Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Gira
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Mannheim, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
12.2018
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
In Mannheim hat ein Paar sein Eigenheim komplett umgebaut – und zwar absolut altersgerecht und insbesondere zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Bauherrn. Dessen Aktionsradius wird mehr und mehr eingeschränkt durch Parkinson. Mit Hilfe moderner Technik kann er jetzt so lange und mit so wenig Unterstützung wie möglich im eigenen Zuhause leben. Basis ist die Vernetzung aller technischer Komponenten im Haus über ein KNX System mit einem leistungsstarken Gira FacilityServer im Hintergrund. Bedient wird die gesamte Haus- und Medientechnik über eine Fernbedienung oder das iPad. Basisfunktionen finden sich unter anderem auf klassischen Schaltern wieder, die auch wechselndes Pflegepersonal intuitiv bedienen kann.
Anfang der 70er Jahre wurde das Haus von den Eltern der Lebenspartnerin gebaut und diese verbrachten hier ihren Lebensabend. Anschließend entschied sich das Bauherrenpaar selbst einzuziehen, aber erst nach einem kompletten Umbau: Ein zweigeschossiger Anbau mit bodentiefen Fenstern vergrößert die Wohnfläche, und auch im Inneren wurden die Grundrisse den Bedürfnissen angepasst. Einen freien Blick auf den Garten ermöglichen heute große Fensterflächen. Die Anbauten an das solide gebaute Klinkerhaus waren nicht ganz einfach umzusetzen. Das Grundstück selbst ist knapp 950 m2 groß und besitzt einen wunderschönen Garten mit Kneipp-Becken.
Im Zuge des Umbaus sollte auch gleich die komplette Elektrik erneuert werden. Zu dem Zeitpunkt stand auch schon die Diagnose Parkinson fest und der sehr technikaffine Hausherr ließ sich beraten, welche Lösungen ihm mit fortschreitender Krankheit das Leben erleichtern können. Seine Leidenschaft für Autos und Multimediatechnik flossen dabei ebenfalls ein.
Eine kompetente und umfassende Beratung erhielt er von Oliver Klitzing von CEN.SYS Smarthomes, der schwerpunktmäßig die Gewerke Bedienkonzept und Visualisierung, Multimedia, Videoüberwachung bzw. Sicherheitstechnik Netzwerktechnik und IP-Telefonie übernommen hat. Für die kabelgebundene KNX Installation und Programmierung zeichnete der erfahrene Systemintegrator Klaus Geyer verantwortlich.
„Zunächst haben wir mit dem Bauherrn über seine Vorstellungen und Wünsche hinsichtlich der Gebäudetechnik und der Bedienbarkeit gesprochen. Anschließend haben wir uns natürlich auch über das Krankheitsbild und die Auswirkungen informiert“, berichtet Klaus Geyer. „Das war wichtig, um richtig zu beraten, insbesondere was die Bedienbarkeit betrifft. Bewegungen werden im Laufe der Zeit langsamer und die Geschicklichkeit lässt nach, daher war eine Bedienung nur übers iPad nicht sinnvoll.“ Mit einer Fernbedienung kommt der Hausherr langfristig deutlich besser zurecht. So kann er heute alle Funktionen der Multimedia-, Sicherheits- und Haustechnik auch vom Bett aus schalten, angezeigt wird das Menü auf der Fernbedienung oder einem großen Flatscreen.
Trotz eines extrem hohen technischen Standards sind die Grundfunktionen wie „Licht an“ und „Licht aus“ auch für wechselndes Pflegepersonal ganz einfach und intuitiv an der Wand über Tastsensoren zu schalten. Eingeweihte können deutlich mehr Funktionen bedienen, etwa übers iPad, erhalten aber keinen Zugriff auf die private Foto- und Videodatenbank. „Aufgrund der unterschiedlichen Nutzer war es wichtig mehrere Ebenen zu schaffen – sowohl was die Bedienbarkeit betrifft als auch die Komponenten, die gesteuert werden können“, führt Oliver Klitzing weiter aus. Dank einer durchdachten Planung und sauberen Programmierung ist das Haus heute alters- und behindertengerecht par excellence, und das weitestgehend unauffällig. Statt Krankenhausflair findet man ein geschmackvolles modernes Interieur.
Selbstbestimmt leben dank intelligenter Gebäudetechnik
Für ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben daheim ist das Wohnhaus mit zahlreichen intelligenten Lösungen der Gebäudetechnik ausgestattet: Ein KNX System vernetzt sämtliche Komponenten im Hintergrund, der Gira FacilityServer ist das „Gehirn“ der Anlage. Unter- und Obergeschoss sind als zwei separate Einheiten installiert und laufen auf Wunsch auch unabhängig voneinander. Neben einer DALI gesteuerten Beleuchtung, Beschattung, Türkommunikation, Kameraüberwachung und Multimediatechnik, sind unter anderem auch die Wasseraufbereitung, Heizung, Alarme und Filter des Außenbeckens eingebunden.
