Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten


DSK | Die sichtbare Kultur

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: MSA | Münster School of Architecture, Architektur, Duc Nguyen

Aussenperspektive Innenhof - DSK | Die sichtbare Kultur

© duc-ngn

Modell M1:1000 - DSK | Die sichtbare Kultur

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Masterarbeit - DSK | Die sichtbare Kultur

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Axonometrie - DSK | Die sichtbare Kultur

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Aussenperspektive Frühlingstraße - DSK | Die sichtbare Kultur

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Modell M1:200 - DSK | Die sichtbare Kultur

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Modell M1:200 - DSK | Die sichtbare Kultur

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Innenperspektive Ausstellungshalle - DSK | Die sichtbare Kultur

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Innenperspektive Werkstatt - DSK | Die sichtbare Kultur

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Innenperspektive Garten - DSK | Die sichtbare Kultur

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Aussenperspektive Terrasse - DSK | Die sichtbare Kultur

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Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: MSA | Münster School of Architecture, Architektur, Duc Nguyen

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

03.2023

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

In der „sichtbaren Kultur“ wird das Gedankenexperiment gewagt und positive Zukunftsvisionen imaginiert, die den Grundstein für die Gestaltung zukunftsfähiger Architektur legen. In Deutschland leben rund 200.000 Vietnamesen, das entspricht ca. 1,2% der Gesamtbevölkerung von Deutschland; davon wohnen, arbeiten und studieren ungefähr 40.000 Menschen in Berlin. Dies ist eine kleine Gemeinde mit vielen kulturellen Besonderheiten, die nicht nur zu einem vielfältigen Lebensumfeld beitragen, sondern auch mehr als 45 Jahren Freundschaft zwischen den beiden Ländern hervor gebracht hat. „Laut, lebhaft, geschäftig und bunt„ sind die Worte welche Besucher nach einem Aufenthalt des Dong Xuan Center in Berlin-Lichtenberg äußern. Man taucht sofort ab in eine andere Welt. Aber in den letzten Jahren entwickelten das Dong Xuan Center sowie seine Umgebung (HB55, Fahrbereitschaft von Haubrok Stiftung) sich konträr sowohl zu den Planungen des Bezirks Lichtenberg als auch zu den übergeordneten städtebaulichen Planungen des Landes Berlin. Im Bereichsentwicklungsplan des Bezirks aus dem Jahr 2005 wird das Gebiet als „eingeschränktes Gewerbegebiet“ klassifiziert, in dem nicht produktionsorientiertes Gewerbe durch die nachfolgenden Planungen ausgeschlossen werden soll, Genehmigt als Großhandelszentrum gerät die reale Nutzung als Einzelhandelsstandort respektive die Entwicklung zum ökonomischen und kulturellen Zentrum der vietnamesischen Community in einem zunehmenden Konflikt mit der offiziellen Stadtplanung. Deshalb möchte ich durch diesen Projekt versuchen, um eine Lösung zu finden, die beide Seiten in Form eines architektonischen Experiments zufriedenstellt und gleichzeitig die inhärenten Merkmale des Gewerbegebiet und Identität der vietnamesischen Gemeinde bewahrt.

Durch die Anwendungen der sechs Bausteine sowie komplexe Analyse habe ich auf dem Masterplan drei große Plätze nachdenken, die jeweils drei Gruppen von Benutzern repräsentieren: Besucher, Bewohner und Arbeiter. Zusätzlich habe ich einen Wohnblock im Nordwesten, neben der Vulkanstraße, gegenüber Berliner typischen Plattenbauweise entworfen. Diese Wohnanlage befindet sich im produktionsgeprägten Bereich (GE EpB), ihre Funktion wurde von der Bezirksamt Lichtenberg nicht festgestellt. Aber dies ist ein geeigneter Standort, da er vom Rest des Geschäftsviertels unabhängig ist.

