eine äußerst interessante Virtualität.
Sehr bald habe ich mich für das Verhältnis dieses Brückenkopfs mit dem Rest der Donau City und dem Flussufer interessiert, aber auch für die Voraussetzungen für die Belebung eines öffentlichen Raums, der auf einer Platte entsteht. Wir haben also den Auftrag genutzt, um ein tatsächliches Eingangstor zur Donau City zu entwerfen.
Im Gegensatz zu früheren Entwicklungsprojekten hat die WED an diesem Ort eine gemischte Nutzung vorgeschrieben, was unserem Ziel einer zeitgemäßen Urbanität entgegenkommt, wie wir sie in zwei Türmen verwirklichen wollen.

Diese beiden Türme agieren wie zwei ungleiche Hälften eines gigantischen auseinander gebrochenen Monolithen, die ein Tor bilden. Die bewegten Fassaden beleben den so geschaffenen Zwischenraum. Dabei werden die Türme leicht zum Fluss hin ausgerichtet, um mit dem Rest der Stadt in einen Dialog zu treten und weder dem historischen noch dem neuen Wien den Rücken zuzukehren.
Heute steht der erste der beiden Türme und das Ergebnis ist ziemlich beeindruckend, nicht zuletzt dank der wunderbaren Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hoffmann-Janz. Die plastische Qualität der gefalteten Fassade erlaubt es, die Skyline der Donau City neu zu interpretieren, sie wird durch diese Wellen zur Initialzündung einer neuen Dualität. Die Falten bilden einen Gegensatz zur braven Strenge der drei anderen Fassaden und erzeugen eine Spannung, die den öffentlichen Raum und den Fuß des Turms elektrisiert.
Die Faltenbildung der Fassade verleiht dem Turm einen fließenden, immateriellen Charakter und eine Modellierbarkeit, die ihn jederzeit auf eine Lichtsituation, eine Spiegelung oder ein besonderes Ereignis reagieren lässt. Mit meiner Designpartnerin Gaëlle Lauriot-Prévost haben wir versucht, in den Innenräumen des Turms genau das Gegenteil zu bewirken: die Räume sollen hier sehr stark physisch spürbar, sehr präsent sein. Die Struktur verbirgt sich nicht, sie entzieht sich nicht dem Blick. Das Betonskelett wird zur Schau gestellt und kann berührt werden. Stein und Metall leisten in den Hallen und Gängen ihren Beitrag zur Farbgebung des Turms, zu seiner großzügigen und beruhigenden Körperlichkeit.
Das Schaffen zeitgenössischer Architektur hat zur Folge, dass die eigentliche Arbeit des Architekten oft verborgen bleibt, das „Schneidern“ und „Nähen“ ebenso wie die  Kontextualisierung und die Verankerung des Projektes in seiner Umgebung.
Das Design ergibt sich meist in einem späteren Arbeitsschritt. Türme erscheinen oft wie vom Boden losgelöst, wie reine architektonische Objekte, die für sich allein stehen. Sie müssen auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt werden und in den Städten verankert werden, in denen sich urbane Substanz befindet. Die grundlegende Horizontalität der Stadt und der öffentlichen Räume muss mit vertikalen Ausschlägen konfrontiert werden.
Die Arbeit am Fundament, an der Verankerung des DC Tower 1 war von zentraler Bedeutung und dementsprechend spannend. Besondere architektonische Anordnungen charakterisieren die Beziehung des Turms zum Boden. An der Rückseite steigt der öffentliche Raum über Rampen vom unterirdischen Straßenniveau zum eigentlichen Oberflächenniveau an. Diese Topographie verleiht dem Turm eine Dynamik und schafft einen öffentlich zugänglichen Raum, durch welchen das Auftreten eines so dominanten physischen Objekts erst ermöglicht und akzeptabel wird. Neben den anderen drei Fassaden erheben sich, wenn man auf den Turm zugeht, zunehmend Metallschirme aus dem Boden, die die gewaltige Eruption des Turms abschwächen sollen, indem sie die Bewegungen der Stadt mit der Bestimmung des Turms verbinden.
Eine wichtige Aufgabe bleibt es das Potential der Randzonen dieser urbanen Landschaft zu nützen, um das Flussufer besser zur Geltung zu bringen.
Die Stadt Wien beweist mit diesem ersten Turm, dass die punktuelle und kontrollierte Errichtung hoher Gebäude einer gedeihlichen Stadtentwicklung zuträglich sein kann und zeitgemäße gemischte Strukturen entstehen lässt, welche wirtschaftlich und energieeffizient sind und die Erfordernisse einer modernen Metropole erfüllen.

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