Architekturobjekt 15 von 104

Architekturobjekte


DESY Flash II Eperimentierhalle

22607 Hamburg, Notkestraße 85

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN GMBH

Flash II Experimentierhalle - DESY Flash II Eperimentierhalle

© Jochen Stüber

Flashfenster nach Norden - DESY Flash II Eperimentierhalle

© Jochen Stüber

Gebäudefuge Flash I / II - DESY Flash II Eperimentierhalle

© Jochen Stüber

Treppenhaus - DESY Flash II Eperimentierhalle

© Jochen Stüber

Experimentierfläche - DESY Flash II Eperimentierhalle

© Jochen Stüber

Aufbau einer Beamline - DESY Flash II Eperimentierhalle

© Jochen Stüber

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN GMBH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Notkestraße 85, 22607 Hamburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2015

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN GMBH

Bernstorffstraße 69

22767 Hamburg

Deutschland

Tel. +49 40 431352-40

office@rhwzarchitekten.de

Verwendete Produkte

Alucobond

Fassaden

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

PHYSIK
DESY zählt zu den weltweit führenden Beschleunigerzentren. Mit den DESY-Großgeräten erkunden Forscher den Mikrokosmos in seiner ganzen Vielfalt. 

Das Interesse der internationalen Forschergemeinde an FLASH I ist seit vielen Jahren enorm, denn es handelt sich bei FLASH um einen Laser, der hochintensive, ultrakurze Röntgenblitze produziert. Die Maschine ist schnurgerade und insgesamt 300 Meter lang. Grundlage ist ein supraleitender Beschleuniger, der auf der TESLA-Technologie basiert. Er schießt schnelle Elektronen durch eine spezielle Magnetanordnung, in der die Laserblitze entstehen. Die Technologie heißt Freie-Elektronen-Laser (FEL)
 
FLASH ist die erste FEL-Anlage der Welt, die Röntgenstrahlung erzeugt hat. Längst nicht jeder Wissenschaftler, der mit den Laserblitzen forschen möchte, kommt hier zum Zuge – deshalb wurde die Anlage in den letzten fünf Jahren durch eine zweite Anlage - FLASH II - erweitert. Die beiden Strahlführungen FLASH I und FLASH II können jetzt parallel, mit weitgehend unabhängig einstellbarer Wellenlänge betrieben werden, wodurch sich die Nutzerkapazität von FLASH mehr als verdoppelt.
 
Als erster Preisträger eines Architekturwettbewerbs wurden 2012 RENNER HAINKE WIRTH ARCHITEKTEN mit der Umsetzung der Bauaufgabe beauftragt. Der Forschungskomplex FLASH II umfasst eine Experimentierhalle mit Platz für zunächst sechs Messstationen, den Beschleunigungstunnel einem Laserlabor und diversen Technikbauten, die gerade fertig gestellt wurden.
 
ERSCHEINUNGSBILD
Gestalterisch wurden an die Anlage hohe Anforderungen gestellt, die den Hamburger Standort der Helmholtz-Gemeinschaft auf ein internationales Niveau heben soll, da auch zwischen den weltweiten Forschungszentren ein harter Wettbewerb herrscht.
 
Der Bestandsbau FLASH I, ehemals als Satellit der Expo Hannover gebaut, wurde als Solitär errichtet. Der Neubau FLASH II lehnt sich mit seiner Kubatur an FLASH I an. Eine von Tageslicht durchflutete Erschließungszone trennt im Norden die beiden Hallen voneinander und bewahrt vom Hauptzugang gesehen, den solitären Charakter der beiden Gebäude bei. Im Norden befinden sich die Parkplätze der Wissenschaftler und werden die Experimentaufbauten angedient.
 
