Architekturobjekt 3 von 33

Architekturobjekte


Designfakultät der Hochschule München

80335 München, Lothstraße 17

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Das historische Zeughaus an der Lothstraße 17 im Münchener Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg wurde 1866 für die Bayerische Armee errichtet - Designfakultät der Hochschule München

© Oliver Jaist

Über zehn Jahre hinweg haben Architekten das Baudenkmal aufwändig saniert - Designfakultät der Hochschule München

© Marcus Ebener

Das puristisch wirkende Foyer am Haupteingang erinnert an die Raumcharakteristika des Altbaus - Designfakultät der Hochschule München

© Oliver Jaist

Eine durch den Raum gespannte Stahlbrücke verbindet die Treppenhäuser des Bestands- und Erweiterungsbaus - Designfakultät der Hochschule München

© Marcus Ebener

Auf sechs Gebäudeebenen vereint das ehemalige Zeughaus alle Studiengänge der Fakultät für Design - Designfakultät der Hochschule München

© Marcus Ebener

Raum zur kreativen Entfaltung bieten unter anderem Holz-Metall- und Druckerwerkstätten - Designfakultät der Hochschule München

© Oliver Jaist

Im Ehrenhof fasst das historische Gebäude einen rundum verglasten Erweiterungsbau ein. So entsteht ein stimmiges Miteinander von Alt und Neu - Designfakultät der Hochschule München

© Marcus Ebener

Die Eurostyle Cosmopolitan Küchenarmatur ist auch bei stärkerer Beanspruchung sehr langlebig. GROHE Technologien sorgen dafür, dass die Oberfläche ihren Glanz und der Bedienhebel seine Leichtgängigkeit über Jahrzehnte behält. - Designfakultät der Hochschule München

© Tina Barankay

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Lothstraße 17, 80335 München, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

10.2018

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Staatliches Hochbauamt München 2

Ludwigstraße 18

80539 München

Deutschland

Architekt/Planer

Staab Architekten GmbH

Schlesische Str. 27

10997 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 617914-0

info@staab-architekten.com

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

12.400 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der denkmalgeschützte, rote Ziegelbau hat schon viele „Leben“ gehabt: Ursprünglich als Zeughaus für die Bayerische Armee und Kopfbau der ehemaligen Luitpoldkaserne geplant, beherbergte das Gebäude zwischenzeitlich ein Armeemuseum und später die Oberfeuerwehrschule, bevor es schließlich als Verwaltungs- und Lehrgebäude genutzt wurde. Über zehn Jahre hinweg haben Staab Architekten, Berlin, das Baudenkmal aufwändig saniert und für die komplexen Nutzungsbedürfnisse der Fakultät für Design der Hochschule München ertüchtigt.

Bewegte Vergangenheit – rosige Zukunft
Das historische Zeughaus an der Lothstraße 17 im Münchener Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg wurde 1866 nach Plänen des Architekten Andreas Friedlein für die Bayerische Armee errichtet. Seitdem hat es zahlreiche Umnutzungen, Umbauten und Erweiterungen erfahren. Das Sanierungskonzept von Staab Architekten verfolgte das Ziel, die ursprüngliche Raumstruktur weitgehend wiederherzustellen und das Militärgebäude im Maximilianstil gleichzeitig an moderne technische Standards hinsichtlich Barrierefreiheit, Brandschutz und Energieeffizienz anzupassen. Auf einer Fläche von rund 5.000 m² bietet das Haus heute zusammen mit einem rundum verglasten Erweiterungsbau genügend Platz für rund 450 Designstudierende. Durch den behutsamen Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand und der gleichzeitig visionären und modernen Interpretation desselben ist den Architekten ein stimmiges Miteinander von Alt und Neu gelungen.

