Architekturobjekt 5 von 8
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023


Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

72072 Tübingen, Schellingstraße 9

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dannien Roller Architekten + Partner PArtG mbB

Gesamtansicht - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

© www.dietmar-strauss.de 2021

Haupteingang - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Zugang Treppenhaus für Verwaltung - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Hofansicht Richterzimmer - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Gerichtsssäle - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Foyer mit Wache - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Haupteingang - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Wartebereich - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Flur - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Flur und Wartebereich - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Eingang zu den Gerichtssälen - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Richterzimmer - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Gerichtssaal - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Richterzimmer - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Richterzimmer - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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separates Treppenhaus Verwaltung - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Sozialbereich 1. OG - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Arbeitszimmer 2. OG - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau zum Amts-, Nachlass- und Betreuungsgericht

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Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dannien Roller Architekten + Partner PArtG mbB

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schellingstraße 9, 72072 Tübingen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

06.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Dannien Roller Architekten + Partner PArtG mbB

Pfleghofstraße 4.1

72070 Tübingen

Deutschland

Tel. 07071-92470

info@dannien-roller-architekten-partner.de

Fachplanung: Bauphysik

IB Knaak + Reich

Marie-Kurz-Hof 11

72762 Reutlingen

Deutschland

Tel. 07121 24199-0

k-r@knaak-reich.de

Fachplanung: Bauphysik

IB Rath + Fritz

Max-Planck-Str. 29

72555 Metzingen

Deutschland

Tel. 07123 - 96 96 76

info@rath-fritz.de

Fachplanung: Elektrotechnik

Müller & Bleher Filderstadt GmbH

Raiffeisenstr. 32

70794 Filderstadt

Deutschland

Tel. +49 711 779220

kontakt@mueller-bleher.de

Fachplanung: Gebäudetechnik

Thomas Sailer Ingenieurbüro Versorgungstech.

August-Bebel-Str. 3

72072 Tübingen

Deutschland

Tel. 07071-38754

Verwendete Produkte

Caressi

Waschbecken

Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG

Fenstergriffe Türgriffe

Geberit

Sanitärkeramik

Keramag Renova

JUNG

Schalter-Steckdosen-Kombinationen

LS 990

LTS

Leuchten

Lichtkanal

PaX AG

Fenster

Scholl

Mischarmatur

Schönbuch

Gaderobe

Sticks

TRILUX

Leuchten

SNS, E-Line

Zumtobel Zumtobel

Leuchten

Lincor, Panos

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

8.261 m³

 

Bruttogrundfläche

2.211 m²

 

Nutzfläche

1.279 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

5.100.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

6.275.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Vom Bewahren, Revitalisieren und Interpretieren

