Architekturobjekt 8 von 20

Architekturobjekte


Ehemaliges Zollhaus in Hammerhavn, Dänemark

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Nach über 100 Jahren glänzt das bekannte Toldhuset in neuem Gewand aus Holz und Titanzink. - Ehemaliges Zollhaus in Hammerhavn, Dänemark

© RHEINZINK

Schon aus der Ferne ein Blickfang: Das ehemalige Zollhaus wurde in ein Ferienhaus verwandelt. - Ehemaliges Zollhaus in Hammerhavn, Dänemark

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Das alte rote Ziegelmauerwerk in Kombination mit modernen Titanzinkpaneelen lässt einen wunderbaren Alterungsprozess erwarten. - Ehemaliges Zollhaus in Hammerhavn, Dänemark

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Die Reflektion des Sonnenlichts gab den Ausschlag: Das Dachgeschoss wurde bis zum Dachspitz mit Holz verkleidet. - Ehemaliges Zollhaus in Hammerhavn, Dänemark

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Unauffällig und effizient: Der Windfang schützt vor starken Westwinden und unerwünschten Einblicken. - Ehemaliges Zollhaus in Hammerhavn, Dänemark

© RHEINZINK

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Dänemark

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

09.2019

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Algreen Architects

Akacievej 24

2830 Virum

Dänemark

Tel. +45 21699101

ca@algreenarkitekter.dk

Beschreibung

Objektbeschreibung

Auf der dänischen Insel Bornholm ruht hoch über dem Hammerhavn das scheinbar unscheinbare Haus allein in der Landschaft und vermittelt doch den Eindruck, dass seine Lage keineswegs Zufall ist. Als 1891 der kleine Hafen zur Verschiffung des heimischen Granits gebaut wurde, erforderte diese Maßnahme zufolge auch ein Toldhuset, ein Zollhaus, von dem aus – mit weiter Übersicht über den Hafen – die Zollverwaltung ihre Formalitäten ausführen konnte.

Bis Anfang der 1970er Jahre wurden an den Felswänden im Norden der Insel der Rohstoff abgebaut und Hammerhavn als Verladehafen genutzt. Heute ist die Küste an der wilden Ostsee sowie die gesamte Insel ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische. Während der Eiszeit vor über 2,5 Millionen Jahren entstanden die unverkennbaren Landschaftsformen; viele Wanderwege in felsiger Landschaft, Heideflächen, Burgruinen, ehemalige Granit-Steinbrüche und vieles mehr laden dazu ein, die lange Geschichte Bornholms zu erleben.

Die Sprache der Materialien
Die große Auswahl an Ferienhäusern und Wohnungen in der abwechslungsreichen Natur lockt viele Reisende an. Ob an der Küste, in den Klippen oder im etwas ruhigeren Gelände, jede Lage hat seine Vorzüge. Dass das Zollhaus in der privilegierten Lage vor wenigen Jahren zunächst in ein Wohnhaus, dann in ein Ferienhaus verwandelt wurde, ist daher konsequent. Das dänische Architekturbüro Algreen Arkitekter entschied sich für einen zurückhaltenden Entwurf und ließ die Materialien sprechen.

Die Kubatur des traditionellen Satteldachhauses wurde bis auf wenige sinnvolle Eingriffe belassen. Aufgrund des starken Westwindes hat das alte rote Backsteinhaus zur See hin eine neue Fassadenverkleidung aus einer groben Holzlattung erhalten. Die ursprüngliche Holzverkleidung wurde wenige Jahre nach dem Bau des Hauses im Jahr 1892 ergänzt, bereits damals zum Schutz der starken Winde sowie – als früher Versuch und in weiser Voraussicht – den Anforderungen an Feuchteschutz und baulichen Wärmeschutz standzuhalten. Für die neue Verkleidung wählten die Architekten vertikal verlegte Fichtenholzpaneele, die eine hohe Festigkeit aufweisen und sich problemlos bearbeiten lassen. Der Aufbau besteht aus einer Holz- Unterkonstruktion mit einer 50 mm Dämmschicht, Hinterlüftung und einer zweiten Lattung, auf der die Holzpaneele befestigt wurden. Der natürliche Werkstoff Holz war es auch, der schließlich den Ausschlag gab, für das Dach RHEINZINK-Titanzink zu wählen.

