Architekturobjekt 1 von 12

Architekturobjekte


Ehemalige Ruine, Jevíčko

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Wohnhaus Jevíčko - Ehemalige Ruine, Jevíčko

© www.boysplaynice.com

Wohnhaus Jevíčko - Ehemalige Ruine, Jevíčko

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Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Jevíčko, Tschechische Republik

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

01.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

ORA (Jan Hora, Barbora Hora, Jan Veisser)

Znaim

Tschechische Republik

Fachplanung: Landschaftsbau

Štěpánka Černá

Tschechische Republik

Architekt/Planer

Tomáš Pospíšil

Tschechische Republik

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das ehemalige Gehöft im östlichen Tschechien war unter dem kommunistischen Regime zu einem Getreidespeicher umgebaut worden und hatte anschließend erhebliche Schäden erlitten. Ein privater Bauherr bat die Architekten Jan Hora, Barbora Hora, Jan Veisser und Tomáš Pospíšil, sich des Gebäudes anzunehmen.

Als die Planer es zum ersten Mal sahen, war von dem ursprünglichen Haus nicht mehr als eine Ziegelsteinhülle mit Dach übrig: eine Ruine, die im Kampf gegen die Zeit trotzig ihren Platz behauptete. Aber: „Trotz des rücksichtslosen Umbaus hat das Haus nichts von seiner Erhabenheit verloren“, so das Fazit. Zunächst rekonstruierten und analysierten die Architekten die ursprünglichen Formen des Bauwerks. Anschließend überlegten sie gemeinsam mit dem Bauherrn, ob es sinnvoll sei, das Haus in einen früheren Zustand zurückzuversetzen. Doch sie waren überzeugt: „Jeder Versuch einer traditionellen Instandsetzung würde bedeuten, den ursprünglichen Charakter der Ruine einzubüßen“. Die Möglichkeiten einer spekulativen Rekonstruktion sowie einer anderen Nachahmung wurden daher verworfen. Stattdessen sollte der aktuelle Zustand der romantischen Ruine erhalten bleiben und ein neues Wohnhaus entstehen. So wurde die Idee für ein Haus im Haus geboren.

Für deren Umsetzung wurde die Hülle der Ruine zunächst gänzlich entkernt. In das Innere wurde sodann ein völlig neues, zweites Gebäude eingestellt, das sämtliche aktuellen Energiestandards erfüllt. Ein belüfteter Zwischenraum trennt die beiden eigenständigen Strukturen voneinander. Der Großteil des vorhandenen Materials wurde für den Umbau wiederverwendet – oftmals in neuer Funktion. So traten etwa die Holzbalken, die noch in einwandfreiem Zustand waren, als Elemente für Decken und Dachstuhlersatz ihr neues Leben an.

Das Raumprogramm des neuen Hauses wurde auf zwei Ebenen untergebracht. Angepasst an die Bedürfnisse des Bauherrn wurden in die Außenmauern der Ruine großzügige Öffnungen geschnitten, um ausreichend Licht in die Räume zu lassen. Dabei spielten die Planer mit einer optischen Verflechtung von Alt und Neu: Stellenweise ist die neue Struktur leicht gegenüber der alten versetzt, die Fensteröffnungen sind absichtlich nicht genau deckungsgleich angelegt. Von innen bleibt somit die alte, von außen die neue Struktur sichtbar: Obwohl die Mauern von altem und neuem Haus einander nicht berühren, sind die beiden Häuser dennoch optisch miteinander verwoben.
„Das Projekt ist unser Manifest, wie man mit alten Häusern umgehen kann“, so die Planer: Die Authentizität des Alters dürfe erhalten bleiben, ohne dass die Ansprüche an modernes Wohnen zurückgestellt werden müssten. Ebenso wie das ursprüngliche Haus im Dialog mit dem neuen Gebäude seinen Platz behauptet, soll sich auch der Garten harmonisch in die umgebende Landschaft einfügen, gleichsam mit ihr verschmelzen. Niedrige Mauerfragmente und ein Tor markieren die Grundstücksgrenze, Pflanzen und Gestaltung des Gartens sind jedoch als visuelle Fortsetzung der Umgebung angelegt.

Entspannung für Geist und Auge
Die Architekten haben ein helles und ansprechendes Bad mit gedeckten Farben und Holzelementen designt, in dessen Zentrum die frei stehende Wanne mit Blick nach draußen die Bewohner zum Entspannen einlädt. Die Essence Linie mit ihrer schlanken Silhouette unterstreicht die ruhige Ausstrahlung des Raumes. Dabei setzt die zurückhaltende Zwei-Loch-Wandarmatur am Waschtisch ein ebenso starkes Designstatement wie die auffällige Standarmatur an der Wanne.

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