Architekturobjekt 6 von 75

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


EDGE Suedkreuz Berlin

10829 Berlin, Hildegard-Knef-Platz 2-3

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Tchoban Voss Architekten GmbH

EDGE Suedkreuz Berlin, TCHOBAN VOSS Architekten. - EDGE Suedkreuz Berlin

© HG ESCH

Büroensemble EDGE Suedkreuz Berlin mit Carré und Solitär. - EDGE Suedkreuz Berlin

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Das Carrégebäude ist auf lange Sicht flächenmäßig das größte Holz-Hybrid-Gebäude in Deutschland. - EDGE Suedkreuz Berlin

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Sichtbare Holzstruktur des Carrégebäudes im Außen- und Innenbereich. - EDGE Suedkreuz Berlin

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Das Zentrum des Carrés bildet ein lichtdurchflutetes Atrium. - EDGE Suedkreuz Berlin

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Zentraler Blickfang im Atrium sind die vier Trees. - EDGE Suedkreuz Berlin

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Die Trees erschließen alle Büroetagen des Gebäudes. - EDGE Suedkreuz Berlin

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Die Lounge ist offen mit dem Atriumraum verbunden und ebenso wie die Büros fußläufig über die „Baum-Treppen“ zu erreichen. - EDGE Suedkreuz Berlin

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Sky-Lounge mit Panoramafenster und einer großzügigen Außenterrasse. - EDGE Suedkreuz Berlin

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Büroflächen, Smart-Ceilings, Holzkonstruktion und glasintegrierter MicroShade-Sonnenschutz - EDGE Suedkreuz Berlin

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Die Materialität in Konstruktion und Ausbau trägt unmittelbar zur Aufenthaltsqualität der Büroflächen bei. - EDGE Suedkreuz Berlin

© HG ESCH

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Tchoban Voss Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hildegard-Knef-Platz 2-3, 10829 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

05.2022

Nachhaltigkeit

DGNB - Platin, DGNB - Diamant, WELL v2

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Tchoban Voss Architekten GmbH

Rosenthaler Straße 40/41

10178 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 283920-0

berlin@tchobanvoss.de

Bauherr

SXB S.à r.l. / EDGE

Rosenthaler Str. 40

10178 Berlin

Deutschland

Generalbauunternehmen

ARGE SXB Südkreuz Berlin c/o ZECH Bau SE

Wilhelm-Kabus-Str. 21 -35

10829 Berlin

Deutschland

Generalbauunternehmen

CREE Deutschland GmbH

Konsul-Smidt-Straße 31

28217 Bremen

Deutschland

Generalbauunternehmen

Rhomberg Bau GmbH

Mariahilfstraße 29

6900 Bregenz

Deutschland

Projektsteuerung, Objektüberwachung

SMV Bauprojektsteuerung Ingenieurgesellschaft mbH

Wichmannstraße 5

10787 Berlin

Deutschland

Architekt/Planer

granz + zecher architekten GmbH (LP5)

Dircksenstraße 46

10178 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Buro Happold GmbH

Pfalzburger Str. 43/44

10717 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

Buro Happold GmbH

Pfalzburger Str. 43/44

10717 Berlin

Deutschland

Architektur: Innenarchitekt

de Winder Architekten GmbH

Schleische Str. 26

10997 Berlin

Deutschland

Tel. 030 61 77 69 80

salow@dewinder.de

Fachplanung: Fassadenplanung

Arup Deutschland GmbH

Joachimstaler Str. 41

10623 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 8859100

berlin@arup.com

Architektur: Landschaftsarchitekt

hochC Landschaftsarchitektur (LP 1-4)

Crellestr. 22

10827 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 78890390

mail@hochc.de

Architekturfotografie

HG Esch Photography

Attenberger Str. 1

53773 Hennef

Deutschland

Tel. +49 2248 445507

contact@hgesch.de

Verwendete Produkte

Biedenkapp Stahlbau GmbH, Wangen

Dachkonstruktion Carré-Atrium Metall

Blumer-Lehmann AG, Gossau, Schweiz

Trees / Holz

BWE-Bau Fertigteilwerk GmbH, Lemwerder

Hybrid-Decken

Metsä Group, Espoo, Finnland

Holz / Pfosten-Riegel-Konstruktion

Kerto® LVL ( laminated veneer lumber)

