Dortmunder Prizeotel
44137 Dortmund, Hövelstraße 8
Mit freundlicher Unterstützung von Hörmann
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hövelstraße 8, 44137 Dortmund, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
08.2023
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Dortmunder „Prizeotel“ im ehemaligen Gesundheitshaus lässt den Optimismus der 1950er-Jahre wieder auferstehen. Es bietet heitere Architektur voller Zuversicht. Bei der Sanierung sollte, wo möglich, Altes bewahrt werden. Das galt auch für bestehende Bauelemente. So blieben die vorhandenen Türblätter erhalten und wurden mit neuen Zargen versehen. Hörmann fertigte rund 150 dieser individuellen Zargen, die passgenau auf die jeweiligen Türblätter abgestimmt wurden.
Als der Gelsenkirchener Architekt Will Schwarz das neue Dortmunder Gesundheitshaus zeichnete, lag die Stadt noch in weiten Teilen im Weltkriegsschutt. In der DDR und in Ungarn wurden Aufstände niedergeschlagen – und der Architekt skizzierte auf seinem Reißbrett ein Symbol des Aufbruchs. Während der Bauarbeiten von 1958 bis 1961 tobten Kriege in Korea, Vietnam und Algerien, in Nahost und im Sudan – und am Dortmunder Wallring wuchs eine freundliche Behörde empor. Die Atommächte begannen gerade, sich mit der endgültigen Zerstörung der Welt zu bedrohen – und das neue Gesundheitshaus sollte ein heiteres Bauwerk werden. Aus heutiger, an apokalyptischen Perspektiven geschulter Weltbetrachtung, bestand eigentlich kein Anlass zu solch unbekümmerter Zuversicht. Und dennoch entwarf Will Schwarz ein Bauwerk im optimistischen Stil der 1950erJahre.
Spurensuche
Eben diesen Optimismus strahlt es noch immer aus – oder besser: wieder. Denn aus dem ehemals als Gesundheitsamt genutzten Gebäude wurde kürzlich unter anderem ein Hotel. pinkarchitekten übernahm die Vor- und Konzeptplanung, Heyen Lippross Kiefer waren für Planung und Bauleitung zuständig. Denkmalpfleger Michael Holtkötter legte mit seiner Spurensuche den Originalzustand unter zahlreichen Schichten der Umnutzung wieder frei. Die originale Farbpalette aus Braun, Rosa und Orange ist wieder sichtbar und unzählige, wunderschöne Details sind gerettet. Handläufe, Terrazzoböden, Gemälde und geflieste Wände – fast alles ist zurückgekehrt und wurde wo nötig in neuen Funktionen fortgeschrieben.
Orientierung
Wer das zum Budget-Designhotel umgewandelte Gebäude betritt, der steht zuerst ratlos vor einer leeren, gläsernen Box im Eingangsbereich mit dem historischen Schild „Auskunft“ darüber. Jahrzehntelang wurde dort Orientierung im Behördendschungel angeboten. Heute ist die Rezeption des Hotels zwar exakt gegenüber dem Eingang – aber dennoch nicht wirklich im Laufweg des Gastes. Der ehemalige Paternoster ist leider funktionslos. Stattdessen befördert ein unauffällig weißer Lift den nach Schlaf verlangenden Reisenden nach oben. Die Glastüren zwischen Treppenhaus und Zimmerfluchten öffnen sich bei Annäherung auf geradezu servile Art – die perfekt im Stile der 1950er-Jahre hergerichteten Flure zu den Zimmern atmen dagegen weiter den Charme einer freundlich gemeinten Behörde. Auch die Türblätter mit ihren streifenförmigen, schwarzen HPL-Beschichtungen tragen dazu bei. Sie wurden allesamt aufgefrischt und wieder eingesetzt. Für die Montage wurden rund 150 neue Stahlzargen individuell von Hörmann angefertigt. Diese Individuallösungen waren nötig, da alle Türblätter einen Doppelfalz haben und nicht rechtwinklig sind. Deswegen verfügt jede der Zargen über ein anderes Maß. Zwar liegen die Unterschiede nur im Millimeterbereich, aber nur so kann die Funktion der Türen hundertprozentig gewährleistet werden.
Zeitgenössisch
Die Zimmer selbst wurden vom US-Amerikaner Karim Rashid gestaltet und changieren zwischen 1950ern und Gegenwart. Die Verkleidung des Heizkörpers, der Schrank, der Spiegel oder auch die Grafik der Wände ahmen das typische Nierentisch-Design der 1950er nach. Rashids Farbpalette lehnt sich an jene von Will Schwarz an – wirkt dabei aber bewusst nicht rein retrospektiv, sondern durchaus zeitgenössischer. Die Kunststoff-Freischwinger zitieren zwar den weltberühmten Panton Chair – in der kantigen Variante des Hörmann KG Verkaufsgesellschaft Tore · Türen · Zargen · Antriebe Lisa Modest-Danke Verena Lambers Sophie Eiling E-Mail: pr@hoermann.com Download Texte und Bilder: www.hoermann.de/presse PM 2412 Seite 2 von 8 (ebenfalls von Rashid entworfenen) Voxel Chairs wird eine allzu museale Gestaltung jedoch vermieden.
Schon Will Schwarz stilisierte das Dachgeschoss als Höhepunkt. Wer dort nun sein Frühstück einnimmt, genießt aus überhohen Fenstern den Blick über das benachbarte Schauspielhaus zum „Dortmunder U“ und weiter über den „Pott“. Und wer gar auf die Dachterrasse tritt, sieht über sich nur noch das eindrucksvolle Flugdach mit den runden Öffnungen und dahinter den plötzlich ein klein wenig mehr Zuversicht stiftenden Himmel über dem Ruhrgebiet.
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