Bausubstanz und Erweiterung
Das mehr als 140 Meter lange Gebäude gliedert sich in einen Mittelbau sowie zwei zurückversetzte Seitenflügel. Betritt man es durch den zur Straßenseite gelegenen Haupteingang, gelangt man in die ehemalige Kutscheneinfahrt des landesherrlichen Zeughauses. Dieser vor dem Umbau sehr puristisch wirkende Eingangsbereich wurde in Anlehnung an seine ursprüngliche Struktur neu interpretiert: Die rekonstruierten Gewölbe, die weiß verputzten Wände und Decken, der graue Estrich und die unbehandelten Aluminiumplatten an den beidseitigen Treppenaufgängen lassen die Raumcharakteristika des Altbaus erkennen – und empfangen den Besucher dennoch mit einer modernen Klarheit, die sich im gesamten Inneren des Gebäudes fortsetzt. Von dem Foyer aus führt ein auf der Mittelachse gelegener Durchgang in den Erweiterungsbau, der im ehemaligen Ehrenhof des Zeughauses entstanden ist. Dieser fungiert als Bindeglied zwischen den beiden Gebäudeflügeln und öffnet das Gebäude durch die umlaufende Glasfassade gleichzeitig zum nördlich anschließenden Kreativquartier der Stadt. Durch seine Stahl-Glas-Konstruktion und das gefaltete, auskragende Dach hebt sich der Anbau klar vom Bestandsbau ab. Eine breite Fuge trennt den verglasten Pavillon vom denkmalgeschützten Ziegelbau und stellt doch eine wie selbstverständlich wirkende Verbindung zwischen beiden her. Eine durch den Raum gespannte Stahlbrücke führt auf beiden Seiten in die neuen, barrierefrei konzipierten Treppenhäuser und die dahinter liegenden Projekt- und Studienräume sowie die Werkstätten in den Gebäudeflügeln. Als neues Herzstück der Fakultät bietet der gläserne Pavillon nicht nur eine vielseitige Arbeitsfläche, sondern insbesondere Raum für Veranstaltungen, Ausstellungen und den Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden mit der Öffentlichkeit.

Kreative Atmosphäre
Die Gestaltung der Innenräume ist geprägt durch die Verwendung roher, beinahe unfertig wirkender Materialien, die eine kreativ zu bespielende Atmosphäre im Gebäude schaffen sollen. Durch die Nutzung sollen die Räume Patina bekommen, die Kreativität der Designlehre soll sichtbar werden. So ist es gewollt, dass die roh belassenen Aluminiumflächen an den Treppenaufgängen und der Brücke im Pavillon im Laufe der Zeit immer mehr Gebrauchsspuren aufweisen.
Gleichzeitig kontrastieren der rustikale Dielenboden sowie die Einbaumöbel aus zementgebundenen Holzwertstoffplatten mit der Klarheit der weiß verputzten Räume.

Energetisch und nachhaltig
Bei der Revitalisierung des historischen Gebäudes lag der Fokus – neben der denkmalgerechten Sanierung der Fassade – insbesondere auf der Umsetzung nachhaltiger und zeitgemäßer energetischer Aspekte. Dank des robusten Bestandsmauerwerks sowie durch den Einbau von Fenstern mit Dreifachverglasung, Wärmerückgewinnungsanlagen in der Lüftung sowie eine energiesparende Beleuchtung entspricht der Energieverbrauch nach dem Umbau beinahe dem Neubaustandard. Auch die energetische Ertüchtigung der Dächer sowie die Dämmung der Kellergeschosse haben dazu beigetragen, im Vergleich zu den Werten vor der Sanierung rund 60 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Um das Untergeschoss nutzbar zu machen, musste der Kellerboden um 50 Zentimeter abgesenkt und die Fundamente um bis zu 6 Meter unterfangen werden. Daraus ergab sich ein sehr komplexer Bauablauf, der eine der größten Herausforderungen für die Architekten darstellte.

Zentraler Ort für den Designdiskurs
Heute sind auf den sechs Gebäudeebenen des ehemaligen Zeughauses erstmals in der mehr als hundertjährigen Geschichte der Designausbildung in München alle Studiengänge und -richtungen der Fakultät für Design unter einem Dach vereint. Das Gebäude bietet Platz für mehrere Hörsäle, Studien- und Projekträume, Gemeinschaftsbüros, Holz-, Metall- und Druckwerkstätten, Claystudio, Fotostudios und zahlreiche Ausstellungsflächen. Durch den Umbau ist ein inspirierender Ort entstanden, der Raum für die Entfaltung von Kreativität bietet und eine neue Identität erhalten hat – als zentraler Ort für den Designdiskurs der Stadt.

Glänzende Akzente gesetzt
Zu den rauen Materialien, die in vielen Räumen in der Designfakultät der Hochschule München vorherrschen, haben die Architekten in den Teeküchen einen spannenden Kontrast gewählt: Die Eurostyle Cosmopolitan Küchenarmatur ist mit ihrem modernen zylindrischen Design ein glänzender Blickfang vor der Betonwand am Spültisch. Gleichzeitig erhöht der hohe U-förmige Auslauf den Komfort bei der Nutzung, etwa wenn höhere Gefäße wie Wasserkaraffen oder  Vasen befüllt werden müssen. Für große Flexibilität bei der Gestaltung sorgt zudem, dass der Auslauf entweder feststehend oder mit einem Schwenkbereich von 150 oder 360 Grad installiert werden kann. 

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