MicroShade A/S, Glostrup, Denmark

Sonnenschutz Glaserker

Opitz Holzbau GmbH & Co. KG, Neuruppin

Fassade / Wandmodule

Rieder Facades

Fassade / Glasfaserbetonplatten

Temme // Obermeier GmbH, Rosenheim

Dachkonstruktion Carré-Atrium Holz / ETFE-Folie

thomas allton GmbH, Henningsdorf

Hybrid-Decken

Wipfler Fenster + Fassaden GmbH, Zusmarshausen-Wörleschwang

Pfosten-Riegel-Konstruktion

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

189.000 m³

 

Bruttogrundfläche

31.950 m²

 

Nutzfläche

28.400 m²

 

Grundstücksgröße

10.100 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

EDGE Suedkreuz Berlin, ein aus zwei Baukörpern bestehendes siebengeschossiges Büroensemble mit insgesamt rund 32.000 m² Grundfläche, wurde auf einem rund 10.100 m² großen Grundstück ganz in nachhaltiger modularer Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Das kleinere Gebäude folgt als langgezogener Solitär der Bauflucht des größeren Bürogebäudes, das mit einem unregelmäßig trapezförmigen Grundriss als Carré ausgebildet ist. Das größere der beiden freistehenden Bauten umfasst rund 20.000 m² Grundfläche und ist damit auf lange Sicht flächenmäßig das größte Holz-Hybrid-Gebäude in Deutschland – und eines der größten in Europa. Von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) wurde das Projekt 2022 als nachhaltigstes Gebäude Deutschlands ausgezeichnet.

Das Zentrum des Carrés bildet ein lichtdurchflutetes Atrium, überspannt von einem transparenten ETFE-Foliendach, das auf einer Holzbinderkonstruktion ruht. Zentraler Blickfang sind die vier, in ihren Höhen abgestuften, baumähnlichen Gebilde, deren Aufenthaltsplattformen durch filigrane Treppen und Brücken miteinander sowie den Büroetagen verbunden sind. Im fünften Obergeschoss öffnet sich dem Atrium die Sky-Lounge mit Panoramafassade und Außenterrasse. Holz findet sich sichtbar in allen Innenbereichen des Gebäudes.

Beschreibung der Besonderheiten

Das Carré:

Im Herzen des Carré-Gebäudes befindet sich ein großzügiges, lichtdurchflutetes Atrium. Eine zweigeschossige, zum Vorplatz hin orientierte Eingangslobby mit einer lichten Höhe von 7 m öffnet das massive und strikt gerasterte Volumen und lenkt den Blick unweigerlich in das eindrucksvolle Gebäudeinnere. Überspannt wird das 26 m hohe Atrium von einem transparenten ETFE-Foliendach, das auf einer Holzbinderkonstruktion ruht. Die umlaufenden, raumhohen Geschossfenster der Büros, der verglaste Eingangsbereich sowie das große Panoramafenster der Lounge sorgen zusätzlich für viel Tageslicht.

Zentraler Blickfang sind die vier in ihren Höhen abgestuften, baumähnlichen Gebilde, die unter dem Foliendach wie in einem Gewächshaus in den Himmel emporwachsen und mit ihrer Lamellenstruktur aus Fichtenholz an gigantische Pilze erinnern. Ebenerdig gruppieren sich um ihre Stämme grüne Ruheinseln. Zusätzlich beleben Community- und Gastronomieflächen das Atrium. Die Kronen der sogenannten „Trees“ tragen Aufenthaltsplattformen und bilden auf verschiedenen Raumebenen grüne Erholungs- und Kommunikationszonen. Der größte hat eine Höhe von 14,87 m und einen Plattformdurchmesser von 6,20 m, der niedrigste eine Höhe von 4,28 m bei einem Durchmesser von 7,20 m. Verbunden sind sie durch filigrane Treppen mit weißen Geländern, die – jenseits der klassischen Gebäudekerne – über die Plattformen hinauf zu den angrenzenden Büroetagen führen.

Im fünften Obergeschoss befindet sich eine Sky-Lounge mit Panoramafenster und einer großzügigen Außenterrasse. Die Lounge ist offen mit dem Atriumraum verbunden und ebenso wie die Büros fußläufig über die „Baum-Treppen“ zu erreichen.

Von Stützen, Balken, Fenstern, Türen über Verkleidungen und Handläufe: Holz findet sich sichtbar in allen Innenbereichen des Gebäudes. In den inneren Gebäudeecken befindet sich jeweils ein Gebäudekern mit einem Sicherheitstreppenhaus und Aufzügen.

Das gesamte innenarchitektonische Konzept sowie die Entwicklung der neuen Arbeitswelten für Vattenfall wurde vom Büro de Winder Architekten Berlin entwickelt und in der Umsetzung begleitet.

