Architekturobjekt 7 von 8

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer


Der Wilde Mann

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Strassenansicht mit Neubau - Der Wilde Mann

© SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Haupttreppe - Der Wilde Mann

© SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Fassade Kesselhaus - Der Wilde Mann

© SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Gastraum Kesselhaus - Der Wilde Mann

© SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Flur Kesselhaus - Der Wilde Mann

© SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Zimmer - Der Wilde Mann

© SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Zimmer - Der Wilde Mann

© SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Spa-Bereich - Der Wilde Mann

© SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

72574 Bad Urach, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

09.2016

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

SEEBALD. Studio für Architektur und Gestaltung

Christophstraße 6

70178 Stuttgart

Deutschland

Tel. 0711 / 518 929 880

info@seebald.net

Fachplanung: Küchen, Gastronomie

Robert Kohl 
Küchenkunst Einbaukunst GmbH

Marktstraße 195

72793 Pfullingen

Deutschland

info@kuechenkunst.de

Fachplanung: Beleuchtung

candela gmbh lighting design

Kriegsbergstr. 34

70174 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 997986-0

stuttgart@candela.de

Architekturfotografie

David Spaeth Photography

Christophstraße 6

70178 Stuttgart

Deutschland

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

4.833 m³

 

Bruttogrundfläche

1.350 m²

 

Nutzfläche

1.275 m²

 

Grundstücksgröße

1.697 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Im Ortskern der Kurstadt Bad Urach, nahe der Schwäbischen Alb, eröffnete im September 2016 das Hotel Bischoffs nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit durch Studio SEEBALD..

Die Erweiterung der ehemaligen Pension zum 4*+ Boutique-Hotel mit verschiedenen Gastronomiebereichen und angeschlossenem Spa auf dem traditionsreichen Brauereigeländes von „Quenzer Bräu“, interpretiert die verbleibenden Fragmente der alten Firmengebäude neu.




Die Erweiterung umfasst neben der Umgestaltung des ehemaligen Kesselhauses zur Vinothek mit Bistro auch den Umbau der vorhandenen Fremdenzimmer der alten Pension im 2. Obergeschoss, der Verwaltung sowie eines ehemaligen, angeschlossenen Kinos. Es entstanden 18 individuelle gestaltete Hotelzimmer auf zwei Etagen und ein Spa-Bereich mit großer angeschlossener Dachterrasse, die einen Panoramablick auf die Schwäbische Alb bietet. Das im Erdgeschoss des Haupthauses gelegene Restaurant „Wilder Mann“ ist Anlaufstelle für Hotelgäste und Besucher gleichermaßen. Ergänzt wir das gastronomische Angebot durch das bereits 2013 neu gestaltete „Bräustüble“, das nun als Bierpub und Hotelbar genutzt wird.

Beschreibung der Besonderheiten

„Altbewährtes neu interpretiert“. So lautet die Philosophie des Restaurants „Wilder Mann“, das bereits seit 2009 von Familie Bischoff betrieben wird. Daran orientierten sich auch die Architekten bei der hochwertigen Umgestaltung und Sanierung des Ensembles.




Ein reduzierter Anbau ergänzt den gewachsenen Komplex aus Fachwerk- und Klinkerfassaden und bietet Platz für eine großzügige Treppenanlage und einen Aufzug. Die homogene Putzfassade mit großflächigen Verglasungen des Neubaus passt sich in die bestehende Straßenansicht ein. Der eigenständigen Charakter bleibt jedoch gewahrt und gibt dem Ensemble ein neues Gesicht.

Während eine geschossübergreifende Panoramaverglasung die oberen Etagen zur Straße öffnet, ist die Glasfassade im Erdgeschoss zurückgesetzt. Die entstehende, geschützte Loggia bildet eine Zwischenzone zwischen öffentlichem und halböffentlichem Raum.

Seitlich der Auffahrt, den Parkmöglichkeiten zugewandt inszeniert der neue Haupteingang das Ankommen im „Bischoffs“ mit einer markanten schwarzen Klammer aus Vordach und Türanlage.

