Architekturobjekt 166 von 169

Architekturobjekte


Ei2 Protector GmbH, Ottnang

Ottnang, Österreich

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Ottnang, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

12.2007

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Landschaftsarchitekt

Ei2 Protector GmbH Ottnang, Austria

Architekt/Planer

Dipl.-Ing. Alfred Berghofer, Linz, Austria

Bauleistung: Dachdeckung, -dichtung

Innocente GmbH KG, Vorchdorf, Austria

Beschreibung

Objektbeschreibung

Architektur und Image
Autorin Helga Langer

Klar ist, die Fassade ist einer der wichtigsten Bauteile eines Gebäudes, der wirtschaftlich, nutzungstechnisch und ästhetisch jedes Projekt entscheidend beeinflusst, ja sogar prägt. Die Fassade fungiert als Bedeutungsträger für das Gebäude, als sichtbares, nach außen getragenes Zeichen seiner Funktion. Werte wie Nachhaltigkeit, Fortschritt, Gebäudeschutz, Natur und Kunst, aber auch die Fantasie anregende Motive werden auf die Hülle transportiert. Die Außenflächen vermitteln durch die Wahl des Werkstoffes Individualität und Kommunikationsimpulse. Mit Hilfe des natürlichen Werkstoffes RHEINZINK, der seit Jahrzehnten aufgrund seiner Langlebigkeit, der zeitlosen Ästhetik und wartungsfreien Funktion in der Architektur eingesetzt wird, wird das Unternehmenskonzept nonverbal in der Öffentlichkeit kommuniziert. Corporate Architecture spielt für immer mehr Unternehmen eine wichtige Rolle. Dass Corporate Architecture nur dann funktioniert, wenn hinter der Fassade die entsprechende Unternehmenskultur steckt, ist dem Team des oberösterreichischen Unternehmens Ei2 Protector GmbH klar.

Innovation, Kunst und Unternehmergeist

Im ländlichen Oberösterreich ist auf der Kuppe eines Hügels ein bauliches Kunstwerk gelandet: das Verwaltungsgebäude eines Unternehmens für professionelle Tortechnik. Auf schlanken Pfeilern ruhend schmiegt sich der halbrunde Bau um die Kurve der Landstraße. Der Hang zur Straße hin wird von hellgrauem Gleisschotter bedeckt, der von sechs kugelig beschnittenen Bäumen aufgelockert wird. Der Eindruck des Gebäudes wird bestimmt durch ein breites Band mit fünf unterschiedlichen Fenstergrößen, die für einen harmonischen Lichteinfall sorgen, und von der RHEINZINK -Fassade aus schiefergrauen vorbewitterten Großrauten, die in parallel waagerechter Anordnung verlaufen. Die unterschiedlichen Fenstergrößen erscheinen so lebhaft und dynamisch, aber auch eingebunden in die formende Disziplin und Dauerhaftigkeit der Großrautenfassade.
Lebhaftigkeit und Dynamik sowie formende Disziplin und Dauerhaftigkeit, diese Eigenschaften zeichnen nicht nur das Gebäude aus, sie symbolisieren auch treffend die Firma, die hier ihren Verwaltungssitz hat, die Ei2 Protector GmbH. Die Gesellschaft stellt im großen Stil Brandschutztüren her. Eine Aufgabe, die Innovationsfreude, handwerkliche Genauigkeit, dauerhafte Qualität und Zuverlässigkeit zwingend voraussetzt. Die junge Firma begann mit der Produktion erst im Herbst 2006 und hat im Bereich der Brandschutztüren innerhalb eines Jahres einen Marktanteil von ca. 10 % erobern können. Die Gründe für den Erfolg liegen in der jahrelangen Erfahrung der Gesellschafter. Als Highlight erhielt die junge Firma den Auftrag, 2600 Brandschutztüren für das neue "Skylink"-Terminal am Wiener Flughafen zu bauen, "Der größte, ungeteilt vergebene Auftrag für Brandschutztüren in Österreich", wie Franz Grünbacher feststellt. Weitere Aufträge sorgen für ein gut gefülltes Auftragsbuch, der Neustart und die notwendigen Investitionen stehen unter einem guten Stern. Im Rahmen der Firmenneugründung wurden mehrere Millionen Euro in neue Gebäude auf dem Gelände des vorherigen Grünbacher Metalltechnik-Unternehmens und in hochmoderne Fertigungsanlagen investiert, mit denen die Brandschutztüren nach ihrer jeweiligen Zertifizierung produziert werden. Trotz dieser Investitionen hat der Anteil von gewissenhafter handwerklicher Arbeit an den einzelnen Werkstücken noch erheblichen Einfluss auf die notwendige hohe Qualität.