Der Solitär:

Das Solitärgebäude besitzt eine zweigeschossige Eingangslobby mit einer lichten Höhe von ca. 7 m. In den ersten bis sechsten Obergeschossen befinden sich Büros, im Erdgeschoss zusätzlich Gastro-, Gewerbe- bzw. Einzelhandelsflächen. Auch hier ist Holz als architektonisches und gestalterisches Element allgegenwärtig erlebbar. Das Gebäude betritt man über den neuen Stadtplatz, die vertikale Erschließung erfolgt über einen zentral gelegenen Kern mit einem Sicherheitstreppenhaus und zwei Aufzügen. Gartengleich präsentiert sich die begrünte Außenfläche der Lounge auf dem Dach des Gebäudes.

Solitär wie Carré haben auf allen Ebenen ein flexibles modulares Grundriss-Raster, das sich bei Umnutzung flexibel individuellen Wünschen anpassen lassen kann. Mit einem umfangreichen Rückbaukonzept wurde bereits in einer frühen Planungsphase das Thema Zirkularität in die Planung integriert. Die Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit des Gebäudes wird u.a. durch die Vermeidung von tragenden Innenwänden, eine Raumhöhe von mind. 3 m, einer durchdachten Anordnung der Treppenhäuser und der Zonierung der Technischen Gebäudeausrüstung sichergestellt.

Die vier Hauptsäulen der Energieversorgung der Gebäude sind Suffizienz, Effizienz, Kraft-Wärme-Kopplung und Lastmanagement. Dabei wurden Voraussetzungen geschaffen, die Nutzerinnen und Nutzer für einen bewussten, effizienten Umgang mit Energie zu sensibilisieren. Die Büroflächen werden durch abgehängte Smart Ceilings (Heiz-Kühl-Decken) klimatisiert. Ein dosierter Tageslichtanteil der Büroräume minimiert die Notwendigkeit zu künstlicher Beleuchtung.

Beide Gebäude des Bürokomplexes teilen sich im Untergeschoss eine Tiefgarage mit 218 auf E-Mobility ausgerichteten, mietereigenen Stellplätzen. Rund 100 Fahrradstellplätze, auch für E-Bikes, befinden sich im Fahrradraum sowie 32 weitere in den Außenbereichen.

Die Büroflächen sowie die zugehörigen Neben- und Verkehrsflächen sind barrierefrei nutzbar, auch alle Außenflächen sind integrativ gestaltet.

Die Fassaden:

Die Fassaden sind in einem gleichmäßigen Raster aus witterungsbeständigen Glasfaserbetonplatten aufgebaut, das durch horizontale Bänder und durch farbige vertikale Paneele eine Gliederung erhält. Pylone strukturieren die Fassaden vertikal. Pilaster aus Faserbeton stärken visuell den Sockelbereich. Die rhythmischen Fassaden besitzen eine für jedes Volumen individuell gewählte, zurückhaltende Farbigkeit. Zwei verschiedene Farbtöne wurden dabei für jede Fassade gewählt: Beim Carré Sahara-Sand für die horizontalen Bänder und Terracotta für die vertikalen Strukturen. Die Laibungen sind optisch in Silbergrau abgesetzt. Das kleinere Volumen präsentiert sich in korrespondierenden Tönen: Horizontal auch in Sahara-Sand, vertikal hingegen in Silbergrau. Beide Gebäude treten durch Ihre Farbigkeit und Dimensionen in einen direkten Dialog.

Die nachhaltigen Fassadenelemente der beiden Gebäude wiegen nur 30 kg pro m² und sind ebenfalls recyclebar. Darüber hinaus nimmt die Fassade aufgrund der dünn zermahlenen Zementoberschicht CO₂ aus der Luft auf und wirkt dadurch dekarbonisierend.

Glaserker mit Festverglasung und MicroShade-Sonnenschutz akzentuieren zusätzlich die Fassaden: Diese sind beim Solitär ein- und beim Carré zweigeschossig. Die übrigen Fenster sind mit Blendschutz und außenliegendem Sonnenschutz versehen.

Holz-Hybrid-Konstruktion:

Bei der Konstruktion der Gebäude stand im Vordergrund, den CO₂-Fußabdruck, insbesondere das Gewicht des Komplexes, bestmöglich zu reduzieren und nachhaltige, nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip recyclefähige Materialen zu verwenden. EDGE Suedkreuz Berlin ist bundesweit das erste Projekt, das für die Baukonstruktion mit einem 100% Match auf der Materialdatenbank MADASTER erfasst wurde. Es verfügt über einen Materialpass, der eine Wieder- und Weiterverwendung der verbauten Materialien ermöglicht.

