Architekturobjekt 96 von 285

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


Ein Schauspielhaus für Zürich

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Isabella Liskow

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Isabella Liskow

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schweiz

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2021

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Konzept
Theater hat für jeden eine andere Bedeutung. Für Schausteller kann es Hingabe und Berufung, für Besucher Unterhaltung, Alltagsflucht oder geistige Anregung sein. Der Besuch eines Theaters ist ein öffentlicher Auftritt. Wir machen uns schick, wollen sehen und gesehen werden. Wir möchten uns unterhalten und unterhalten werden. Wir möchten Emotionen sehen und selbst fühlen. Egal wie wir es beschreiben: Theater ist immer besonders und nie selbstverständlich und muss sich auch so städtebaulich und architektonisch positionieren und präsentieren. Das Konzept sieht ein funktionelles Schauspielhaus vor, das im Zentrum Zürich einen selbstbewussten architektonischen Akzent setzt. Durch hohe Transparenz und Zugänglichkeit soll ein Ort für Alle entstehen, der zwischen Theater und Stadt vermittelt und die Bedeutung für die Kultur hervorhebt. Im Gebäude sollen Einblicke, in die sonst im Schatten liegende Welt der Theatermacher möglich werden. Das allseitige Gebäude mit vier Schauseiten soll sich durch eine nicht ablesbare Geschossigkeit deutlich als Sonderbau kennzeichnen und durch die homogene transluzente Fassade nachts in alle Richtungen strahlen. Die Form der Kreuzbühne prägt die Grundform des Gebäudes, wodurch der Körper eine eigenständige Kubatur entwickelt.

Schwarzplan
Der Baukörper bricht bewusst aus der bestehenden Ordnung aus und öffnet durch Ausrichtung an die Limmat einen trichterförmigen Platz zum Bahnhof. Durch das Einrücken in den Fluss differenziert sich das Gebäude noch weiter von der vorhandenen Blockrandbebauung und unterstreicht mit seiner selbstbewussten Positionierung die bedeutsame Nutzung des Gebäudes.

Lageplan
Die aus der inneren Organisation entwickelte Form definiert den Außenraum durch drei Plätze. Die Erschließung erfolgt über den großen Vorplatz an der nordwestlichen Ecke des Gebäudes. Durch den Platz und große Bäume vor der Blockrandbebauung wird das Theater zum Hauptakteur. Im Süden definiert der Körper die fehlende Kante des Beatenplatzes. An dieser Stelle ist der Hauptzugang für die Künstler und Angestellten des Theaters vorgesehen. Der Platz an der Südseite des Gebäudes, der als Außenbereich für die Gastronomie im Erdgeschoss dient, geht in den Mühlensteg und eine Promenade entlang der Limmat über.

Gebäude
Das allseitig offene Erdgeschoss soll zwischen Theater und Stadt vermitteln. Die flexibel nutzbare Fläche bietet Raum für Nutzungen, die das städtische Publikum in das Gebäude ziehen. Durch ein „Schaufenster“ in die Unterbühne werden dem Besucher Einblicke in die Theaterwelt ermöglicht. Die erhöhte Geschosshöhe unterstreicht die Botschaft: Das Theater tritt aus dem Schatten eines Hinterhofes ins Zentrum der Stadt und öffnet sich den Bewohnern. Dem/r Zuschauer*in wird ein klarer Ablauf geboten. Nach Abgabe der Mäntel an der Garderobe öffnet sich über der Treppe zur zweiten Foyerebene ein Luftraum, welcher die verschiedenen Foyers verbindet. Halbgewendelte Treppen erschließen die verschiedenen Ebenen des Zuschauerraums. Im zweiten Foyer befindet sich unter dem Parkett eine Pausenbar. Eine Ergänzung zur flexiblen Bühne im Schiffbau kann nur eine vollfunktionsfähige Kreuzbühne sein. Jedoch soll der Abstand zum Schausteller durch das Entfernen des Bühnenportals verringert werden. Zuschauerraum und Bühne verschmelzen miteinander und Theaterstücke werden erlebbarer. In der südlichen Hälfte des Gebäudes grenzen die Werkstätten direkt an die Hinter- und Seitenbühnen an und übernehmen deren Höhe. Dadurch entsteht Raum für die eigene Produktion von passenden Bühnenbildern, die ebenerdig transportiert werden können. Galerien ermöglichen den Blick von oben und den Abhang von Objekten. Die Schausteller haben ebenfalls über die zweite Seitenbühne einen ebenerdigen Zugang von ihren Umkleiden und der Maske zur Bühne. In den anderen Obergeschossen sind weitere Räume für die Administration und die Schausteller untergebracht. Im vierten Obergeschosse entsteht über dem Zuschauerraum ein Eventraum, der auch als zweite Spielstätte oder Proberaum genutzt werden kann. Weitere Proberäume befinden sich über den Hinter- und Seitenbühnen. Nur der zweigeschossige Probe-und Eventraum und der Bühnenturm drücken sich ins fünfte Obergeschoss durch. So ergibt sich auf der Decke des vierten Obergeschosses eine umlaufende Terrasse, die über die Treppen und Aufzüge in den Kernen öffentlich zugänglich ist. Diese wird zudem durch ein Café bespielt.

Fassade
Eine transluzente Hülle soll Einblicke ins Innere ermöglichen und gleichzeitig das Gebäude in der Nacht sichtbar machen. Ein Gewand soll die Geschossigkeit verbergen und den Körper als Sonderbau kennzeichnen. Das Schimmern und Reflektieren der Glasbausteine sorgt auch bei Tag für ein Leuchten. In der Nacht lässt sich durch bewegende Silhouetten das Geschehen im Inneren erahnen.

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