Architekturobjekt 1.037 von 13.903

Architekturobjekte


Einfamilienhaus in ökologischer Holzbauweise

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Energetisch autark: Das Gebäude entspricht KfW-55-Anforderungen und speist seinen kompletten Energiebedarf aus Strom. - Einfamilienhaus in ökologischer Holzbauweise

© SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG / SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH

Zur innenseitigen Bekleidung der Außenwände sowie aller Trennwände wurde eine  3-Schicht-Platte aus Fichte gewählt. - Einfamilienhaus in ökologischer Holzbauweise

© SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG / SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH

Im Erdgeschoss kombiniert mit Rigips Feuerschutzplatten, im Obergeschoss mit raumhohen Rigidur H Gipsfaserplatten von RIGIPS. - Einfamilienhaus in ökologischer Holzbauweise

© SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG / SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH

Loggia mit Ausblick - Einfamilienhaus in ökologischer Holzbauweise

© SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG / SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

10.2022

Beschreibung

Objektbeschreibung

Holz am Hang
Alpenflair in Sachsen – Einfamilienhaus in ökologischer Holzbauweise mit innovativem Energiekonzept


Wer den Bauherrn Florian Bäßler in seinem neuen Zuhause im sächsischen Plauen besucht, kann leicht alpine „Gefühle“ bekommen. Das liegt zum einen an der recht exponierten Hanglage des Grundstücks, zum anderen an Bauweise und Baumaterialien des dreigeschossigen Gebäudes. „Ich bin ein absoluter Berg-Fan und so oft es geht in den Alpen unterwegs. Und die Architektur der dort verbreiteten Chalets hat mich schon immer begeistert. Eine Architektur, die perfekt zu diesem Grundstück passt“, so der neue Eigenheimbesitzer, dem es nicht nur die Berge angetan haben, sondern der auch ein Liebhaber des Baumaterials Holz ist. Das attraktive Ergebnis dieser Kombination: ein Einfamilienhaus im Alpen-Chalet-Stil in innovativer Holzbauweise, mit einem nahezu autarken Energiekonzept und viel Wohlfühlatmosphäre.

Landschaftlich „abgerundet“ wird das Berggefühl auf dem Grundstück in Plauen durch die unmittelbare Nähe der Talsperre Pöhl, die man durchaus als gleichwertigen Bergsee-Ersatz ansehen kann. Bei aller Attraktivität hielt das Grundstück jedoch auch einige Herausforderungen für den Bauherrn und die ausführenden Betriebe bereit. „Durch die Hanglage waren zahlreiche Befestigungs- und Sicherungsmaßnahmen notwendig. Darüber hinaus besteht der Untergrund aus gewachsenem Naturfels, was die Tiefbauarbeiten zur Errichtung des Kellergeschosses zu Beginn der Bauarbeiten im Januar 2021 ziemlich aufwändig gestaltete“, erklärt Florian Bäßler.

Leistungsstarker Holzbau
Das rund 100 m2 große Kellergeschoss entstand als einziges Bauteil in Massivbauweise: Auf die gegossene Bodenplatte wurden Wände in Stahlbeton errichtet und mit 100 mm starken Styrodurâ 3035 Hartschaumplatten (Styrodur® ist eine registrierte Marke der BASF SE) gedämmt. Von da an ging es komplett in Holzbauweise weiter. Für die Herstellung und Montage der Außenwände vertraute Florian Bäßler auf die Profis der nahegelegenen Zimmerei Wolf in Mylau. „Wir haben in Summe etwas mehr als 200 m2 Außenwände errichtet“, erläutert Udo Pürzel, Geschäftsführer der Zimmerei Wolf. „Die Basis der tragenden Wände bildet 160 mm starkes Brettsperrholz und eine vorgehängte, hinterlüftete Fassadenbekleidung auf einer Holz-Unterkonstruktion inklusive einer
160 mm dicken Dämmung mit Kontur FSP 1-032 Fassadendämmplatten von ISOVER. Die vlieskaschierten Glaswolleplatten waren zum einen sehr einfach zu verarbeiten und zum anderen mit ihrer niedrigen Wärmeleitfähigkeit von 0,032 W/(m∙K) für das geplante Energiekonzept von entscheidender Bedeutung.“ Nach der Montage von 40 mm starken Holzlatten, durch die die entsprechende Hinterlüftungsebene sichergestellt wurde, und der vollflächigen Verlegung einer diffusionsoffenen Fassadenbahn erfolgte die Fassadenbekleidung mit attraktiven Rhombusleisten aus sibirischer Lärche.

