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Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


"Design for All" - Designmuseum im Turm der ehemaligen Wickküler Brauerei in Wuppertal

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bergische Universität Wuppertal, Fakultät 5 - Architektur und Bauingenieurswesen, Julia Timpert

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bergische Universität Wuppertal, Fakultät 5 - Architektur und Bauingenieurswesen, Julia Timpert

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

03.2021

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Es handelte sich um ein Ausstellungs- und Depotgebäude im Turm der ehemaligen Wicküler Brauerei in Wuppertal, eine Art Designmuseum für die Designsammlung Schriefers. Diese ist eine Studien- und Forschungssammlung der Bergischen Universität Wuppertal und die Entwurfsaufgabe war im Wesentlichen eine Zukunftsperspektive bzw. Neustrukturierung für die Sammlung Schriefers in der ehemaligen Wicküler Brauerei unter dem Aspekt der Öffentlichkeit bzw. Sichtbarkeit zu entwickeln. Es handelt sich hierbei um einen Entwurf im Bestand, welcher zudem eine Nutzungsänderung von einer brachliegenden Brauerei mit geschichtsträchtigem Hintergrund für Wuppertal zu einem Museum impliziert. Es wurde ein Entwurfskonzept entwickelt, welches auf einem ganzheitlichen Design for All Konzept beruht. Beispielsweise wird eine absolute Barrierefreiheit in Form einer speziellen Rampenanlage als Erschließungs- und Ausstellungsrundgang geschaffen mit dem Ziel allen Besuchern gemeinsam und gleichermaßen ein besonderes Museumserlebnis zu bieten.
Design for All impliziert die Zugänglichkeit, Nutzbarkeit und Erlebbarkeit aller Lebensbereiche für möglichst alle Menschen. In diesem Sinne müssen die gebaute Umwelt, Produkte und Dienstleistungen so gestaltet sein, dass sie die individuellen menschlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse berücksichtigen, ohne Nutzer durch Speziallösungen zu stigmatisieren. Dies trägt maßgeblich zu einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung bei, welche eine Verbesserung der Lebensqualität für Alle und eine nutzungsfreundliche Gestaltung der gebauten Umwelt zum Ziel hat.

