Architekturobjekt 2 von 4

Architekturobjekte


Ditting-Firmenzentrale in Rendsburg

24768 Rendsburg, Wyker Str. 2-18

Mit freundlicher Unterstützung von Vandersanden

Mit freundlicher Unterstützung von Vandersanden

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Wyker Str. 2-18, 24768 Rendsburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Schenk Fleischhaker Architekten Partnerschaft mbB

Stahltwiete 19a

22761 Hamburg

Deutschland

Tel. +49 40 398046780

architekten@schenk-fleischhaker.de

Bauherr

Richard Ditting GmbH & Co. KG

Wyker Str. 2-18

24768 Rendsburg

Deutschland

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

3.000 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Klinker von Vandersanden verleihen Ditting-Firmenzentrale den letzten Schliff

Für den Projektentwickler Ditting sind Ziegel traditionell eine feste Größe. Dem Vorbild der hanseatischen Backsteinkultur folgend, realisierte das 1879 gegründete Unternehmen vor allem in Hamburg und Schleswig-Holstein schon unzählige Wohn- und Gewerbebauten mit dem regional typischen Fassadenmaterial. Nicht selten fiel die Wahl auf Verblender aus dem Sortiment von Vandersanden – so auch für den unlängst vollendeten Neubau der Ditting-Firmenzentrale in Rendsburg an der Ostsee.
„Das schönste Haus von Rendsburg“ – unter diesem Arbeitstitel entwarf das Büro Schenk Fleischhaker Architekten Partnerschaft mbB die neue Firmenzentrale der Richard Ditting GmbH & Co. KG in Rendsburg. Als Senior Projektleiterin von Schenk Fleischhaker Architekten in Hamburg begleitet Christine Grote immer wieder die Realisierung ästhetisch anspruchsvoller Bauvorhaben. Die Firmenzentrale der Richard Ditting GmbH & Co. KG betrachtet sie dennoch gleich in mehrfacher Hinsicht als „ein sehr besonderes Projekt“. Und der Verblender „Breslau“ von Vandersanden spielen dabei eine wichtige Rolle.
Vier Stockwerke, knapp 3.000 m² Bruttogeschossfläche, ein kubischer Baukörper mit gerader Linienführung: Der Entwurf sollte die Anforderungen des Bauherrn möglichst auf das Wesentliche reduzieren und von der optischen Wirkung her absolute Klarheit vermitteln. Statt das äußere Erscheinungsbild den eher nüchternen Gewerbebauten der Umgebung anzupassen, wurde mit der Ziegelfassade gleichwohl ein markanter Akzent gesetzt.

Gemeinsame Vorliebe für Ziegelfassaden
Schenk Fleischhaker und Ditting verbindet ein inniges Verhältnis zur Baukultur der Stadt Hamburg, das sich nicht zuletzt in der gemeinsamen Vorliebe für Ziegelfassaden widerspiegelt. „Ziegelfassaden verleihen dem Baukörper einen klaren und bodenständigen Charakter, zudem bietet das Material den Vorteil einer extremen Langlebigkeit“, sagt Christine Grote.
Wo Schenk Fleischhaker als Partnerschaft von zirka 100 Architektinnen und Architekten zusammen mit Ditting als Generalunternehmer und Projektentwickler aktiv wird, entstehen längst Bauwerke mit einer unverwechselbaren Handschrift. Zum Beispiel im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld, wo mit dem Gewerbe- und Bürogebäude „Werkhof I“ ein Pendant zum Rendsburger Neubau geschaffen wurde, das Ditting zugleich als örtliche Niederlassung dient. Unter Beteiligung der Architekten-Partnerschaft realisierte Ditting auch umfangreiche Neubauquartiere wie den „Schilfpark“ in Hamburg-Bergedorf mit rund 370 Wohneinheiten sowie weitere Wohnobjekte in unmittelbarer Nachbarschaft des Stadtparks. Kubische Grundstrukturen und mit Ziegeln verkleidete Fassaden bilden das grundlegende Merkmal all dieser Projekte.

Neubau bei laufendem Geschäftsbetrieb
Was die Besonderheiten des Bauvorhabens in Rendsburg angeht, hebt Christine Grote zunächst den vom Bauherrn definierten Ablauf hervor. „Ditting ist nach wie vor auch als klassisches Bauunternehmen tätig, und die auf dem Gelände vorhandenen Lagerhallen und Plätze für den Fuhrpark sollten unverändert erhalten bleiben“, so Grote. „Für den Neubau wurde eine Teilfläche entlang der Straßen vorgesehen, während das bisherige Bürogebäude auf demselben Grundstück praktisch bis zur letzten Minute weiterhin in Betrieb bleiben und erst nach dem Umzug abgerissen werden sollte.“ Bei laufendem Geschäftsbetrieb innerhalb von weniger als zwei Jahren einen Ersatz für den 1974 errichteten und technisch nicht mehr zeitgemäßen Altbau zu schaffen, stellte für alle Beteiligten in jeder Hinsicht eine gewaltige planerische und logistische Herausforderung dar.
Mit Profis in eigener Sache am Werk und einem praktisch nahtlosen Übergang der rund 100 Verwaltungsarbeitsplätze von den alten in die neuen Räumlichkeiten, konnten die Pläne aber letztlich perfekt realisiert werden. Nun verfügen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ditting-Zentrale in Rendsburg über modernste Technik in einem nach KfW-55-Standard errichteten Gebäude hinter einer klassischen Mauerwerkskonstruktion aus Klinkerfassade plus Kerndämmung.