Der größte Nachteil des Dong Xuan Centers ist, dass das Organisationssystem von Großhandelsund Dienstleistungsgeschäften auf einer großen Fläche ziemlich chaotisch ist. Dies macht es für neue Besucher*innen überwältigend und schwer zu finden, was sie brauchen. Die Hallen sind nur nummeriert, sonst keine Orientierung. Deswegen wurden einige Hallen verkleinert oder verschoben, um eine größere Grünfläche zu schaffen. Die Plätze 2 und 3 sind über die Frühlingstraße verbunden, mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen und Restaurants auf beiden Seiten der Straße. Es erinnert mich an Chinas berühmte „Seidenstraße“. Diese räumliche Umverteilung erleichtert nicht nur den Zugang für Besucher, sondern hilft auch bei der Verwaltung des Geschäftsinhabers und der Stadtverwaltung. Am Ende eines langen Spaziergangs haben die Besucher die Möglichkeit, Ausstellungen zu besuchen oder einfach die Natur zu genießen. Die Einführung von Bäumen und Vegetation in das Gewerbegebiet trägt dazu bei, den Raum hier frischer und einladender zu gestalten, während die ihm innewohnende industrielle Atmosphäre erhalten bleibt.

Direkt am Haupteingang des Marktes können wir zwei Betontürme finden, welche teilweise abgerissen wurden. Diese beiden Türme sollen mit verschiedenen Mischnutzungen in Form von Arbeiten, Ausstellungsflächen, bis hin zu Werkstätten mit dem Prinzip „minimaler Abriss, maximale Wiederverwendung“ umstrukturiert und umgenutzt werden. Mit überragender Höhe und schlankem Körpern sind sie sowohl ein Highlight als auch ein Nachteil bei der Formfindung. Bei dem Wunsch, zwei Betontürme zu einem kompakte Gebäude zu verbinden, habe ich zwei Ansätze: horizontale oder vertikale Verbindung. Um mit den Grünflächen im Außenbereich fortzufahren, bringe ich auch Grünflächen in das Herz des Grundstückes. Der Sockel des Gebäudes ist eine Kombination aus Werkstatt und Halle, es ist ein flexibler Raum ohne genaue Eigenschaften. Um die Konnektivität zu erhöhen, denke ich an Staffelgeschoss und eine Brücke, die die beiden Seiten der Türme verbindet. Die Erweiterung der Bodenfläche für die beiden Türme trägt dazu bei, die Spannweite der Brücke zu verringern. Die Verbindung zwischen Neu und Alt ist eines der Highlights der gesamten Entwurf. Abgesehen davon, dass die neue Fassade mit der alten Fassade harmonieren sollte, ist auch der Respekt vor der alten Fassade zu beachten.

Dies gibt den Besuchern ein „kleines Vietnam“ im Herzen Berlins wo sie durch Gastfreundschaft leicht mit Vietnamesen in Kontrakt treten können. Außerdem soll hierdurch Vietnamesische Kultur und Tradition für die junge Generation, welche hier geboren und aufgewachsen sind zugänglich gemacht werden. Aus den oberen Geschossen der Türme fällt der Blick auf die Stadt – auf die umliegenden Kieze und in die weite Ferne. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch die Sichtbarkeit des Gebäudes von vielen Orten, die mir unter Anderem zum Titel der Arbeit geführt habe. Im übertragenen Sinne produzieren und fördern sie hier die Kultur der Einwanderergemeinschaft durch unterschiedliche Kunstformen.

Nach der exemplarischen Transformation des Gebäudes sowie das ganzes Dong Xuan Center bleibt die Frage, was dieser Wandel für die Umgebung bzw. die Stadt bedeuten kann? In der Veränderung der Art und Weise wie Migrationsgruppen leben und arbeiten in Deutschland. In „Die Sichtbare Kultur“ habe ich mich gefragt, welchen Einfluss positive Zukunftsvisionen auf die Architektur haben. Der vorangegangene Entwurf soll dabei den Möglichkeitsraum verdeutlichen, welcher sich durch die Imagination der Zukunft ergibt. In meinem Plädoyer für das „Unmögliche“ habe ich versucht, die Grenzen der Planbarkeit zu testen. Doch - wie können wir für eine Zukunft planen, von der wir nicht wissen, wie sie aussehen wird? Durch Analyse und verschiedene Bausteine hat mir zu einem Ergebnis geführt, welches ich als „mögliche Unmögliche“ beschreiben würde.

Für die Transformation zum Stadtviertel von Morgen plädiere ich für motivierende Ideen, mutmachende Visionen und für utopische Wirklichkeiten.

Schlagworte

San Gimignano Lichtenberg, Die sichtbare Kultur, Berlin, Dong Xuan Center, Duc Nguyen, ducngn, Betonbau, DSK

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