Barrierefrei und jederzeit die Möglichkeit zum Notruf
Das Erdgeschoss ist barrierefrei gestaltet, es sind fast ausschließlich automatische Schiebe- und Drehtüren verbaut. Da auch diese an das KNX System angeschlossen sind, lassen sie sich über einen Schalter an der Wand oder die zentrale Bedienung via Fernbedienung oder iPad öffnen. So hat der Bauherr im Rollstuhl ungehindert Zugang zu allen Bereichen. Ins Obergeschoss führt ein Treppenlift. Selbst das Bad überzeugt mit Hightech: Die Toiletten-Spülung lässt sich via KNX über einen Knopf in der seitlichen Schiene betätigen. Wird der Knopf doppelt betätigt, wird ein Notruf abgesetzt und der Pflegedienst ist innerhalb weniger Minuten vor Ort. Auch in den Säulen am Bett ist ein Notrufsystem integriert, das direkt mit dem Pflegedienst verbunden ist. Schlafzimmer und Flure sind zudem präsenzüberwacht, so dass erkannt wird, wenn jemand zwar vor Ort ist, sich aber nicht mehr bewegt.
Entertainment pur
Ein besonderes Anliegen war dem Hausherrn die Multimediatechnik – der zentrale Zugriff auf die private Foto-, Dia-, Video- und Musiksammlung sowie auf externe Unterhaltungsangebote. „Das haben wir gelöst über einen CEN.SYS Server auf dem alle Dateien liegen“, erläutert Herr Klitzing von Cen.sys. „Bedient wird über eine RTI Fernbedienung oder das iPad, auf denen auch alle anderen Funktionen liegen, wie etwa die Türkommunikation oder Kameraüberwachungen.“ Dabei wurde der Tastendruck individuell angepasst auf die langsameren Bewegungen, die Parkinson mit sich bringt, und der Cursor springt nicht so schnell weiter. Ein Sonos Multiroom System sorgt für ausgezeichnete Tonqualität im gesamten Haus, zehn verschiedene Zonen können separat gesteuert werden, unter anderem der Garten. Dank Präsenzmeldern folgt die Musik zudem automatisch von Raum zu Raum.
Szenen und Zentralfunktionen
Pro Raum sind bis zu vier Lieblingsszenen abgespeichert, die über die Fernbedienung oder Gira Tastsensoren starten. Neben speziellen Licht- und Beschattungsstimmungen beinhalten diese teilweise auch Musik. Zusätzlich zu den Zentralfunktionen wie „Kommen“ und „Gehen“, lassen sich individuelle Szenen abrufen, wie „Guten Morgen“, „Kochen“, „Relaxen“ oder die „TV-Szene“, die den Fernseher startet, das Licht dimmt und die Jalousien schließt. Der obligatorische Abendrundgang, zum Prüfen, ob überall das Licht gelöscht und die Jalousien geschlossen wurden, entfällt dank Tastendruck und Blick aufs Display, dass alles in Ordnung ist.
Im Garten sowie der Garage sind zudem Kameras installiert. So kann der Bauherr einerseits jederzeit seine schönen Außenanlagen und den Blick auf seine geliebten Autos genießen, andererseits sind diese in die Sicherheitstechnik eingebunden und werden bei Bewegung aktiviert. Dank des Fernzugriffsmoduls Gira S1 werden die Bilder und sämtliche anderen Vorgänge sicher und verschlüsselt auf die mobilen Geräte übertragen. Auch die Fernwartung erfolgt so absolut sicher, auf Störmeldungen, wie etwa der Hebeanlage, kann umgehend reagiert werden.
Edel in der Optik, clever in der Funktionalität
Optisch fügen sich die Schalter und Tastsensoren der Serie Gira E2 mit ihrer klaren Formensprache dezent ins Interieur ein. Die 6fach Tastsensoren sind besonders clever programmiert: Oben schaltete ein einfacher Tastendruck das Licht ein oder aus – ideal für die Pflegekräfte. Wird länger gedrückt, öffnet sich beispielsweise eine Schiebetür. Auf den unteren Tasten ist die Mediensteuerung hinterlegt.
Von außen bereitet die Gira Türkommunikation im System 106 Edelstahl einen eleganten Empfang. Deren Ruf wird beantwortet mit der RTI Fernbedienung, dem iPad und über die zentral im Raum installierten Touchdisplays Gira G1. Am Gira G1 lassen sich zudem sämtliche Raumfunktionen wie Beleuchtung, Jalousien und Szenen steuern sowie die Daten der Gira Wetterstation einsehen. Der Zutritt zum Haus erfolgt schlüssellos über Transponder: Diese lassen sich einfach programmieren - etwa wann der Gärtner ins Haus darf. Bei Verlust werden sie gesperrt, das Schloss muss nicht getauscht werden.
Ebenfalls sehr praktisch: Im Bad und im Gästezimmer ist eine automatische Lüftung installiert – die Fenster öffnen sich motorisch, wenn die Luftfeuchtigkeit einen definierten Grenzwert erreicht. Neben dem privaten Fitnessraum gibt es zudem eine Sauna, deren Farblicht sich je nach Stimmung wählen lässt.
Hightech bis in den Garten
Das Haus besitzt großflächige Verglasungen – so kann auch von drinnen der liebevoll gestaltete Garten genossen werden, der am Abend zauberhaft illuminiert wird. Auch dies lässt sich selbstverständlich via KNX steuern. Die Gartenbewässerung funktioniert vollautomatisch durch ein cleveres Zusammenspiel der Daten der Wetterstation und einer Feuchtemessung. Ein Rasenroboter hält das Gras stets in gepflegtem Zustand.
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