Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2022 - Nachwuchsarbeiten
Einfamilienhäuserhaus
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HafenCity Universität Hamburg, Enver Can Kabaran und Maximilian Weiß
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HafenCity Universität Hamburg, Enver Can Kabaran und Maximilian Weiß
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
03.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
85.319 m³
Bruttogrundfläche
20.937 m²
Nutzfläche
15.618 m²
Verkehrsfläche
707 m²
Wohnfläche
19.280 m²
Grundstücksgröße
33.263 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Diese Zahlen machen bereits die Crux bei der Sache erkennbar. Wir alle lebten in unseren Häusern im Wesentlichen die gleichen Leben, würden damit ohne Infragestellung Platz für Gäste, Familie, Haustiere, Freizeit, Freiheit, Intimität, Ansehen verbinden.
Während wegen der nach wie vor überwiegend traditionell aufgebauten Familienstrukturen in unserer Gesellschaft immer noch in den meisten Familien das Zuhause vor allem für den Mann, nicht für Frauen, einen wirklichen Erholungsort darstellt, platzt der mit dem Einfamilienhaus verbundene Traum, die Vorstellung, aber auch Herausforderung, für viele Menschen viel zu oft aus ganz anderen Gründen. Mit der regelrechten Wette auf die Zukunft, die der Bau eines Eigenheimes - mit allen Möglichkeiten den eigenen Besitz nach Belieben zu verändern, ganz nach den eigenen Wünschen zu gestalten - zweifelsohne darstellt, geht aber auch eine übergroße Gebundenheit, manchmal ein genauso großes finanzielles Risiko einher, da sich viel zu viele Faktoren einer oft gemeinsamen Zukunft nicht voraussehen lassen.
Und nicht nur das: gerade heute, wo Themen wie Klimawandel, Rohstoffverbrauch und Landverknappung immer bedeutender werden müssen, so sind Einfamilienhäuser regelrechte Symptome einer Überflussgesellschaft: sie erfordern mehr Baumaterial und Energie, versiegeln mehr Fläche, sorgen durch eine weitaus aufwändigere öffentliche Erschließung direkt für mehr Verkehr, mehr Zersiedelung. Der Verkehr wird beim Anlegen von Siedlungen auf der grünen Wiese letztendlich zum Raumplaner und der Sehnsuchtsort Einfamilienhaus ein Traum, der in den meisten Gegenden ohne ein bis zwei Autos pro Haushalt kaum lebbar wird.
Vernunft und Sehnsucht stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber. Weil man Vernunft nicht einfach ein- und Sehnsucht nicht einfach ausschalten kann, wird die Architektur nicht umhinkommen, sich weiter mit den Qualitäten des Einfamilienhauses zu befassen.
Es gibt bereits eine Vielzahl an Ideen und Verdichtungsstrategien aus der jüngeren Baugeschichte, zahlreiche namhafte Architekten versuchten und versuchen das Einfamilienhaus und seinen Kontext in der Landschaft neu zu denken. Unzählige Lösungen wurden bereits gefunden, Antworten auf die Grundsatzfrage, neue Formen der Architektursprache zum Befriedigen der Sehnsucht, des fast schon ursprünglich anmutenden Bedürfnisses, müssen aber immer wieder neu gesucht werden.
Im Rahmen unserer Bachelorthesis haben wir uns insbesondere mit zwei Faktoren näher beschäftigt: zum einen mit wesentlichen und unverzichtbaren Qualitäten, welche dem typischen Einfamilienhaus attestiert werden, zum anderen mit dem Raum, welcher in typischen Hamburger Einfamilienhausgegenden pro Familie verbraucht wird. Als Ergebnis der anhand von repräsentativen Baublöcken in Othmarschen, Sasel, Öjendorf und Alsterdorf durchgeführten Untersuchungen haben wir angenommen, dass komprimierte Häuser mit ausreichend großen Innenhöfen eine Lösung für die Platzverschwendung sein könnten. 4 Haustypen entwickeln sich in unserem Entwurf um zentrale Höfe herum, in welchen wiederum Privatsphäre und das Gefühl, dort zu sein, wo niemand ist, im Mittelpunkt stehen. Jedes unserer Häuser verfügt nicht nur über den in unseren Augen integralen individuellen Grünraum, sondern auch über zusätzliche Zimmer, ganz viel Raum zur persönlichen Entfaltung und für Familie.
In einem weiteren Teil des Entwurfs werden Planungen betreffend den Stadtbau vorgenommen und zwei Arten von dichten Siedlungsplänen entwickelt, die eine weitere Lösung für das Problem der Landverknappung darstellen können. Durch die im 1. OG platzierte Erschließung bleiben einerseits die Innenhöfe privat andererseits geht im Erdgeschoss kein Platz für die Erschließung verloren. Letztendlich lässt sich auf einem von uns beispielhaft beplanten Gebiet die Anzahl der möglichen Häuser bis zu vervierfachen. Und dabei ist noch ganz besonders hervorzuheben, dass das dichte Aneinanderbauen der Häuser nicht nur in kleineren Grundstücken resultiert, sondern auch die Anzahl der zur Erschließung der Einfamilienhäuser benötigten Straßen drastisch reduziert werden kann - womit einmal mehr unendlich viel weniger Land verbraucht wird.
Beschreibung der Besonderheiten
Insgesamt konnten wir auf unserem Planungsgebiet die Anzahl der möglichen Häuser - verglichen mit Siedlungsstrukturen in Sasel, Othmarschen, Öjendorf oder Alsterdorf - bis zu vervierfachen.
Städtebaulich zoniert unser Entwurf einen dem Verkehr gewidmeten Bereich im Norden und eine öffentliche Grünzone mit zahlreichen Coworking-Spaces, Cafés und kleinen Läden entlang des Billebeckens im Süden. Zwei Hauptachsen verbinden die beiden Bereiche.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Solarthermie
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
214
Anzahl Betten
321
Anzahl Wohneinheiten
107
Anzahl Stellplätze
45
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte