Architekturobjekt 9 von 12

Architekturobjekte


Diözese Rottenburg-Stuttgart

72108 Rottenburg am Neckar, Eugen-Bolz-Platz 1

Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips

Der Neubau der Diözese Rottenburg-Stuttgart (vorn) und das ehemalige Jesuitenkolleg - Diözese Rottenburg-Stuttgart

© Knauf/Roland Halbe

Die Oberflächen in den beanspruchten öffentlichen Verkehrsflächen wurden mit dem Knauf MP 75 Diamant mit erhöhter Oberflächenhärte verputzt. - Diözese Rottenburg-Stuttgart

© Knauf/Roland Halbe

Die Oberlichter beleuchten sowohl die Emporen mit den apsidenförmigen Balkonen als auch den multifunktional einsetzbaren Eingangsraum im Erdgeschoss. - Diözese Rottenburg-Stuttgart

© Knauf/Roland Halbe

Die feinen Oberflächen von Balkonen und Decken wurden mit Knauf Multi-Finish M in der Qualitätsstufe Q3 realisiert. - Diözese Rottenburg-Stuttgart

© Knauf/Roland Halbe

Alle Oberflächen wurden mit Gipsputz in Q3 ausgeführt. So entstanden glatte und sehr hochwertige Flächen. - Diözese Rottenburg-Stuttgart

© Knauf/Roland Halbe

Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Eugen-Bolz-Platz 1, 72108 Rottenburg am Neckar, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

06.2013

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Lederer Ragnarsdóttir Oei GmbH & Co. KG

Kornbergstr. 36

70176 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 2255060

mail@archlro.de

Bauleistung: Putz, Stuck

Stukkateur Steger GmbH

Graf-Bentzel-Straße 16

72108 Rottenburg am Neckar

Deutschland

Bauleistung: Putz, Stuck

Hans Scholl GmbH

Zachersweg 16

74376 Gemmrigheim

Deutschland

Verwendete Produkte

Knauf Gips

Gipsputze

Knauf Gipsputze

Beschreibung

Objektbeschreibung

Beim Bischöflichen Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart gelang es dem Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei, die Sanierung eines historischen Ensembles harmonisch mit der Erweiterung durch einen Neubau zu verbinden. Mit viel Liebe zum Detail wurden Innenräume geschaffen, die mit weißen, glatten Gipsputzflächen und einer klaren geometrischen Struktur einen Ort mit hoher Qualität bilden.
 
Der große Renaissance-Bau der Bischöflichen Diözese Rottenburg-Stuttgart, das ehemalige Jesuitenkolleg, prägt und dominiert den Eugen-Bolz-Platz in Rottenburg. Wo seit dem 18. Jahrhundert eine Lücke zwischen diesem Gebäude und dem barocken Rohrhalder Hof bestand, wurde nun das neue Archiv- und Bürogebäude erstellt. Nötig waren die Sanierung des Bestands und der Neubau, da Bauschäden im alten Archiv, Schäden an den historischen Bauten und der mangelhafte Brandschutz behoben und verbessert werden mussten. So verfügt das bischöfliche Ordinariat nun über ein modernes Archiv und ausreichende, zeitgemäße Büroräume. Zudem erfolgte mit der Baumaßnahme eine Konzentration der über ganz Rottenburg verteilten Dienststellen der Diözese. Von den bisher 19 Stellen sind jetzt acht am Standort Eugen-Bolz-Platz/Obere Gasse zusammengefasst.
 
Die etwas gestiegene Bausumme von 39 Millionen Euro, kalkuliert waren 36,5 Millionen, kam dadurch zustande, dass neben dem Neubau mit seinen vier Geschossen und zwei Untergeschossen auch die Sanierung des Bestands erfolgte. Beim Tragwerk traten einige unvorhergesehene Probleme auf. In der historischen Bausubstanz mussten viele marode Deckenbalken-Köpfe ausgetauscht werden. Trotzdem ist der Um- und Neubau in Rottenburg ein Beispiel dafür, dass Baukosten nicht aus dem Ruder laufen müssen und auch Zeitvorgaben eingehalten werden können.
 
Einfacher steuerbar war dagegen die Sanierung der Innenräume im Jesuitenkolleg. Um wieder eine klare Aufteilung zu erreichen und einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen, wurden die Büros neu angeordnet. Statt einen Mittelgang zu wählen, dem sich links wie rechts Büroräume anschließen, orientierten sich die Planer von Lederer Ragnarsdóttir und Oei (LRO) an der historischen Aufteilung. Man wollte, so Generalvikar Clemens Stroppel, eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen und Räume für informelle Gespräche bieten. Deshalb wurden die Büroräume im ehemaligen Jesuitenkolleg an der Nordost- und der Nordwestseite des Gebäudes belassen. An sie grenzt nun ein natürlich belichteter und großzügiger Flur an, der auch Platz für Stehtische lässt. Hier können sich die Mitarbeiter zu einer Tasse Kaffee treffen und sich über Projekte und die aktuelle Arbeit austauschen.
 