Den Auftakt in das Designmuseums bildet eine Schleuse aus wiederverwendeten Kesseln der ehemaligen Brauerei, dadurch wird eine Adressbildung für das Museum mit historischen Kontext geschaffen.
Zunächst gelang der Besucher in einen Innenhof, dieser ist introvertiert gehalten und grenzt sich von der unattraktiven Umgebung ab, um einen ruhigen Begegnungsort für Designinteressierte zu bilden. Im Inneren führt zunächst eine leicht hinabsteigende Rampe auf den Haupteingang zu. Durch den schrägen Verlauf der Fassade ergibt sich als einladende Geste ein leichter Dachüberstand, der den Eingang- und den Cafebereich z.B. vor Sonne oder Witterung schützt. Die Fassadengestaltung des Innenhofs, die in Form von Faltläden aus Cortenstahl flexible Einblicke auf das Innenliegende Ausstellungsregal gewährt und damit unterschiedliche Möbelstücke in den Fokus stellt, bildet einen dynamischen Kontrast zu der sehr starren und schlichten äußeren Erscheinung des Gebäudes her. Gleichzeitig passt sie sich farblich an den Backstein und den Industriecharakter des Bestands an.
Das Innenraumkonzept beruht ebenfalls auf einem ganzheitlichen Design for All Konzept und ist gleichzeitig stark aus dem Bestand heraus entwickelt worden. Den Bestand prägten vor allem die vielen unterschiedlichen Geschosshöhen und Splittlevel, sowie die Beckenräume der ehemaligen Brauerei und Trichterräume im obersten Geschoss des Turms. Diese besonderen Räume werden durch Rampen miteinander verbunden, wobei diese sowohl die horizontale als auch die vertikale Erschließung bilden und einen Ausstellungsrundgang durch das Museum vorgeben. Dadurch konnte eine absolute Barrierefreiheit für das Museum verwirklicht werden. Die Wegeführung ist grundsätzlich in Museen ein wesentlicher Bestandteil um den Museumsfluss zu generieren. Und in diesem Museum ist der Ausstellungsweg das Ziel. Für den Museumsfluss sind fließende Übergänge der Bereiche wesentlich, diese werden im Entwurf noch verstärkt durch Lufträume und die damit verbunden Sichtbeziehungen. Dementsprechend ist der Ausstellungsrundgang von Transparenz und Offenheit geprägt und führt durch bzw. an allen Museumsbereichen vorbei. Dadurch werden neben den Designobjekten die z.B. in dem begleitenden Regal entlang der Rampen ausgestellt werden, auch die Sichtbeziehungen durch gezielte Blickführung in die anderen Bereiche, wie z.B. in die Restaurationswerkstatt, die Bibliothek etc. oder auf die Highlights des Bestands, z.B. die Trichter ein Teil der Ausstellung. Zusätzlich wurden sogenannte ReUse-Objekte aus einer im Kurs eigens angefertigten Harvest Map in das Museum integriert und dementsprechend auch ein Teil der Ausstellung. Ein Beispiel dafür ist die in den Abriss-/Neubau- Skizzen blau markierte Spindeltreppe, welche die Ebenen der Bibliothek miteinander verbindet. Weitere ReUse-Träger (in blau gekennzeichnet) aus der Harvestmap stützen den neu geschaffenen Luftraum zwischen den Rampen. Der Weg in seiner Gesamtheit mit allen Ausstellungsattributen bildet das Museumserlebnis und dieser kann im Sinne des Design for All von allen Besuchern gleichermaßen und gemeinsam erlebt werden.
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GENAUERE BESCHREIBUNG:
Zunächst führt die Außenrampe im Innenhof in das Foyer des Museums, an dieses ist das Cafe und die Wechselaustellung direkt angeschlossen. Beide Bereiche können auch, unabhängig von den Öffnungszeiten des Museums, extern als Eventlocations für das Quartier verwendet werden. Außerdem stehen sie im direkten Bezug zum Innenhof, was die Anlieferung begünstigt, dasselbe gilt auch für die Werkstatt, welche sich ebenfalls zum Innenhof hin orientiert.
Am Empfang vorbei befindet sich eine Selbstbedienungsgarderobe in Form von Spinden und Sitznischen, welche im Entwurf immer wieder in den Bestand integriert sind und der Besucher wird direkt auf den Start der Rampe geleitet und beginnt den Museumsgang. Auf dem Weg nach oben erhält er auch nochmal von einer anderen Perspektive einen Blick auf die Wechselausstellung und in die Werkstätten und gelangt dann in das 1.OG. Hier befindet sich das Auditorium, welches auch als Teil der Ausstellungsfläche verwendet werden kann. Selbstverständlich sind alle Nutzungen über einen festen Erschließungskern auch unabhängig von den Rampen begehbar. Auf dem Weg in die 2.Etage wird die Rampe einem Lichtband als Oberlicht begleitet. In der 2.Etage befindet sich die Museumspädagogik bzw. der Workshopbereich mit zugehörigen Garderoben und einem eigenen geschützen Außenbereich. Im 3. OG  befindet sich die Bibliothek. In diesem Geschoss beginnt und endet auch die Dauerausstellung. Da es sich um einen Rundgang handelt geht der Besucher immer einen anderen Weg, wird immer auf ein neues Konvolut hingeführt und sieht immer etwas Neues.
Wie in den Skizzen gezeigt wird der Besucher unter anderem auch über die Stege der ehemaligen Beckenräume durch die Ausstellung geführt und auf der anderen Seite erhält er immer wieder Einblicke in den doppelthohen Lesesaal. Dieser befindet sich ganz oben unter dem Trichter. Dieser erzeugt ein besonderes Lichtspiel und dem Besucher wird von dort oben ein spektakulärer Ausblick hinunter geboten. Durch die Lufträume ist die Dachuntersicht der Trichter-Oberlichter während des Ausstellungsrundgangs allgegenwärtig. Dies schafft eine ganz besondere Atmosphäre geprägt vom geschichtsträchtigen Hintergrund des Turm der ehemaligen Wickküler-Brauerei.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Es wurde ein Entwurfskonzept entwickelt, welches auf einem ganzheitlichen Design for All Konzept beruht. Beispielsweise wird eine absolute Barrierefreiheit in Form einer speziellen Rampenanlage als Erschließungs- und Ausstellungsrundgang geschaffen mit dem Ziel allen Besuchern gemeinsam und gleichermaßen ein besonderes Museumserlebnis zu bieten.
Design for All impliziert die Zugänglichkeit, Nutzbarkeit und Erlebbarkeit aller Lebensbereiche für möglichst alle Menschen. In diesem Sinne müssen die gebaute Umwelt, Produkte und Dienstleistungen so gestaltet sein, dass sie die individuellen menschlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse berücksichtigen, ohne Nutzer durch Speziallösungen zu stigmatisieren. Dies trägt maßgeblich zu einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung bei, welche eine Verbesserung der Lebensqualität für Alle und eine nutzungsfreundliche Gestaltung der gebauten Umwelt zum Ziel hat.

Schlagworte

DESIGNMUSEUM, DESIGNSAMMLUNG, MUSEUM, DESIGN FOR ALL, UNIVERSAL DESIGN, MUSEUMSRUNDGANG, AUSSTELLUNGSWEG

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