Trockenbau im Außenbereich mit geprüfter Lösung
Eine Ausnahme bildeten die Außenwandbereiche im Erdgeschoss und der innenliegenden Loggia. Deren Bekleidung erfolgte in Eigenleistung, weshalb der Bauherr nach einer gleichermaßen schnellen wie einfachen Lösung suchte. Diese fand er in der vliesarmierten Spezialgipsplatte Rigips Glasroc X von RIGIPS. Die feuchteresistente Platte eignet sich für die Bekleidung speziell von Außenwänden in Holzbauweise und bietet dabei gleich mehrere Vorteile. „Das vergleichsweise geringe Gewicht der Platten erleichtert das Arbeiten im wahrsten Sinne des Wortes, zumal wir die Ausführung als raumhohe, sprich drei Meter hohe Platten gewählt haben. Darüber hinaus konnten die Platten wie reguläre Hartgipsplatten durch einfaches Ritzen mit einem normalen Klingenmesser und anschließendem sauberen Brechen zugeschnitten werden. Es musste also nicht erst alles aufwändig mit Tauchsäge und Führungsschiene geschnitten werden, was für einen schnellen Baufortschritt sorgte. Auch die Montage auf der Unterdeckbahn und der Traglattung erfolgte in wenigen Arbeitsschritten“, so Florian Bäßler. Ein weiterer Vorteil von Rigips Glasroc X: Die Platten bieten einen sofort wirksamen Witterungsschutz ohne Trocknungszeiten – sind also nahezu wetterunabhängig zu verarbeiten – und sind zudem direkt verputzbar. In Plauen bildeten so die Verlegung eines Armierungsgewebes sowie der Auftrag eines Scheibenputzes und einer Silikonharzfarbe den Abschluss der Außenwandarbeiten in diesen Bereichen.

Auf die Kombination aus Holz und Gips setzte der Bauherr auch im Inneren des Erd- und Obergeschosses, die zusammen rund 175 m2 Wohnfläche bieten. „Wir wollten bewusst den Kontrast zwischen der Holzanmutung und hellen Gipsflächen zur Raumgestaltung nutzen. Zur innenseitigen Bekleidung der Außenwände sowie aller Trennwände haben wir deshalb eine 3-Schicht-Platte aus Fichte gewählt, im Erdgeschoss kombiniert mit Rigips Feuerschutzplatten, im Obergeschoss mit raumhohen Rigidur H Gipsfaserplatten von RIGIPS. Letztere zeichnen sich unter anderem durch ihre Robustheit und Oberflächenhärte aus. Darüber hinaus verfügen die Gipsfaserplatten über äußerst ebene Oberflächen, wodurch bereits mit wenig Spachtelaufwand besonders hochwertige Wandflächen entstehen“, so Florian Bäßler.

240 mm Zwischensparren-Dämmung in WLS 032
Die Zwischendecke zwischen Erd- und Obergeschoss entstand durch die Zimmerei Wolf in 200 mm starker Holzmassivbauweise. Den oberseitigen Abschluss des Gebäudes bilden zwei komplett belüftete Pult-Dächer. Deren Gefache wurden mit einem 240 mm starken Zwischensparren-Klemmfilz (ISOVER Integra ZKF 1-032) aus Glaswolle voll ausgedämmt und innenseitig mit dem Varioâ Luftdichtheits- und Feuchteschutzsystem von ISOVER ausgestattet. Dieses umfasst die feuchtevariable Vario® XtraSafe Klimamembran (sd-Wert 0,3 – 25 m) sowie optimal abgestimmte Systemkomponenten wie Dichtmassen und Klebebänder. Auf dem so gedämmten Dach wurde anschließend eine diffusionsoffene Unterdeckbahn verlegt und mittels Konstruktionsvollholz ein 80 mm breiter Belüftungsraum sichergestellt. Eine anschließend angebrachte Schalung und eine bituminöse Schweißbahn als Abdichtung bilden die Basis für die spätere Montage der Photovoltaik-Module.

Energetisch autark und wirtschaftlich
„Mit diesen Konstruktionen und den leistungsstarken Dämmungen haben wir bei den Außenwänden einen U-Wert von 0,15 W/(m2K) und für das Dach ein U-Wert von 0,18 W/(m2K) erreicht. Das Gebäude entspricht KfW-55-Anforderungen und speist seinen kompletten Energiebedarf aus Strom. Die Basis hierfür bilden eine große Photovoltaikanlage mit 16,5-kW-Peak auf dem Dach, ein 15-kWh-Elektrospeicher im Keller, ein 350-Liter-Warmwassertank sowie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Zusammengenommen mit zahlreichen Smart-Home-Features kommt das Haus im Sommer so auf eine Grundlast von 10 bis 15 kWh pro Tag, im Winter sind es zwischen 25 und 30 kWh pro Tag. Im Sommer werden rund 80 bis 100 kWh Strom pro Tag erzeugt, wodurch wir den Großteil ins öffentliche Stromnetz einspeisen können. Der wenige Strom, den wir im Winter zukaufen müssen, wird von der sommerlichen Einspeisevergütung nahezu abgedeckt“, berichtet der stolze Bauherr. 

Mit der Fertigstellung Ende 2022 ist somit nicht nur ein Stück alpines Flair in den sächsischen Vogtlandkreis gekommen, sondern auch ein hochmodernes und nachhaltiges Wohngebäude entstanden, das mit einem zukunftsweisenden Energiekonzept und behaglichem Wohnkomfort überzeugt.
 

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