Architekturobjekt 2.420 von 13.833
Nominiert für die Shortlist der Jury 2022 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2022 - Nachwuchsarbeiten


Einfamilienhäuserhaus

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HafenCity Universität Hamburg, Enver Can Kabaran und Maximilian Weiß

auf den Dächern - Einfamilienhäuserhaus

© eigene Darstellung

Haupttreppe - Einfamilienhäuserhaus

© eigene Darstellung

Unterhaus - Einfamilienhäuserhaus

© eigene Darstellung

Oberhaus - Einfamilienhäuserhaus

© eigene Darstellung

Mittelhaus - Einfamilienhäuserhaus

© eigene Darstellung

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HafenCity Universität Hamburg, Enver Can Kabaran und Maximilian Weiß

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

03.2022

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

85.319 m³

 

Bruttogrundfläche

20.937 m²

 

Nutzfläche

15.618 m²

 

Verkehrsfläche

707 m²

 

Wohnfläche

19.280 m²

 

Grundstücksgröße

33.263 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Lediglich ein Viertel aller Deutschen lebt in einem Einfamilienhaus. Eine vergleichsweise geringe Anzahl - speziell verglichen mit der ungleich bedeutenderen Anzahl an Menschen, die sich ein Leben im Einfamilienhaus wünschen. Dreiviertel unserer Bevölkerung leben bereits - oder wünschen sich ein Leben in einem Haus nur für sich und die unmittelbare Familie.
Diese Zahlen machen bereits die Crux bei der Sache erkennbar. Wir alle lebten in unseren Häusern im Wesentlichen die gleichen Leben, würden damit ohne Infragestellung Platz für Gäste, Familie, Haustiere, Freizeit, Freiheit, Intimität, Ansehen verbinden.
Während wegen der nach wie vor überwiegend traditionell aufgebauten Familienstrukturen in unserer Gesellschaft immer noch in den meisten Familien das Zuhause vor allem für den Mann, nicht für Frauen, einen wirklichen Erholungsort darstellt, platzt der mit dem Einfamilienhaus verbundene Traum, die Vorstellung, aber auch Herausforderung, für viele Menschen viel zu oft aus ganz anderen Gründen. Mit der regelrechten Wette auf die Zukunft, die der Bau eines Eigenheimes - mit allen Möglichkeiten den eigenen Besitz nach Belieben zu verändern, ganz nach den eigenen Wünschen zu gestalten - zweifelsohne darstellt, geht aber auch eine übergroße Gebundenheit, manchmal ein genauso großes finanzielles Risiko einher, da sich viel zu viele Faktoren einer oft gemeinsamen Zukunft nicht voraussehen lassen.
Und nicht nur das: gerade heute, wo Themen wie Klimawandel, Rohstoffverbrauch und Landverknappung immer bedeutender werden müssen, so sind Einfamilienhäuser regelrechte Symptome einer Überflussgesellschaft: sie erfordern mehr Baumaterial und Energie, versiegeln mehr Fläche, sorgen durch eine weitaus aufwändigere öffentliche Erschließung direkt für mehr Verkehr, mehr Zersiedelung. Der Verkehr wird beim Anlegen von Siedlungen auf der grünen Wiese letztendlich zum Raumplaner und der Sehnsuchtsort Einfamilienhaus ein Traum, der in den meisten Gegenden ohne ein bis zwei Autos pro Haushalt kaum lebbar wird.
Vernunft und Sehnsucht stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber. Weil man Vernunft nicht einfach ein- und Sehnsucht nicht einfach ausschalten kann, wird die Architektur nicht umhinkommen, sich weiter mit den Qualitäten des Einfamilienhauses zu befassen.
Es gibt bereits eine Vielzahl an Ideen und Verdichtungsstrategien aus der jüngeren Baugeschichte, zahlreiche namhafte Architekten versuchten und versuchen das Einfamilienhaus und seinen Kontext in der Landschaft neu zu denken. Unzählige Lösungen wurden bereits gefunden, Antworten auf die Grundsatzfrage, neue Formen der Architektursprache zum Befriedigen der Sehnsucht, des fast schon ursprünglich anmutenden Bedürfnisses, müssen aber immer wieder neu gesucht werden.
Im Rahmen unserer Bachelorthesis haben wir uns insbesondere mit zwei Faktoren näher beschäftigt: zum einen mit wesentlichen und unverzichtbaren Qualitäten, welche dem typischen Einfamilienhaus attestiert werden, zum anderen mit dem Raum, welcher in typischen Hamburger Einfamilienhausgegenden pro Familie verbraucht wird. Als Ergebnis der anhand von repräsentativen Baublöcken in Othmarschen, Sasel, Öjendorf und Alsterdorf durchgeführten Untersuchungen haben wir angenommen, dass komprimierte Häuser mit ausreichend großen Innenhöfen eine Lösung für die Platzverschwendung sein könnten. 4 Haustypen entwickeln sich in unserem Entwurf um zentrale Höfe herum, in wel­chen wiederum Privatsphäre und das Gefühl, dort zu sein, wo niemand ist, im Mittelpunkt stehen. Jedes unserer Häuser verfügt nicht nur über den in unseren Augen integralen individuellen Grünraum, sondern auch über zusätzliche Zimmer, ganz viel Raum zur persönlichen Entfaltung und für Familie.
In einem weiteren Teil des Entwurfs werden Planungen betreffend den Stadt­bau vorgenommen und zwei Arten von dichten Siedlungsplänen entwickelt, die eine weitere Lösung für das Problem der Land­verknappung darstellen können. Durch die im 1. OG platzierte Erschließung bleiben einerseits die Innenhöfe privat andererseits geht im Erd­geschoss kein Platz für die Erschließung verloren. Letztendlich lässt sich auf einem von uns beispielhaft beplanten Gebiet die Anzahl der möglichen Häuser bis zu vervierfachen. Und dabei ist noch ganz besonders hervorzuheben, dass das dichte Aneinanderbauen der Häuser nicht nur in kleineren Grundstücken resultiert, sondern auch die Anzahl der zur Erschließung der Einfamilienhäuser benötigten Straßen drastisch reduziert werden kann - womit einmal mehr unendlich viel weniger Land verbraucht wird.

Beschreibung der Besonderheiten

Überlegungen zum Fügen unserer Haustypen sind eine konkrete Lösung für das Problem der Landverknappung: durch eine Grünlandschaft auf den Dächern, welche gleichzeitig die Intimität der Höfe schützt, verlaufen Bürgersteige; damit geht keine Fläche für die Erschließung verloren. Straßen und Verkehr tragen viel zu sehr zur Zersiedelung unseres Landes bei.
Insgesamt konnten wir auf unserem Planungsgebiet die Anzahl der möglichen Häuser - verglichen mit Siedlungsstrukturen in Sasel, Othmarschen, Öjendorf oder Alsterdorf - bis zu vervierfachen.
Städtebaulich zoniert unser Entwurf einen dem Verkehr gewidmeten Bereich im Norden und eine öffentliche Grünzone mit zahlreichen Coworking-Spaces, Cafés und kleinen Läden entlang des Billebeckens im Süden. Zwei Hauptachsen verbinden die beiden Bereiche.

Schlagworte

Wohnungsbau, Flächenverbrauch, Zersiedelung, Einfamilienhaus, Hof, Hoftypologie, Gründach, Platzeffizient, zukunftsweisende Struktur

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Passivhaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Solarthermie

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

214

 

Anzahl Betten

321

 

Anzahl Wohneinheiten

107

 

Anzahl Stellplätze

45

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