Die Verwendung von vorgefertigten Modulen wirkte sich positiv auf verschiedene Aspekte des Bauprozesses aus. Die Holzbauelemente wie Wand- und Deckenmodule wurden werksseitig vorgefertigt, auf der Baustelle direkt montiert und feinjustiert. Dies gewährleistete eine exakte Bauzeitenplanung und einen besonders zeiteffizienten und somit ökonomischen Bauablauf. Die Produktion der Wandelemente erfolgte regional in Neuruppin, die der Deckenelemente in Lemwerder und Henningsdorf. Insgesamt wurden im Projekt 1190 Holz- Hybrid-Deckenelemente, die auf 1280 Brettschichtholz-Fassadenstützen lagern, sowie 445 Multibox-Wandelemente mit einer Gesamtfläche von ca. 16.000 m² verbaut.

Der natürliche Werkstoff Holz findet sich überall in den Innen- und Büroräumen und leistet einen wichtigen Beitrag zu einem dauerhaft gesunden Raumklima für die Nutzerinnen und Nutzer. Holz besitzt eine hohe Wärmespeicherkapazität, aber eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Die vorhandene Wärme wird länger als von anderen Baustoffen im Raum gehalten. Durch das verzögerte Auskühlen sinkt der Energiebedarf. Zudem ist das Material leichter und energieeffizienter zu transportieren als mineralische Baustoffe. Beim Hochbau kamen rund 3.500 m³ PEFC-zertifiziertes Fichtenholz zum Einsatz.

Durch die intelligente Kombination von Holz mit Beton konnten bei der modularen Hybrid-Lösung von CREE-Buildings bis zu 50 % CO₂ pro m² Nutzfläche eingespart werden. Ein niedriges Konstruktionsgewicht, kürzere Rohbauzeiten, hohe Planungs- und Kostensicherheit und eine lange Haltbarkeit sind weitere Vorteile dieser Konstruktion. Die auf ein Minimum reduzierten Stahlbetonbauteile dienen der Brandabschnittstrennung oder der Aussteifung des Gebäudes. Die Holz- und Holz-Hybrid-Elemente wurden als Tragwerk und vor allem im Innenbereich verbaut, Beton für Fundament und Untergeschoss verwendet. Holzstützen und Holzbalken führen die gesamten vertikalen Lasten des Gebäudes ab. Im Vergleich zur herkömmlichen
Stahlbetonbauweise konnte das Gewicht des Gebäudes durch die Holz-Hybrid-Konstruktion um bis zu 50 % reduziert werden. Somit verringerte sich auch der Betoneinsatz für die Fundamentplatte, was sich zusätzlich positiv auf die CO₂-Bilanz des neuen Bürostandortes auswirkte.

Die Treppen im Atrium des Carrés sind als Metallkonstruktion ausgeführt, um einen überflüssigen Materialverbrauch mit hohen Holzquerschnitten und aufwändiger Metallunterspannung zu vermeiden. Das Design der Bauteile reagiert unmittelbar auf die Stärken und Qualitäten der jeweiligen Materialien und fördert das Einsparen der eingesetzten Ressourcen und reduziert das Gewicht der Bauteile. Die Dachkonstruktion wiegt aufgrund der speziell entwickelten Metallknotenpunkte, der ETFE-Folie sowie der filigranen Holzbauteile nur 45 kg pro m² und sorgt durch schmalere Querschnitte für eine höhere Belichtung im darunterliegenden Atrium. Gleichzeitig hält die Dachkonstruktion Windlasten mit bis zu
100 kg stand, da jeder Stab nicht nur Zug abtragen kann, sondern auch Druckkräfte.

Zertifikate:

EDGE Suedkreuz Berlin erhielt das Zertifikat DGNB Platin mit der höchsten jemals in Deutschland erreichten Bewertung für von 95,4%. Darüber hinaus wurde das Ensemble für seine herausragende gestalterische und baukulturelle Qualität mit DGNB Diamant zertifiziert. Eine WELL v2-Zertifizierung in Platin ist angestrebt.

Nachhaltigkeit

Bei der Konstruktion der Gebäude stand im Vordergrund, den CO2-Fußabdruck, insbesondere das Gewicht des Komplexes, bestmöglich zu reduzieren und nachhaltige, nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip recyclefähige Materialen zu verwenden. Das Projekt ist zu 100% in der Madaster-Datenbank erfasst und verfügt über einen Materialpass, der eine Wieder- und Weiterverwendung der verbauten Materialien ermöglicht.  Durch eine gegenüber herkömmlicher Ortbetonbauweise ca. 50%ige Einsparung von Stahlbeton ist der konstruktionsbezogene CO2-Fußabdruck des Ensembles entsprechend um ca. 50% niedriger. Industrielle Vorproduktion (auch der Leichtbau-Fassaden) sowie der Einsatz von Holz waren dabei wesentliche Bausteine.