Der Umbau eines denkmalgeschützten Militärbau zum Amtsgericht Tübingen

Der 2018 bis 2021 stattfindende Umbau des 1907 errichteten Kammergebäudes der Thiepvalkaserne in der Schellingstrasse 9-11 ist Beispiel für einen zeitgemäß respektvollen Umgang mit historischer Bausubstanz. Ein wahrer Balanceakt wurde von den Architekten  erbracht zwischen Militärhistorie mit seinem Machtanspruch, den funktionalen und symbolischen Anforderungen an einen Ort der unabhängigen Rechtsprechung und dem Wunsch der Denkmalpflege, auf starke Inszenierung des Neuen zu verzichten.
Im Zuge der Notariatsreform entsteht 2017 der Entschluss, für das Amtsgericht in dem landeseigenen Gebäude das Nachlass-, Betreuungs- und Insolvenzgericht unterzubringen.
Das dreigeschossige Kammergebäude, ein schlichter Stahlbetonskelettbau mit gemauerten, hell verputzten Außenwänden und Klinkergliederung, ist ungeachtet der politischen Bestrebungen seiner Erbauer von gestalterischer Qualität. Unterschiedlichste Nutzungen im Laufe der Zeit, u.a. als Fahrzeughalle und Wäscherei, führten zur Schädigung der Bausubstanz und erforderten Sanierungs- und Umbaumaßnahmen. Aus statischen Gründen wurden die Fundamente ausgetauscht, die neue Bodenplatte tiefer gelegt, sowie die Decke über dem Erdgeschoss entfernt. Umfangreiche Abfangmaßnahmen waren nötig. Die Nutzung als öffentliches Verwaltungsgebäude erforderte die Ertüchtigung des Brandschutzes.
Barrierefrei erschlossen wird das Amtsgericht von der Schellingstraße über zwei historische Torbögen. Die Garagentore auf der Rückseite des Gebäudes wurden geöffnet und versorgen die Gerichtssäle und Besprechungsräume mit Licht und Transparenz. Als Reminiszenz an die Holztore sind die Glasscheiben in der Tiefe versetzt angeordnet. Der lebhafte Spiegeleffekt des ein- und ausfallenden Lichtes verleiht dem Erdgeschoß bewegte Bildhaftigkeit. Die Kubatur des Baus respektierend, wird der Windfang als Holz-Glas-Konstruktion ins Innere gezogen. Das großzügige Foyer ist von unprätentiöser und doch würdiger Gestaltung, das Selbstverständnis der Institution Amtsgericht zum Ausdruck bringend, weg von einer bedrückenden Atmosphäre des Verurteilens, hin zu einer unabhängigen Rechtsprechung.
Die neu eingebrachte Stahlbetondecke, dem Ausdruck der abgebrochenen Plattenbalkendecke der Fahrzeughalle verhaftet, ist im Eingang und in den Gerichtssälen als Konstruktion sichtbar. Rau verputzte Wände in warmem Hellgrau sowie der helle, geschliffene Sichtestrich erzeugen räumliche Tiefe und stehen in harmonischem Kontrast zum hellen Eichenholz der Raummöblierung. Dynamik erzeugen neun Stahlbetonstützen vor den Gerichtsräumen. Die sechseckig asymmetrischen Pfeiler, der Beton gestockt auf einer Seitenfläche, erwecken Assoziationen an die Rauheit des früheren Zweckbaus. Das subtile Spielen mit Materialien und Oberflächen erzeugt Ordnung, Klarheit und Transparenz und verleiht den Räumlichkeiten Würde.
Die internen Arbeitsräume für Richter und Mitarbeiter sowie die Registraturen sind in den zwei Obergeschossen und dem Dachgeschoss untergebracht. Der Umbau der oberen Etagen bewahrt und aktiviert das Bestehende. Neues in Material, Formensprache und Konstruktion wird hinzugefügt, die vorgegebene räumliche Qualität aufgreifend. Die Arbeitsatmosphäre wird begleitet von klaren Formen und ästhetischer Reduktion. Das warme Hellgrau der Wände korrespondiert mit dem Grün-Grau der Holzfenster. In freigelegten, gerundeten Laibungen ruhend, gewähren sie inszeniert wirkenden, großzügigen Lichteinfall. Hervorzuheben sind die als „Raum im Raum“ zentral angesiedelten Begegnungsinseln mit Küchenzeile für die Mitarbeiter.

Als Zeichen der neuen Identität des Gebäudes ruhen wie selbstverständlich über dem Eingang die Mahlau Buchstaben „Amtsgericht“. Schlank und von zeitloser Eleganz geht der metallene Schriftzug mit der Architektur eine kongeniale Synthese ein, ist Informationsträger und skulpturales Fassadenornament zugleich.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Man betritt das Gebäude durch die beiden vollverglasten historischen Torbögen unter dem neuen, dezenten Schriftzug „Amtsgericht“. Um die bestehende Kubatur des Gebäudes zu respektieren, ist der Windfang als Holz-Glas-Konstruktion im Innerem platziert. Das anschließende großzügige, mit Sitzbänken gestaltete Foyer vermittelt als zentraler Raum zwischen den beiden Sitzungssälen und Schulungsbereichen. Die beiden Bestandstreppenhäuser führen in die Obergeschosse mit den Arbeitsräumen der Richter und Mitarbeiter entlang der Fassaden, die großteils die bestehende Raumstruktur wahren. Die neuen Ergänzungen in Material und Konstruktion sind in klaren, reduzierten Formen eingefügt, wie die „Begegnungsinseln“ in der Mittelzone, die auch eine Küchenzeile aufnehmen.
Um eine Fülle von Licht ins Innere zu holen und es einladend und offen zu gestalten, ersetzten die Architekten die ehemaligen hölzernen Garagentore auf der Gebäuderückseite durch Verglasungen. So versorgen die fast raumhohen Glasflächen nicht nur die Gerichtssäle und Besprechungsräume mit Tageslicht, sondern auch das Foyer – über die transluzenten Trennwände, die es als weiches Streulicht weiterleiten. Sie sind ausreichend blickdicht, um die Privatsphäre während der Verhandlungen zu wahren, und schotten doch die Räume nicht ab. Die offene, helle Atmosphäre und der unprätentiöse und zugleich selbstbewusste Charakter des Hauses stehen für das Selbstverständnis der Institution.

Nachhaltigkeit

Potenzial vorhandene Bausubstanz wird genutzt im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
 

Auszeichnungen

Best Workspaces Award 2023, Auszeichnung

BLT Build Design Award 2022, Winner

Architecture MasterPrize 2022, Winner

Iconic Awards 2022- Winner

C-IDEA DESIGN AWARD 2022, Bronze Award

German Design Award 2023, Nominierung

Schlagworte

Denkmalpflegerische Sanierung, Umbau, Umnutzung, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Fernwärme

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

66

 

Anzahl Sitzplätze

68

Das Objekt im Internet

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