Eichendorff Realschule
78244 Gottmadingen, Rielasinger Str. 28
Mit freundlicher Unterstützung von Rockfon
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Rielasinger Str. 28, 78244 Gottmadingen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2019
Nachhaltigkeit
Passivhaus-Zertifizierung
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Gute Akustik im Passivhaus erzielen
Seit dem Herbst vergangenen Jahres können in Gottmadingen bei Konstanz Schülerinnen und Schüler und der Lehrkörper in einem Neubau der Eichendorff Realschule ihren Aufgaben nachgehen. Dieses Gebäude ist nach einem modernen Passivhauskonzept entstanden. Dabei kamen unter anderem eine mechanische Nachtlüftung sowie betonkernaktivierte thermische Massen zum Einsatz – und moderne Akustiklösungen aus dem Trockenbau.
Komplexes Zusammenspiel
Aus fachlicher Sicht ist es interessant, wie die am Bau Beteiligten die gute Akustik in der neuen Schule bei thermisch wirksamen Massen erzielten. Die Richtlinien „Akustik in Lebensräumen für Erziehung und Bildung“ des Fraunhofer Instituts sowie die Empfehlungen nach DIN 18041 waren dabei genauso zu beachten, wie die Tatsache, dass bei einer Betonkernaktivierung ein hoher Anteil der Deckenfläche offen in Verbindung mit der Raumluft stehen muss. Sonst klappt das Konzept nicht. Als Folge davon war an vielen Stellen eine geschlossene abgehängte Decke als akustische Maßnahme unmöglich zu installieren.
Auch die vorgesehene Nachtlüftung kann nur dann den gewünschten Effekt bringen, wenn ausreichend offene Gebäudemassen als thermische Speicher zur Verfügung stehen. Und außerdem kam hinzu, dass die mechanische Lüftung für die Installation der Lüftungskanäle einen Deckenkoffer benötigte. Dieser nimmt rund ein Drittel der Grundfläche in den Unterrichtsräumen in Anspruch. Zudem war als Boden überwiegend robustes Industrieparkett vorgesehen, das kaum zur Schallabsorption beiträgt.
Aus den zuvor genannten Gründen standen für die schallabsorbierenden Maßnahmen also nur wenig Flächen zur Verfügung, und zwar bodenbedingt ausschließlich an der Decke und an den Wänden.
Gipskarton-Lochdecke und Deckensegel
Auch bei solchen modernen anspruchsvollen Baukonzepten ist mit den Mitteln des Trockenbaus eine hervorragende Akustik erzielbar: Zum einen führten die Handwerker überall im Schulhaus die Unterseite der Deckenkoffer, in denen die Lüftungstechnik verbaut ist, als Gipskarton-Lochdecke aus. Unter dieser brachten sie in den Klassenzimmern abgependelte Einzelsegel „Eclipse“ von Rockfon in verschiedenen Höhen als quadratische Elemente an.
Quadratische und runde Formen lockern auf
Rockfon Eclipse ist ein innovatives und ästhetisch ansprechendes rahmenloses Akustik-Deckensegel. Es verfügt über eine glatte, tief matte und super-weiße Oberfläche mit hoher Lichtreflexion, Lichtstreuung und antistatischen Eigenschaften für eine längere Produktlebensdauer.
Das Produkt ist standardmäßig mit einer geraden, minimalistischen A-Kante erhältlich. Zudem ist es in einer Vielzahl von Farben anhand des NCS-Codes verfügbar. Rockfon Eclipse lässt sich schnell und einfach montieren und kann insbesondere dort installiert werden, wo herkömmliche abgehängte Decken nicht geeignet sind. Die Schallabsorption ist besonders hoch und das Deckensegel ist daher ideal für den Einsatz bei betonkernaktivierten Decken geeignet.
In den offenen Lernzonen sowie in der zentralen Halle, die die Schule auch als Mensa nutzt, sind runde Segel angebracht. Die Blenden und Türen der Schrankwände an den Trennwänden zum Flur sind zur Schallabsorption gelocht ausgearbeitet. Das Volumen der Schrankwände und des Deckenkoffers sorgt dabei für die erforderliche Absorption von tiefen Frequenzen, die die Deckensegel aus Prinzip weniger gut erfüllen können.
Volker Weiß, beratender Ingenieur des Büros Stahl+Weiß PartGmbB, Freiburg erklärt weitere Details: „In den naturwissenschaftlichen Fachräumen, in denen Installationen an der Decke erforderlich sind, wurde statt der abgependelten Deckensegel ein Teil der Deckenfläche direkt mit Rockfon Blanka Activity mit einer Dicke von 40 Millimetern belegt. Die Installation zur Erschließung der Schüler- Arbeitsplätze erfolgt unterhalb der aktivierten Fläche. Je nach Raumtyp werden mittlere Nachhallzeiten von 0,5 bis 0,6 Sekunden erreicht.“
Simulationen im 3-D-Modell
Volker Weiß weiter: „Für den komplexen Raumverbund der Aula und der Halle mit der zentralen Freitreppe über alle Geschosse wurde die Raumakustik durch Simulationen im 3-dimensionalen Modell untersucht und optimiert. Neben den schon beschriebenen Absorptionsflächen werden hier absorbierende Flächen im Bereich von Wänden und an den opaken Verkleidungen der Fassade verbaut. Die mittlere Nachhallzeit wird bei rund 1,1 Sekunden liegen.
Die sehr guten Absorptionswerte der verwendeten Produkte ermöglichen es, die hohen Anforderungen an die Raumakustik zu erfüllen und einen Teil der Deckenfläche als thermischen Puffer zu aktivieren. Das Konzept berücksichtigt damit die Anforderungen an die Raumakustik ebenso wie die Anforderungen an den thermischen Komfort in der Schule und sorgt damit für optimale Voraussetzungen für gutes Unterrichten und Lernen in den neuen Räumen."
Mit dem Ergebnis zeigten sich alle Beteiligten hörbar und architektonisch mehr als zufrieden.
Beschreibung der Besonderheiten
- Rockfon Eclipse Deckensegel, quadratisch und rund
- Rockfon Blanka Activity 40 Millimeter
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte
Beliebte Objekte
- Aula der David-Roentgen-Schule Neuwied
- Neubau der Grundschule 38, Erfurt OT Kerspleben
- Initiative Rising Star - Schulgebäude für Hopley, Simbabwe
- Oranje School - Eine neue Montessori Schule in Holland
- Berufliches Gymnasium, Bebra
- Zu- und Ersatzneubau für die STS Walddörfer, Hamburg
- Erweiterung Schulzentrum Haßfurt