Nominiert für die Shortlist der Jury 2020 - Nachwuchsarbeiten
Ein Rathaus für Zürich
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Kaiserslautern, Architektur, Nicolas Treitz
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schweiz
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
04.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Neubau geplant, der mehr Platz und bessere Repräsentationsfähigkeit bieten soll.
Der Bürkliplatz ist eine der prominentesten Stellen in ganz Zürich. Hier endet nicht nur die Bahnhofstrasse,
sondern er wird auch von den Einmündungen des Zürichsees in den Schanzengraben und die Limmatt
flankiert. Im Norden wird er von der Nationalbank begrenzt, im Süden trennt ihn eine sechsspurige Strasse
mit zwei Tramspuren von Bürkli-Terrasse und Zürichsee.
Das neue Rathaus macht es sich zur Aufgabe, den Bürkliplatz von der viel befahrenen, lauten Strasse zu
trennen und platziert sich deswegen auf dessen südlicher Hälfte. Zur Strasse hin orientiert sich lediglich ein
kleiner Vorplatz, der als Auftakt fungiert.
Die Hauptseite des Gebäudes, und somit auch die Eingangsseite, befindet sich demnach im Norden, wo sich
nun ein neuer, gefassterer und ruhigerer Bürkliplatz befindet.
Die elliptische Grundform des neuen Rathauses greift zum einen die Dynamik der südlich gelegenen
Verkehrsachse auf, bewirkt zum anderen jedoch auch, dass das Rathaus als alleinstehender Baukörper
begriffen wird. Ein Solitär, der nicht versucht, den Städtebau im Norden weiterzuführen. Einen Städtebau, der
durch das sich Abwenden der Nationalbank und die beiden spitz zulaufenden Kopfbauten scheinbar nicht
weitergeführt werden möchte, oder dies zumindest nur schwer zulässt.
Des Weiteren schiebt sich der Baukörper mit einer Auskragung im Westen in die Achse der Bahnhofstrasse
und macht es sich damit zur Aufgabe, ebendieser ein würdiges Ende zu geben und sie auf den neuen
Bürkliplatz zu leiten. In der jetzigen Situation geht Zürichs Prachtstrasse nämlich „in einem Verkehrsknoten
im See unter.“¹
¹ Huber, Werner (2004), „Weshalb die Bahnhofstrasse im See versinkt“, Hochparterre,2004/17, S. 36-39
Beschreibung der Besonderheiten
Erschliessungskernen und sanitären Anlagen auch alle Nutzräume, sowie Restaurant und Bücherladen.
Im zylindrischen Baukörper im Zentrum liegen mit Ratssaal und Bürgerforum die repräsentativen Funktionen,
sowie das Stadtmodell im Untergeschoss.
Um den Besuchern zu gewährleisten, sich frei im Gebäude bewegen zu können, werden sie schon im
Erdgeschoss von den Ratsmitgliedern und restlichen Mitarbeitern getrennt: Durch die Doppelhelixtreppe
werden sie unbewusst durch alle Ausstellungsebenen bis hin zur Ratssaalempore geleitet. Die
Bürogeschosse sowie die untere Ratssaalebene ist nur vom Personal zu erreichen.
Der zylindrische Baukörper im Zentrum des Gebäudes wird von einem großen Oberlicht umringt, das über
ein umlaufendes Atrium das Innere des Gebäudes ausreichend belichtet. Der Zylinder ist nicht nur räumlich
von dem Verwaltungsring getrennt, sondern hebt sich auch in der Materialität davon ab. Seine raue
Spritzbetonoberfläche steht im krassen Gegensatz zu den sonst weiß verputzen Innenwänden.
Der Spritzbeton findet sich auch aussen als Fassadenmaterial wieder und schafft im Zusammenspiel mit der
monotaktisch gegliederten Lochfassade eine gewisse Massivität. Im Erdgeschoss ruht das Gebäude auf
großen Bögen, die es der Öffentlichkeit zugänglich machen.
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