Ökologische Gesichtspunkte
Doch bis zur Entscheidung, untersuchten die Architekten die Möglichkeit, das Dach neu zu dämmen und die alte Ziegel-Dacheindeckung zu sanieren. Dieses Unterfangen führte nicht zum gewünschten Ergebnis, so dass über ein neues Material nachgedacht wurde, das den hiesigen Wetterverhältnissen dauerhaft standhält. Nach Überprüfung unterschiedlicher Materialien, fiel schließlich die Entscheidung auf RHEINZINK-Titanzink. Die positiven Eigenschaften wie Langlebigkeit, Robustheit und Wartungsfreiheit sowie die ökologischen Gesichtspunkte haben die Architekten und die ehemalige Eigentümerin von Beginn an überzeugt. So lässt sich der Werkstoff Titanzink zu 100% recyceln, ein Aspekt, der heute bei Bauherren und Architekten zur festen Planungsgrundlage gehört. Doch auch die ausdrucksstarke Erscheinung durch die Verbindung des kühlen Titanzinkdaches mit der warmen Holzfassade beeindruckte Architekt und Bauherr. Der starke Kontrast setzt sich im Innenhof fort. Dort wurde das rote Ziegelmauerwerk des Altbaus offen sichtbar gelassen. Die alte, traditionelle Fassade und die modernen Titanzinkpaneele verleihen dem Haus eine unverwechselbare Struktur und lassen einen wunderbaren Alterungsprozess erwarten.

Stabilität und Sicherheit
Die rund 200 m2 große Dachfläche wurde im Doppelstehfalzsystem in der Oberflächenqualität RHEINZINK-prePATINA blaugrau ausgeführt. Die Titanzinkpaneele in einer Standardbreite von ca. 530 mm sind mit ihren besonders filigranen vertikalen Falzlinien exakt auf die Breite des Hauses und der Gaube ausgerichtet. Die handwerkliche Verlegetechnik erforderte viel Fingerspitzengefühl und eine sorgsame Montage. Im Hinblick auf die starken Winde und wechselnden Witterungsverhältnisse erfolgte die Befestigung der Paneele mit zusätzlichen verdeckten Fest- und Schiebehaften. Der gewählte geringere Achsabstand zwischen den Haften ist windlastgeprüft und garantiert somit Stabilität und Sicherheit bei auftretenden Windsogkräften auf die Dachfläche.

Kleine, feine Besonderheit
Für den Zutritt ins Haus, der zur Straße gerichtet ist, haben sich die Architekten eine kleine, feine Besonderheit im doppelten Sinne einfallen lassen. Die schmale, unauffällige Erweiterung aus horizontalen Holz-Lattenrost-Elementen mit einem Glasdach dient als Windschutz und schafft zugleich eine gewisse Privatsphäre, während er weiterhin Ausblicke auf die See und den Himmel ermöglicht. Vom Windfang aus werden die Gäste zunächst weiter in ein Entree geführt. Von dort erschließt sich zur einen Seite ein separater Bereich mit Zimmern und Bad, auf der anderen Seite öffnet sich das mit 30 m2 geräumige Wohn- und Esszimmer mit großzügigem Ausblick über den Hafen bis zum Horizont der Ostsee.

Die große Kücheninsel bietet ausreichend Platz für viele Gäste und lädt zu gemeinsamer Essensvorbereitung ein. Eine Treppe führt weiter ins Dachgeschoss, das als ein großer offener Raum bis zum Dachfirst ausgebaut wurde mit spektakulären Ausblicken: Richtung Süden können die Gäste mit Blick auf den Hafen und die Küste die Mittagssonne genießen, Richtung Westen die offene See samt Sonnenuntergänge,  Richtung Osten die hügelige Landschaft und Richtung Norden einen kleinen Hügel in wilder Natur, den auch Hirsche ab und an für eine kleine Pause entdeckt haben. Falls otwendig kann ein kleiner Bereich im Norden mit drei Falttüren zu einem Schlafraum abgetrennt werden. Zusätzlich führen zwei Leitern zu weiteren Schlafmöglichkeiten im Dachspitz. 

Respektvolle Anpassung an die Moderne
Die Innenräume wurden sehr respektvoll und behutsam an die heutige Zeit angepasst. Die Räumlichkeiten werden bestimmt durch Böden aus Holzdielen, Beton und Stein sowie zurückhaltend weiße Wandoberflächen. Eine Ausnahme bildet das Dachgeschoss. Aufgrund der großen Gaubenfenster und der starken Reflektion der Sonne auf dem Wasser wäre der Dachraum stark überbelichtet. So fiel die Entscheidung, einen Großteil der Wand- und Dachflächen mit weißpigmentierten Kiefernholz zu versehen mit dem Effekt, das Licht blendfrei in den Raum zu transportieren.

Das Ferienhaus in Hammerhavn bestätigt, welche Potenziale hinter alten Gemäuern stecken und dokumentiert, wie mit architektonischen und technischen Möglichkeiten ein altes Haus nach bald über 120 Jahren noch weiter genutzt werden kann. Insbesondere zeigt das RHEINZINK-Titanzinkdach eine zeitlose und beständige Alternative zu klassischen Dachziegeln. Die Kombination der breiteren Titanzinkpaneele mit den schmalen Holzlatten unterstützt die ruhige und konsequente Erscheinung des Wohnhauses. Der RHEINZINK-Werkstoff zeigt einmal mehr, welch unverwechselbarer und beeindruckender Kontrast durch die Kombination Titanzink mit Holz sowie mit dem alten roten Ziegelmauerwerk im Innenhof entsteht.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Dach
200 m2, 1,3 t RHEINZINK-prePATINA blaugrau, Doppelstehfalzsystem
 

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