Metall einmal anders

Metall, der Werkstoff für die Produktion, setzt auch als Gebäudehülle ein signifikantes Gestaltungsmerkmal. Schon von je her war Architektur ein Zeichen ihrer Zeit, ein Ausdruck ihrer Lebensweise und ein zur Schau stellen des technisch Machbaren, dies insbesondere bei Weltausstellungen. Das Gebäude transportiert über die Metallfassade das Tun und die Philosophie des Unternehmens, nämlich technisches Know how, bewusster Materialeinsatz, Perfektion und Innovation. Die eigenständige Architektur setzt Zeichen und ermöglicht Identifikation mit dem Betrieb. Der gewählte Werkstoff RHEINZINK erfüllt auch die Nachhaltigkeitskriterien bestens, denn von allen Baumetallen hat es die geringste CO2- Belastung bei der Herstellung und auch den geringsten Energieaufwand bei der Produktion.
Die Metallfassade ist sowohl eine praktische Arbeitshülle als auch eine Symphonie in Grau, die durch Linien und Flächen, Licht und Schatten, geprägt wird. Das Spektrum und die Lebendigkeit der samtigen Oberfläche, deren Farbe sich je nach Sonnenstand und Blickwinkel des Betrachters reizvoll verändert, sind beeindruckend. Die Reflexionen des Lichtes nuancieren die natürliche Oberfläche der Metallfassade und das Gebäude verändert ihr Gesicht mit dem Wechsel der Tageszeit.

Investition in Architektur und Baukultur
Der Verwaltungsbau wurde von den Firmengründern selber in den Grundstrukturen entworfen, er spiegelt das Selbstverständnis des Teams wider. Mit Glas abgeschirmte, optisch offene Büros bieten lichte und ruhige Arbeitsplätze, ein Gemeinschaftsraum mit Bar dient dem abendlichen informellen Treffen, zu dem alle Mitarbeiter willkommen sind. Das Haus überzeugt durch Design und Funktionalität und nachhaltige Planung. Trotz des Anspruchs, mit hochwertiger Architektur Mehrwert für ihr Unternehmen zu schaffen, regiert natürlich auch der Rechenstift. Die Baukosten von rund von 1 Million Euro für rund 300 Quadratmeter Nutzfläche werden aufgrund der umfassenden Planung und der ganzheitlichen Betrachtungsweise als eine nachhaltige Investition gesehen.

Blickfang Fassade
Die Fassade wurde künstlerisch mit RHEINZINK -Großrauten gestaltet, sodass der Gebäudeschutz an die Werke des abstrakten Künstlers Piet Mondrian erinnern. Die Schönheit und Harmonie von Mondrians Bildern wird durch das Gleichgewicht der Beziehung zwischen Linien und Flächen erreicht, dies auf sehr klare und starke Weise. Die gestalterische Auflösung der Fläche wird bei dieser Fassade durch die spezifische Kombination von unterschiedlichen Größen der RHEINZINK -Großrauten und unterschiedlicher Fenstergrößen erreicht. Das Team des Architekturbüros DI Alfred Berghofer aus Linz schätzt das große Spektrum der gestalterischen Möglichkeiten, die RHEINZINK -Großrauten eröffnen. Durch diese Freiheit des Gestaltens wird die Fassade zum großflächigen Kunstwerk, das jedem Bau individuellen Charakter verleiht und gleichzeitig ein dauerhafter und wartungsfreier Gebäudeschutz ist. Dem Planer steht für die Fassadenkreation eine große Bandbreite an Rautenmaßen zur Auswahl, dies reicht von 3000 mm als maximale Baulänge und 600 mm als maximale Baubreite bis zum Mindestmaß von 600 mm für die Baulänge und 333 mm für die Baubreite. Im vorliegenden Fall wurden jedoch den Verarbeitern für die Gestaltung nur Eckpunkte vorgegeben, mit der Anweisung, kurze Reststücke möglichst gleichmäßig auf die ganze Fläche aufzuteilen - somit fiel kaum Verschnitt an. Zeit- und materialsparend wurde gearbeitet: die Basis ist ein Stahlbetonskelettbau auf den eine vorgefertigte Holzriegelfassade vorgehängt wurde, zur Isolierung wurde Zellulose eingeblasen. Die Metallfassade wurde auf die hinterlüftete Holzriegelfassade montiert.

