Nominiert für die Shortlist der Jury 2015 - Nachwuchsarbeiten
der / gute / Nachbar
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Frankfurt University of Applied Sciences, Architektur, Kenan Mavicicek
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das für die Aufgabe angegebene Planungsfeld liegt südöstlich des Friedrichsplatzes und mit diesem fast „schläusenartig“ verbunden. Das heute aktuell als PKW-Abstellplatz genutzte Gebiet ist geometrisch stark gefasst und bietet viele, womöglich zu viele, Möglichkeiten einer städtebaulichen Orientierung.
Eine besondere Herausforderung stellen die Zugänge des Ortes, es existiert zwar eine klare nordost-südwest Ausrichtung des Entwurf Gebietes, jedoch wird dieses über die im nordwestlich befindende Wilhelmsstrasse, die südwestlich liegende Obere Karlstrasse (angrenzender Karlsplatz) und im nordöstlich befindende „schleuse“ Richtung Friedrichsplatz, erschlossen.
Diese Ambivalenz ist nur bei den Zugängen des Gebietes aufzufinden, sondern auch bei der bestehenden Nachbarbebauung. Nicht nur die Baumasse, die Trauf und Firsthöhen, sondern auch die Nutzungen sind gemischt. Es befinden sich Läden des täglichen Lebens neben der Karlskirche, welches wiederum angrenzt zum Cine-Star-Kino. Des weiteren ist zu beachten, das sich die PKW-Zufahrt für die Stadtverwaltung süd-westlich des Planungsgebietes befindet.
Diese vielen Variablen im städtischen Raum bedürfen einer starken architektonischer Aussage, ohne dabei auf die Qualitäten des bestehenden Ortes zu verzichten. bzw. mit einem neu geplanten Gebäude gegebene Qualitäten des aufzuheben.
städtebauliches Konzept
Da jegliche Annäherung zu einem angrenzen Nachbar, dessen Verschattung bedeuten würde, sitzt das Volumen exakt auf der Mitte des Platzes. So breit wie die Stadtschleuse zum Friedrichsplatz bezieht es Stellung und versteht sich als neue Gasse für diesen Ort. Der Baukörper ist mit dem Platz, wenn auch nicht physisch, gedanklich und in der Blickachse verbunden.
Das Volumen nimmt im Südwesten die städtebauliche Kante der Wilhelmsstrasse auf und endet mit der nordwestlichen Kante der Nachbarbebauung Obere Karlstrasse 17.
Um eine maßstäbliche Antwort für diesen Ort zu finden ist das abgesetzte Volumen nicht als bloße Masse gedacht. Die Versprünge im zweiten oberen Geschoss, in dem die Archive der documenta Pioniere ausgestellt sind“ bilden den Charakter des Baukörpers. Die Eingänge in das Gebäude sind jeweils am Kopf und am Ende. Am Kopf befindet sich der Haupteingang gegenüber dem Karlsplatz der Nebeneingang bzw. Anlieferung für das Café befindet sich auf der nordwestlichen Seite des Kopfes. Am Ende des Baukörpers befindet sich ein weiterer Eingang, welcher direkt in die „Austellungsgasse“ führt.
Beschreibung der Besonderheiten
Das Gebäude ist mit 11 Metern in der Breite dimensioniert, aus diesem Grund nimmt man die umschlossene Fläche als Raumkontinuum wahr. Es wird von Raum zu Raum geleitet, von Zone zu Zone wird das Gebäude erschlossen. Existierende, bzw. raumtrennende Wände gibt es bis auf die Außenhaut und wahrnehmbare zwei Kerne nicht.
Die vertikale Erschließung ist primär über die Friedrichstreppe angedacht. Diese geht über die zwei ober Etagen bis in das Arnold Bode Archiv und blickt am Ende Richtung Friedrichsplatz.
Im Untergeschoss befinden sich die documenta Archive und der documenta Tisch, der Zugang in diese Ebene ist mit dem notwenigen Treppen und den Aufzügen möglich.
Im Erdgeschoss befindet sich das öffentliche Café und der Haupteingang mit Blick Richtung Karlsplatz und Karlskirche. Der Markplatz für Bücher und Magazine bringt verschiedenste Menschen zusammen und versteht sich als Aufenthaltsbereich und Treffpunkt. Die Ausstellunggasse im EG kann man sowohl von innen als auch von außen betrachten.
Im 1. Obergeschoss ist die Bibliothek mit Lesesaal, Mediathek, Dia-Archiv und Verwaltung angesiedelt. In dem südwestlichen Kern befinden Dunkelräume für die Betrachtung der Dias. Die lichte Höhe dieses Geschosses ist bewusst niedriger gewählt, sodass es ein introvertiertes Arbeiten möglich ist.
Die im 2. Obergeschoss befindlichen Räume prägen den gesamten Baukörper und geben dessen burgartigen Anschein wieder. Die Archive von Arnold Bode und Harry Kramer befinden sich in diesem Geschoss, der Veranstaltungsraum am Kopf des Gebäudes guckt Richtung Karlkirche und Karlsplatz und dient zur gedanklichen Verbindung des Friedrichsplatzes. Der massive Kopf des Gebäudes zur Wilhelmstrasse ist der Gegenspieler zur Stadtbibliothek.
Freiräume
Das Gebäude teilt das Entwurfsareal in zwei Außenbereiche; der Kunstdurchlass und der documenta Platz.
Die ohnehin genutzten Bewegungsachsen durch das Gebiet, werden weitergenutzt und bereichert. Über das perforierte Mauerwerk ist es möglich subtile Einblicke in das Gebäudeinnere zu erhalten. Auf der Seite des Kunstdurchlasses kann man in die Ausstellungsgasse hineinsehen und auf aktuelle Ausstellungen aufmerksam gemacht werden.
Der documenta Platz bietet die Möglichkeit Außenveranstaltungen zu realisieren, dieser Platz ist gefasst mit Stadtpappeln und bietet einen einheitlichen Stadtplatz.
Der Raum vor dem Haupteingang kann vom Café genutzt werden und bietet direkte Sicht in Richtung Karlsplatz und Karlskirche.
Schlagworte
Objektdetails
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