Sanfte Sanierung mit Gipskalkputz

Nicht nur die Aufteilung war Bestandteil der Sanierung, auch die Oberflächen in Büros und Fluren wurden saniert. Um dem Boden, einem älteren, sehr gut erhaltenen Natursteinbelag aus Solnhofener Platten, einen entsprechenden Kontrast zu geben, sind alle Wände und Decken in Weiß gehalten. Das ausführende Unternehmen Stukkateur Steger GmbH setzte hierfür einen speziellen Putz ein. Als langjähriger Partner der Diözese Rottenburg-Stuttgart bei Sanierungen entschied sich der erfahrene Betrieb für den Gipskalkputz Knauf MP 75 G/F. Der Putz eignet sich sehr gut für die Verwendung in historischen Gebäuden, da er gut zu verarbeiten ist und zudem mit einer großen Bandbreite an normaler Raumfeuchte zurechtkommt.
 
Repräsentativer Neubau

Als moderner Archiv- und Bürobau bereichert der Neubau das bischöfliche Gelände an der Oberen Gasse. Zwischen dem barocken Rohrhalder Hof und dem ehemaligen Jesuitenkolleg gelegen, verbindet er diese Bauten zu einer Einheit und schließt eine Lücke.
 
Der neue Baukörper selbst erinnert mit dezenten Zitaten daran, dass hier einmal eine Kirche stand. Ob die Südfassade oder die Balkone in der großen Eingangshalle, die wie Apsiden geformt sind – immer wieder tauchen diese Zitate auf. Der eigentliche Baukörper aber lebt von seiner Eigenständigkeit – auch aufgrund seiner Ziegelfassade. Die Fassade besteht dabei nicht aus neu gebrannten Ziegeln, sondern aus einer lebendigen Mischung aus alten und aufgearbeiteten. So entstand eine Ziegelfassade, die als teilweises Recyclingprodukt nachhaltig ist. Nachhaltigkeit spielte überhaupt eine wesentliche Rolle, weshalb weitestgehend auf Kunststoffe verzichtet wurde und man mit mineralischen Putzen, Beton, Ziegel, Holz, Kupfer und Naturstein Materialien einsetzte, die gut wiederverwertet werden können.
 
Der Neubau dient auch als neues Eingangsportal und begleitet die Straße bis zum Anschluss an das Jesuitenkolleg. Vervollständigt wird der Neubau durch den langen Büroriegel im Norden. Er wurde weiß verputzt und folgt der ehemaligen Stadtmauer, die er so als Zitat mit in den Neubau hinein nimmt. Auf diese Weise wurde das Ensemble mit seinem Innenhof klar gefasst, miteinander verbunden und zur Straßenseite hin abgegrenzt.
 
Im Foyer fühlt man sich trotz der Höhe des Raums nicht verloren. Die in den Luftraum hinein ragenden, apsidenförmigen Balkone, geben dem Ort eine angenehme Dimension. Dazu tragen auch die großen, weißen Einbauten bei, die links und rechts den Raum begrenzen. Sie bestehen aus Beton, auch wenn sie zunächst nicht so wirken. Mit fast weißen, glatten Oberflächen laden die aus Weißzement hergestellten Betonmöbel mit ihrer angenehmen Haptik zum Anfassen ein. Hierdurch fügen sich die Möbel gut in die von Weiß geprägte Eingangshalle ein und kontrastieren mit dem roten Marmorboden. Er bringt ebenso Abwechslung in den Eingangsraum wie die Kupfertüren am Aufzug und die Eingangstüren mit Kupfermantel.
 
Robuster Gipsputz mit feiner Oberfläche

Der Großteil der weißen Wände und Decken im Foyer wurde mit einem besonders robusten Gipsputz erstellt. Der vom Bauamtsleiter des bischöflichen Ordinariats nach Beratung durch das ausführende Unternehmen Hans Scholl GmbH und durch Knauf Fachberater Rainer Harr ausgewählte Maschinenputzgips Knauf MP 75 Diamant sorgt für eine ausreichende Oberflächenhärte. Dies ist war erforderlich, da die mit MP 75 Diamant erstellten Oberflächen im Foyer einer besonderen Beanspruchung ausgesetzt sind. Denn dieser Ort dient nicht nur als Eingangsbereich, sondern auch als Raum für Veranstaltungen. Für eine ausreichende Haftung zwischen Betonflächen und Putz sorgt die gebrauchsfertige Spezialhaftbrücke Knauf Spraykontakt, die durch die einfache Verarbeitung mit einem Airless-Gerät, zum Beispiel PFT Samba, ein zügiges Arbeiten ermöglicht.
 
Um auch den hohen, ästhetischen Anspruch der Planer zu entsprechen, mussten die Oberflächen, vor allem im Bereich der Balkone, in der Oberflächenqualität Q3 ausgeführt werden. Hierzu wurden diese glatt abgezogen und mit maschinell verarbeitbaren Dünnputz Knauf Multi-Finish M ergänzt.
 
Dass zwei unterschiedliche Stuckateurbetriebe bei Alt- und bei Neubau zum Einsatz kamen, liegt übrigens daran, dass sich das Unternehmen Steger GmbH auf die Arbeiten beim historischen Bestand konzentrieren wollte und so die Hans Scholl GmbH ins Spiel kam. Beide Betriebe, das kann man ohne Umschweife sagen, haben eine sehr gute Arbeit geleistet.
 

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