Ohne Schnörkel und doch besonders
Bei der Fassadengestaltung gelang dem Architektenteam von Schenk Fleischhaker das Kunststück, auch ohne extravagante Kunstgriffe eine bemerkenswerte Wirkung zu erzielen. „Der Baukörper sollte von der äußeren Hülle her den Eindruck einer gewissen Tiefe erwecken“, erklärt Christine Grote, die den Planungsfortschritt während der Leistungsphasen 2 bis 5 für Schenk Fleischhaker Architekten verantwortete. „Indem wir die Fenster in einer um eine Steintiefe zurückgesetzte zweite Verblend-Ebene angeordnet haben, konnten wir diesen Effekt auf vergleichsweise einfache Art herstellen.“ Zur Beschleunigung und Vereinfachung der Fassadenherstellung wurden die Teile der Fassade als Fertigteile geliefert; während die Fassade insgesamt aus Strangpress-Verblendern „Breslau“ im Format NF 240 x 115 x 71 mm besteht, wurden zur Verkleidung der Fertigteile aus den Klinkern geschnittene Riemchen eingesetzt.
Bei der Auswahl des Fassadenmaterials setzten Bauherr und Architekten auf die sachkundige Unterstützung durch Vandersanden-Fachberater Ed Pelzers. Zuständig für den Bereich Objektbauten in Hamburg und Schleswig-Holstein begleitete Pelzers während der vergangenen Jahre unterschiedliche wie auch gemeinsame Projekte von Ditting und Schenk Fleischhaker. Für die Gestaltung des Neubaus in Rendsburg galt: Verblender im NF-Format, zurückhaltende Wirkung und trotzdem „eine gewisse Präsenz“, unaufdringlich, aber zugleich mit einer eleganten Note ausgestattet.
Ed Pelzers präsentierte eine Auswahl unterschiedlicher Fassadensteine, deren Wirkung mithilfe aufgemauerter Musterwände sorgfältig in Augenschein genommen wurde. Eine für die Region typische Farbgebung in kräftigem Rot kam an dieser Stelle allerdings nicht infrage. „Unserem Gefühl nach wäre der Effekt dann etwas zu laut ausgefallen“, stellt Christine Grote fest. Schließlich fiel die Entscheidung für den Strangpress-Verblender „Breslau“, der aus einer Mischung von Maas- und Westerwald-Ton hergestellt wird und bei violetter Grundfarbe ein Farbspiel mit Nuancen von Rot, Braun und Schwarz bietet. Um den Charakter der natürlichen Oberflächenstruktur zu verstärken, wurde bei der Mischung der Steine der Anteil der Fußsortierung erhöht.

„Die Fugenfarbe wird oft unterschätzt“
Während der Bemusterung wurde zugleich auch die Frage der Fugenfarbe erörtert. „Die Farbgebung der Fuge wird oft unterschätzt“, sagt Christine Grote, „und selbst wir sind in der Praxis immer wieder erstaunt, wie stark selbst kleine Unterschiede die Gesamtwirkung einer Fassade am Ende beeinflussen können.“ Das Ergebnis in diesem Fall: Ein helles Beige, das die Fugen mit dem nuancierten Farbspiel der Ziegel zu einer harmonischen Einheit verschmelzen lässt.
Schließlich galt es noch, dem gewünschten Mauerwerksverband die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Immerhin reichen die Wurzeln des heutigen Projektentwicklers Ditting zurück ins Jahr 1879, als der Rendsburger Maurermeister Hermann Michels das ursprüngliche Geschäft begründete. Im Fassadenbild der neuen Ditting-Zentrale an der Wyker Straße in Rendsburg gelangt das Zusammenspiel aus traditioneller Handwerkskunst und zeitloser Modernität zur Vollendung: Das Mauerwerk wurde im sogenannten wilden Verband aus einer Kombination von ganzen und halben Steinen errichtet, die beliebig angeordnet sind und dennoch einem geregelten Muster folgen. Wie kaum eine andere Verlegeform, unterstreicht der wilde Verband auf zurückhaltende Weise den natürlichen Charakter der Ziegel – und verleiht mit Verblendern „Breslau“ von Vandersanden dem Gebäude den letzten Schliff.

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