Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten
DSK | Die sichtbare Kultur
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: MSA | Münster School of Architecture, Architektur, Duc Nguyen
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
03.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Durch die Anwendungen der sechs Bausteine sowie komplexe Analyse habe ich auf dem Masterplan drei große Plätze nachdenken, die jeweils drei Gruppen von Benutzern repräsentieren: Besucher, Bewohner und Arbeiter. Zusätzlich habe ich einen Wohnblock im Nordwesten, neben der Vulkanstraße, gegenüber Berliner typischen Plattenbauweise entworfen. Diese Wohnanlage befindet sich im produktionsgeprägten Bereich (GE EpB), ihre Funktion wurde von der Bezirksamt Lichtenberg nicht festgestellt. Aber dies ist ein geeigneter Standort, da er vom Rest des Geschäftsviertels unabhängig ist.
Der größte Nachteil des Dong Xuan Centers ist, dass das Organisationssystem von Großhandelsund Dienstleistungsgeschäften auf einer großen Fläche ziemlich chaotisch ist. Dies macht es für neue Besucher*innen überwältigend und schwer zu finden, was sie brauchen. Die Hallen sind nur nummeriert, sonst keine Orientierung. Deswegen wurden einige Hallen verkleinert oder verschoben, um eine größere Grünfläche zu schaffen. Die Plätze 2 und 3 sind über die Frühlingstraße verbunden, mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen und Restaurants auf beiden Seiten der Straße. Es erinnert mich an Chinas berühmte „Seidenstraße“. Diese räumliche Umverteilung erleichtert nicht nur den Zugang für Besucher, sondern hilft auch bei der Verwaltung des Geschäftsinhabers und der Stadtverwaltung. Am Ende eines langen Spaziergangs haben die Besucher die Möglichkeit, Ausstellungen zu besuchen oder einfach die Natur zu genießen. Die Einführung von Bäumen und Vegetation in das Gewerbegebiet trägt dazu bei, den Raum hier frischer und einladender zu gestalten, während die ihm innewohnende industrielle Atmosphäre erhalten bleibt.
Direkt am Haupteingang des Marktes können wir zwei Betontürme finden, welche teilweise abgerissen wurden. Diese beiden Türme sollen mit verschiedenen Mischnutzungen in Form von Arbeiten, Ausstellungsflächen, bis hin zu Werkstätten mit dem Prinzip „minimaler Abriss, maximale Wiederverwendung“ umstrukturiert und umgenutzt werden. Mit überragender Höhe und schlankem Körpern sind sie sowohl ein Highlight als auch ein Nachteil bei der Formfindung. Bei dem Wunsch, zwei Betontürme zu einem kompakte Gebäude zu verbinden, habe ich zwei Ansätze: horizontale oder vertikale Verbindung. Um mit den Grünflächen im Außenbereich fortzufahren, bringe ich auch Grünflächen in das Herz des Grundstückes. Der Sockel des Gebäudes ist eine Kombination aus Werkstatt und Halle, es ist ein flexibler Raum ohne genaue Eigenschaften. Um die Konnektivität zu erhöhen, denke ich an Staffelgeschoss und eine Brücke, die die beiden Seiten der Türme verbindet. Die Erweiterung der Bodenfläche für die beiden Türme trägt dazu bei, die Spannweite der Brücke zu verringern. Die Verbindung zwischen Neu und Alt ist eines der Highlights der gesamten Entwurf. Abgesehen davon, dass die neue Fassade mit der alten Fassade harmonieren sollte, ist auch der Respekt vor der alten Fassade zu beachten.
Dies gibt den Besuchern ein „kleines Vietnam“ im Herzen Berlins wo sie durch Gastfreundschaft leicht mit Vietnamesen in Kontrakt treten können. Außerdem soll hierdurch Vietnamesische Kultur und Tradition für die junge Generation, welche hier geboren und aufgewachsen sind zugänglich gemacht werden. Aus den oberen Geschossen der Türme fällt der Blick auf die Stadt – auf die umliegenden Kieze und in die weite Ferne. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch die Sichtbarkeit des Gebäudes von vielen Orten, die mir unter Anderem zum Titel der Arbeit geführt habe. Im übertragenen Sinne produzieren und fördern sie hier die Kultur der Einwanderergemeinschaft durch unterschiedliche Kunstformen.
Nach der exemplarischen Transformation des Gebäudes sowie das ganzes Dong Xuan Center bleibt die Frage, was dieser Wandel für die Umgebung bzw. die Stadt bedeuten kann? In der Veränderung der Art und Weise wie Migrationsgruppen leben und arbeiten in Deutschland. In „Die Sichtbare Kultur“ habe ich mich gefragt, welchen Einfluss positive Zukunftsvisionen auf die Architektur haben. Der vorangegangene Entwurf soll dabei den Möglichkeitsraum verdeutlichen, welcher sich durch die Imagination der Zukunft ergibt. In meinem Plädoyer für das „Unmögliche“ habe ich versucht, die Grenzen der Planbarkeit zu testen. Doch - wie können wir für eine Zukunft planen, von der wir nicht wissen, wie sie aussehen wird? Durch Analyse und verschiedene Bausteine hat mir zu einem Ergebnis geführt, welches ich als „mögliche Unmögliche“ beschreiben würde.
Für die Transformation zum Stadtviertel von Morgen plädiere ich für motivierende Ideen, mutmachende Visionen und für utopische Wirklichkeiten.
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