Ein Lob des Handwerks
Die künstlerisch gestaltete Metallfassade wurde handwerklich exzellent durch den RHEINZINK-Qualitätsspenglerbetrieb Innocente GmbH KG ausgeführt. Wie immer war eine gute Planung der Schlüssel für die perfekte Ausführung und den zügigen Bauablauf. Die einzelnen Teile wurden in der Werkstatt für die horizontale Verbindung gekantet. Der Zuschnitt der Raute und die Kantung für die vertikale Verbindung erfolgte auf der Baustelle, denn es war nur die Bahnbreite im Vorfeld festgelegt; die tatsächliche Größe der Fläche wurde vor Ort bestimmt. Die Vorgabe des Planers war ein ungleichmäßiges Deckbild mit einer durchgehenden Strukturierung durch Querlinien, jedoch keine Regelmäßigkeit durch vertikale Fugen. Wie die Fläche gestaltet und aufgeteilt wurde, dies lag komplett in der Hand des Spenglers, eine Aufgabe der Synthese von Technik und Kunst. Für den Spengler ist es Alltag für außergewöhnliche Architektur kreativ technisch funktionierende Lösungen zu finden, bei dieser Fassade ist seine kreative Leistung als Kunstwerk für alle sichtbar. Die hinterlüftete Fassadenkonstruktion hatte nicht nur spenglertechnische und gestalterische Aspekte, sondern war auch sehr materialsparend. Herr Jürgen Innocente sagt dazu: "Es war eine spannende Herausforderung, das 350 m2 große Fassadenbild frei zu gestalten. Diese Aufgabe abseits von der Routine hatte neben der Freude am Gestalten auch den großen Vorteil, dass verschnittarm gearbeitet werden konnte". So gesehen, ein Vorzeigeprojekt zum Thema nachhaltiges Bauen, dessen 3 Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales sind. Die Arbeit ist auch ein Beispiel dafür, wie vielfältig, spannend und den Geist fordernd das Spenglerhandwerk ist.
Nur durch sehr exakte Planungen und phantasievolle Überlegungen konnte die präzise Montage der RHEINZINK-Großrauten in "vorbewittertpro schiefergrau" auf der vom Zimmermann gefertigten Vollholzschalung ihren Anfang finden. Die Verlegung der Großrauten, die Verbindung zueinander, erfolgt einfach durch die an allen vier Seiten hergestellten Kantungen. In die zwei Vor- bzw. Rückkantungen wurde jeweils die nächste Großraute eingepasst. Darüber hinaus wurden die Großrauten auf der Holzunterkonstruktion mittels Hafter befestigt. Die Anzahl der Hafte richtete sich nach der Größe der Raute. Da die Rauten mittels einfacher Falze ineinander gehängt wurden, war nur bei den Fensteranschlüssen Löten notwendig. Alle Fensterleibungen wurden spenglertechnisch perfekt eingebunden. Wenn der Betrachter vor dem Objekt steht, sieht er eine klare horizontale Fugenausbildung, deren Linienverlauf auch an den Gebäudeecken ohne Bruch weitergeht. Die präzise verbundenen Falzungen, die handwerklich sauberen Fensterabschlüsse und die von unten als Gestaltungselemente erkennbaren Hinterlüftungen lassen den Bau in sich stimmig, aus einem Guss erscheinen.
Die zahlreichen Eck- und Fensteranschlüsse waren für die Fachfirma zwar keine Schwierigkeit, erforderten aber wegen der notwendigen gewissenhaften handwerklichen Sorgfalt viel Zeit, da vor Ort genau gemessen, zugeschnitten und gekantet werden musste.
Der zusätzliche Zeitaufwand muss bei der Kalkulation einer künstlerisch gestalteten Fassade berücksichtigt werden. Wenn man bedenkt, welche Wertsteigerung der Immobilie dadurch möglich ist, so rechnen sich auch höhere Kosten. Die Vielfalt an Funktionen, die diese Fassade zu erfüllen hat, bestimmen aus gutem Grund die Qualität des Gesamtkomplexes.

Zusammenfassung
Die Fassade fungiert als Bedeutungsträger und Schutz für das Gebäude, als sichtbares, nach außen getragenes Zeichen seiner Funktion. Schon von je her war Architektur ein Zeichen ihrer Zeit, ein Ausdruck ihrer Lebensweise und ein zur Schau stellen des technisch Machbaren. Das vorgestellte Gebäude transportiert über die Metallfassade das Tun und die Philosophie des Unternehmens. Der Gebäudeschutz präsentiert sich als Kunstwerk, das an die Werke des abstrakten Künstler Piet Mondrian erinnert. Die freie Gestaltung des 350 m2 großen Fassadenbildes mit RHEINZINK - Großrauten in "vorbewittertpro schiefergrau" war für den ausführenden Spenglerbetrieb eine schöne Aufgabe abseits der Routine mit dem Vorteil, dass verschnittarm gearbeitet werden konnte. Alles im allen ein kreatives Architekturkonzept, bei dem Form und Funktion eine harmonische Einheit bilden.

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