Im Inneren des Anbaus wird den Weg in die oberen Geschosse mit einem durchgehenden Luftraum inszeniert, dessen Dimension durch eine Kaskade aus „Here Comes the Sun“ Hängeleuchten betont wird. Schon Tagsüber wirkt die Installation aus Lichtobjekten als Blickfang, bei hereinbrechender Dunkelheit illuminiert das - an einen Sonnenuntergang erinnernde - Licht der Designleuchten aus den 70er Jahren den Straßenraum szenenhaft.




Überall im Haus finden sich Verweise und Bezüge zur Geschichte und Tradition des Ortes, die sorgfältig in Szene gesetzt wurden und allen Räumen einen individuellen Charakter verleihen. Mal erinnert die Raumhöhe von bis zu 3,50 Meter an den ehemaligen Kinosaal. In anderen Zimmern wiederum wird durch freigelegte Fachwerkwände die Historie des Gebäudes spürbar. Kurze Treppenläufe zwischen den unterschiedlichen Gebäudeteilen des Bestands machen die Übergänge erlebbar und verleihen den jeweiligen Zimmern eine besondere Geborgenheit.




Eine stimmungsvolle Komposition - natürlich belassenes Eichenholz, komfortabler Teppich in warmen Beige, moderne tiefschwarze Einbaumöbeln sowie in kräftigem Blau akzentuierte Wände - prägen die Zimmer in den oberen Etagen. Abgerundet wird das sorgfältig gestaltete Interieur durch Leuchten mit industrieller Anmutung, Sitzgelegenheiten mit Retrocharme und hochwertigen Vorhängen, die wiederum das Blau der Wände aufnehmen.




Auch im Spa-Bereich wurde mit Liebe zum Detail eine besondere Atmosphäre geschaffen und Bezüge zur Umgebung im Tal aufgenommen. In rustikalen, großen Badezubern aus Holz kann der Gast ebenso wie von der Dachterrasse den freien Blick auf die Waldhänge der Schwäbischen Alb sowie die Burgruine des Hohen Urach genießen.




Beim Umbau des alten Kesselhauses wurde die vorhandene Qualität des Industriebaus erhalten. So ist der Charme der alten Brauereianlage weiterhin erkennbar. Unverputzter Klinker, geschliffener Estrich und robuste Holzmöbel, kombiniert mit modernen Designelementen und einprägsamen Artefakten der technischen Anlage lassen den ursprünglichen Industriecharakter in Bistro und Vinothek weiterleben.




Das Bräustüble, das 2013 den Auftakt zur Neugestaltung des Ensembles bildete, besticht getreu dem Leitmotiv - Altbewährtes neu interpretiert - durch die Verwendung von traditionellen Materialien in kontemporärer Form. Eigens entworfene Möbel und Einbauten aus geseifter Eiche, Ahorn und Messing fügen sich mit dem bestehenden Interieur zu einem stimmigen Gesamtbild, das sowohl moderne Behaglichkeit verströmt als auch Assoziationen an die traditionellen Bierstuben weckt. Eine bestehende Holzkegelbahn rundet das Angebot des beliebten Treffpunkts ab.




In einem nächsten, bereits geplanten Bauabschnitt soll im Bereich der Parkflächen ein Erweiterungsbau mit weiteren Hotelzimmern und Veranstaltungsräumen entstehen, die zusammen mit dem Bestandsbau über den neuen, adressbildenden Treppenbau erschlossen werden.




Der sensible Umgang mit dem Bestand verbunden mit sorgfältig ausgewählten Materialien sowie einem feinem Gespür für das Besondere verknüpfen die Teilbereiche zu einem Ganzen. Dies und der spürbare Ansatz des Weiterbauens verleihen dem Ort eine eigene, moderne und zugleich authentische Anmutung, in der die Geschichte des ehemaligen Brauereigeländes stets mitschwingt.

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