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Eine-Welt-Zentrum "Berlin Global Village"
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Eine-Welt-Zentrum "Berlin Global Village"

12053 Berlin, Am Sudhaus 2

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Anne Lampen Architekten BDA

Eine-Welt-Zentrum "Berlin Global Village" - Eine-Welt-Zentrum "Berlin Global Village"

© Stefan Müller

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Anne Lampen Architekten BDA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Am Sudhaus 2, 12053 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

06.2024

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Anne Lampen Architekten GmbH

Schlesische Str. 31

10997 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 616 516 - 6

office@anne-lampen.de

Bauleitung (LPH 8)

Frank Schoenfeld Architekt

Käthe-Niederkirchner-Straße 34

10407 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

Planungsbüro Dernbach GmbH

Grünberger Straße 44a

10245 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

SCHNECK SCHAAL BRAUN Ingenieurgesellschaft Bauen mbH

Simplonstr. 52

10245 Berlin

Deutschland

Verwendete Produkte

Genz Dach+Fassade GmbH

Metallfassaden

ISOGON Fenstersysteme GmbH

Fenster

Pilkington Bauglasindustrie

Profilbauglas mit integrierter Dämmung

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

11.617 m³

 

Bruttogrundfläche

3.105 m²

 

Nutzfläche

2.656 m²

 

Verkehrsfläche

366 m²

 

Grundstücksgröße

2.585 m²

Lage und Umgebung

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das „Berlin Global Village“ ist ein Zusammenschluss von ca. 50 verschiedenen entwicklungspolitisch und migrantisch-diasporischer Vereine und Initiativen. Da es für diese Träger immer schwieriger wurde, bezahlbare Büroräume zu finden, konnte 2018 mit Förderung des Landes Berlin das denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude auf dem Areal der ehemaligen Kindl-Brauerei in Neukölln erworben werden. Unsere Aufgabe und Zielstellung waren der barrierefreie Umbau und Sanierung des Altbaus sowie die Ergänzung um einen Neubau - jeweils in nachhaltiger wie wirtschaftlicher Bauweise.
Das Erdgeschoss des Altbaus wurde innen behutsam saniert und umgebaut. Hierbei wurden die vorgefundenen bauzeitlichen Wandvertäfelungen und festen Einbauten weitestgehend erhalten und in die neue Gestaltung integriert. Unter Berücksichtigung der bestehenden Struktur wurden Räume neu gegliedert, um flexible Nutzungen möglich zu machen. So ist zum Beispiel im Bereich der ehemaligen Kantine ein großer Veranstaltungsraum entstanden der durch mobile Trennwände teilbar, bzw. zusammenschaltbar ist. Mit der erfolgten Fertigstellung sind alle Räume im Altbau barrierefrei erreichbar.
Der Neubau ist als 4-geschossiger Gebäuderiegel mit zurückversetztem Staffelgeschoss errichtet und orientiert sich in der Kubatur an dem Bestand. Im Erdgeschoss sind weitere Seminar-, Veranstaltungs- und Ausstellungsräume untergebracht. Ergänzt werden diese Nutzungen mit Flächen für niederschwellige Angebote - z.B. eine Ludothek und ein Ladenbereich. Das EWZ ist hierdurch Anlaufpunkt für alle BewohnerInnen im Rollbergkiez. In den Obergeschossen befinden sich die Büroräume der unterschiedlichen NutzerInnen. Auf der kompakten Grundfläche des Neubaus ist die Grundrissgestaltung klar gegliedert. Zwei unabhängige Treppenräume und ein Aufzug gewähren eine brandschutztechnisch einfache, sowie barrierefreie Erschließung aller Geschosse. Die notwendigen Sozial- und Nebenräume auf jeder Etage sind als gemeinschaftlich genutzte Orte geplant. Durch dieses „Teilen“ kann die Grundfläche sehr effizient und wirtschaftlich genutzt werden. Der Entwurf und die Ausführung folgen somit einem hohen Anspruch an die Wirtschaftlichkeit, um die zukünftigen Gewerbemieten für die gemeinnützigen Träger und Vereine möglichst gering zu halten.
Mit diesem „Eine-Welt-Zentrum“ ist ein Ort der Vielfalt, der Begegnung, des Dialogs und des Engagements für globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit entstanden.

Beschreibung der Besonderheiten

Die notwendigen Sozial- und Nebenräume auf jeder Etage sind als gemeinschaftlich genutzte Orte für die unterschiedlichen Mitgliedsoragnisationen geplant. Durch dieses „Teilen“ kann die Grundfläche sehr effizient und wirtschaftlich genutzt werden.

Nachhaltigkeit

Neben einer ressourcenschonenden Skelettbauweise kommen regenerative, wiederverwendbare und recyclingfähigen Materialien zum Einsatz. Die Außenwände sind in Holzskelettbauweise errichtet. Als Wärmedämmung wurde Zellulose verwendet. Verbundsysteme, die den Rückbau erschweren, wurden vermieden. Mit dieser Bauweise ist die sortenreine Rückführung der Materialien in den Stoffkreislauf möglich. Die Blechfassade ist daher als Vorhangfassade mechanisch an der Konstruktion befestigt. Die Wärmeerzeugung erfolgt über Fernwärme in Kombination mit einem Blockheizkraftwerk. Der Neubau erreicht hiermit den KfW-55 Standard. Weiterhin kommt Photovoltaik zum Einsatz.
Betonsichtige Oberflächen, Aufputz-Installationen und Estrichbeläge tragen zu einem gestalterischen Konzept bei, das kostengünstige Lösungen mit gestalterischem Anspruch verbindet. Zudem wurden Ausstattungsgegenstände wie Spiegel und die Grundbeleuchtung aus gebrauchten Objekten gezielt neu zusammengestellt. Auch die gemeinschaftlichen Teeküchen wurden aus verschiedenen, neu zusammengesetzten „Re-Use“ Materialien eingerichtet.


 

Auszeichnungen

Wettbewerb 1. Preis

Schlagworte

Holzhybrid, multikulturell, nonprofit, NGO, Erweiterungsbau, nachhaltig, migrantisch-diasporisch

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Fernwärme

Sonstige Heizenergie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

66,60 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

85,30 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

18,30 kWh/(m²a)

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