Die vorgefertigten Decken- und Wandmodule wurden passgenau geliefert, auf der Baustelle direkt montiert, was neben einer exakten Bauzeitenplanung auch einen besonders zeiteffizienten und ökonomischen Bauablauf sicherstellte. Durch die Gewichtsreduktion aus der Holz-Hybrid-Konstruktion konnte eine um ca. 30% dünnere Fundamentplatte gegossen werden. Die Holz-Hybrid-Elemente wurden als Tragwerk verbaut, Holzstützen und Holzbalken führen die vertikalen Lasten des Gebäudes ab. Beton wurde hauptsächlich im Fundament, dem Untergeschoss und in den Treppenkernen (hier auch zur Aussteifung des Gebäudes) verwendet. Die Fassaden sind  mit witterungsbeständigen Glasfaserbetonplatten verkleidet, mit einem Eigengewicht von nur 30 kg/m². Sie sind zu ca. 80 % recyclebar und wirken aufgrund ihrer speziellen Oberflächenstruktur dekarbonisierend.

Der Werkstoff Holz findet sich überall in den Innen- und Büroräumen und leistet einen wichtigen Beitrag zu einem dauerhaft gesunden Raumklima. Beim Hochbau kamen rund 3.500 m³ PEFC-zertifiziertes Fichtenholz zum Einsatz.

Mit einem umfangreichen Rückbaukonzept wurde bereits in einer frühen Planungsphase das Thema Zirkularität in die Planung integriert. Die Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit des Gebäudes wird u.a. durch die Vermeidung von tragenden Innenwänden, eine Raumhöhe von mind. 3m, einer durchdachten Anordnung der Treppenhäuser und der Zonierung der Technischen Gebäudeausrüstung sichergestellt. Die Bürogrundrisse basieren auf einem flexiblen, modularen Grundriss-Raster.

Die vier Hauptsäulen der Energieversorgung der Gebäude sind Suffizienz, Effizienz, Kraft-Wärme-Kopplung und Lastmanagement. Dabei wurden Voraussetzungen geschaffen, die Nutzerinnen und Nutzer für einen bewussten, effizienten Umgang mit Energie zu sensibilisieren. Der Wärmebedarf wird durch Kraft-Wärme-Kopplung (Biomethan-Blockheizkraftwerke) vor Ort erzeugt. Die Büroflächen werden durch abgehängte Smart Ceilings (Heiz-Kühl-Decken) klimatisiert. Ein dosierter Tageslichtanteil der Büroräume minimiert die Notwendigkeit zu künstlicher Beleuchtung. Über die von Zertifizierungen oder Energieausweis geforderten Maßnahmen hinaus liefert ein EDGE-eigenes Konzept intelligenter Raumtechnik und -steuerung Heatmaps und Analysen, etwa zur Produktivität und Luftqualität sowie zum Energiemanagement der einzelnen Räume oder Bereiche. Die Auswertung des Energieverbrauchs (Strom, Wärme, Kälte) nach Bereichen ermöglicht die optimale Energieeffizienz und dank der Analyse der Komfortsituation (CO2, relative Luftfeuchtigkeit, Temperatur) lassen sich bestmögliche Arbeitsplatzbedingungen für die Mitarbeiter schaffen.Verschiedene Intelligenzen sorgen für eine nutzeräbhängige Energieeffizienz: Sonnenstationen aktivieren Sonnenschutz, Belüftung in stand /Veränderung je nach Bedarf.

Die Büroflächen sowie die zugehörigen Neben- und Verkehrsflächen sind barrierefrei nutzbar, auch alle Außenflächen sind integrativ gestaltet

Auszeichnungen

FIABCI 2022: Gold, Kategorie Gewerbe

Schlagworte

TCHOBANVOSSArchitekten, TCHOBAN, EDGE, EDGESuedkreuz, Berlin, Deutschland, Germany, Holzhybrid, Holzkonstruktion, Atrium, Carré, Trees, Timber, Südkreuz, Schöneberg, Nachhaltigkeit, Greenbuilding, Green

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Sonstige Heizenergie

 

Sekundärenergie

Biogas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

61,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

55,00 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

43,00 kWh/(m²a)

Objektdetails

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