Die interne Erschließung ermöglicht eine Durchwegung der Gebäude. Sie führt in das 2.Obergeschoss auf den PETRA-Wall und zu dem neu errichteten Foyers des zentral gelegenen Vortragssaals in FLASH I. Gestalterisch verbindet das Foyer im Süden die beiden FLASH-Gebäude miteinander und kreiert ein hochwertiges, internationales Seminarzentrum für Kongresse und Veranstaltungen der DESY.
 
Der Neubau FLASH II nimmt grundsätzliche Entwurfsparameter wie das technische Erscheinungsbild auf und bildet ein neues, erkennbares und ansprechendes Gebäude-Ensemble. Die DESY zeigt sich mit dem Neubau im städtischen Kontext. Im nord-östlichen Eckbereich drückt sich das DESY-Logo reliefartig in die horizontale Blechfassade und ist so von weiten aus zu erkennen. Nach Norden öffnet sich die Experimentierhalle auch mit dem großen, dynamischen „FLASH-Fenster“. Die Wissenschaft will sich für jedermann öffnen und sich nicht mehr in anonymen Gebäudekisten verstecken. Anlieferungszonen, Eingänge und Fenster sind als dunkle Einschnitte aus der silbrigen Gebäudekubatur herausgearbeitet.
 
EXPERIMENTIERHALLE
Die Haupterschließung von FLASH I und FLASH II erfolgt im Norden über eine vorgelagerte Erschließungszone. Im Erdgeschoss öffnet sich die Eingangszone durch eine großformatige Verglasung in die Experimentierhalle von FLASH II hinein. Von hier werden auch die Experimentierstände in der Halle erschlossen. Über das vorhandene Treppenhaus mit Lift gelangt man in die Obergeschosse in denen die neuen Büroräume und der Seminarraum barrierefrei besucht werden können.
 
Eine weitere Erschließung befindet sich auf der Ostseite der Halle. Hier wurde die Experimentierfläche mit der separaten Ebene für die experimentierenden Wissenschaftler im Zwischengeschoß und den Verwaltungsräumen im Obergeschoss über einen imposanten Treppenraum verbunden.
 
Neben dem Strahlenschutz wurde beim Bau von FLASH II besonderer Wert auf ein konstantes Klima und einen schwingungsfreien Versuchsaufbau gelegt. Weder vorbeifahrende LKWs noch Orkanböen dürfen die Laserversuche stören. Aus diesem Grund wurde die etwa 1.400m² große Versuchsaufbaufläche auf eine 80cm dicke, von der Gebäudehülle entkoppelte, fugenlose Bodenplatte errichtet.
 
Die Vorfläche ist so großzügig organisiert, dass LKWs hier problemlos rangieren und über Klimaschleusen die Experimentierhalle andienen können.
 
BESCHLEUNIGUNGSTUNNEL
Der bestehende Beschleunigungstunnel verzweigt nach gut 200m mit Hilfe einer Spiegeltechnologie in einen neuen, knapp 90m langen Tunnelabschnitt. Dieser ist mit bis zu zwei Meter starkem Stahlbeton ummantelt um während des Forschungsbetriebes entstehende, flüchtige Röntgenstrahlen zu absor-bieren. An das Tunnelbauwerk sind Forschungslabore sowie Versorgungs- und Anlieferräumen angegliedert. Hier befindet sich die Elektrotechnik, die für die Beschleunigung erforderlich ist und die Wasserkunst, die bei den Beschleunigungsprozessen entstehende Hitze kühlen muss.
 
Der Tunnel ist großflächig mit Erde bedeckt und begrünt, und wird mit einem zweiten Fassadenmaterial hervorgehoben, welche die drei silberfarbenen Hauptbaukörper verbindet. Hier kommt „goldfarbenes“ Aluminium zum Einsatz. Die übrigen Gebäudeteile sind analog zu der Experimentierhalle mit silberfarbenen Alucobond-Metallfassaden ausgeführt.
 
Ein wettergeschützter Treppenraum erleichtert die Querung des Flash-Walls.

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