Architekturobjekt 2 von 2

Architekturobjekte


Einfamilienstadt, Privatresidenz Northcliff, Johannesburg, Südafrika

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Die Dach- und Fassadenbekleidung aus Titanzink fasst die einzelnen Pavillons zum Gesamtensemble Einfamilienstadt zusammen. - Einfamilienstadt, Privatresidenz Northcliff, Johannesburg, Südafrika

© Studio88 Photography

Bei den Satteldächern und Fassaden der fünf kleineren Pavillons dominiert eine durchgehende Linienführung vom First über die Traufe bis zum Boden mit identischen Scharbreiten. - Einfamilienstadt, Privatresidenz Northcliff, Johannesburg, Südafrika

© Studio88 Photography

Die Traufseiten der Pavillons sind ohne Regenrinne ausgeführt. Stattdessen sind im Traufdetail die Entlüftung der Fassade bzw. die Belüftung des Daches horizontal und mit einem kleinen Überhang konstruktiv geschützt und gestalterisch eingebunden. - Einfamilienstadt, Privatresidenz Northcliff, Johannesburg, Südafrika

© Studio88 Photography

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Johannesburg, Südafrika

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

08.2018

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Paolo Deliperi Architects

.. ..

.. Kapstadt

Südafrika

Tel. 073 171 0599

info@pdarchitect.co.za

Beschreibung

Objektbeschreibung

Auf den ersten Blick sieht die Gebäudegruppe aus wie ein städtebauliches Ensemble, denn zwei größere und mehrere kleinere Pavillons gruppieren sich um eine Rasenfläche. Erst auf den zweiten Blick wird deutlich, dass es sich um ein Wohnhaus für eine Familie handelt. Der Einsatz von Titanzink als Fassaden- und Dachmaterial unterstreicht das Konzept der Einfamilienstadt.

Das Ensemble steht auf einem nach Norden hin stark abfallenden Grundstück im südafrikanischen Johannesburg. Ursprünglich sollte hier ein mehrstöckiger Stadthauskomplex errichtet werden. Doch kurz nach Beginn der Erdarbeiten wurde das Projekt eingestellt, das Grundstück verkauft. Der Käufer wollte hier ein Wohnhaus für eine wachsende Familie errichten lassen – mit Familienzimmer, Wohnzimmer, Küche, Kinderzimmern, Schlafzimmer, Swimming-Pool, separatem Arbeitszimmer sowie einer ebenfalls separaten Gästesuite. „Die Herausforderung bestand darin, die bereits durchgeführten Auskofferungen und Aushube mit möglichst wenig Aufwand an die Anforderungen eines Einfamilienhauses anzupassen“ berichtet Architekt Paolo Deliperi. „Außerdem ist das Gelände ziemlich steil. In Südafrika verbringen wir viel Zeit im Freien und durch das starke Gefälle erschien das Grundstück eher ungeeignet für eine Familie. Mein Konzept bestand daher darin, ein Zuhause mit unterschiedlichen Wohn- und Gartenflächen auf einer Ebene zu schaffen. Es soll sich den Bewohnern intuitiv erschließen und einen nahtlosen Übergang zwischen innen und außen bieten.“ Vor diesem Hintergrund entwickelte der Architekt ein Gebäude, das mit der Aufteilung in mehrere Pavillons die Grundzüge eines städtebaulichen Ensembles trägt.

Am Steilhang auf einer Ebene wohnen
Der Eingang zur Einfamilienstadt liegt im Unterschoss, wo sich auch die Garage und die Gästesuite befinden. Die Wohnbereiche hat Paolo Deliperi im Erdgeschoss in einer Form angeordnet, die einem „C“ ähnelt. Im Aufstrich des Druckbuchstabens befinden sich der Swimming-Pool und zwei große Pavillons mit Familienzimmer, Wohn-Esstrakt und Küche. Verglaste Passagen führen – den Abschwung des „C“ formend – zu vier kleineren Pavillons, die das Arbeitszimmer und drei Kinderzimmer beherbergen. Den Auslauf des Buchstabens bildet ein etwas größerer Pavillon mit dem elterlichen Schlafzimmer. Mit Ausnahme des Arbeitszimmers öffnen sich alle Pavillons mit großen Glasflächen Richtung Norden. „Damit nutzen wir zum einen das Sonnenlicht optimal aus. Zum anderen möchten wir im Sommer vermeiden, dass die direkte Sonneneinstrahlung in das Haus gelangt“, erklärt Paolo Deliperi. Ein weiterer positiver Aspekt: Die Kinder- und das Elternschlafzimmer besitzen einen direkten Zugang zum Gartenbereich.

Drei Materialien bestimmen das Äußere der Einfamilienstadt: weiß gestrichene Putzflächen, Holzbekleidungen und blaugraues Titanzink. Letzteres wurde von der RHEINZINK GmbH & Co. KG, Datteln, hergestellt und geliefert. Das Unternehmen stellt das Titanzink in drei Oberflächenqualitäten her: prePATINA schiefergrau, prePATINA blaugrau und CLASSIC walzblank. Bei der Qualität Classic walzblank bildet sich die Patina durch Witterungseinflüsse von selbst. Die Qualitäten prePATINA schiefergrau und prePATINA blaugrau hingegen erhalten durch ein spezielles Beizverfahren bereits von Anfang an den Farbton, der sich durch die natürliche Bewitterung ohnehin bilden würde. Die für Titanzink kennzeichnende Fähigkeit, die schützende Patina zu bilden, bleibt dabei vollständig erhalten. „Wir haben das Material aus mehreren Gründen gewählt“, erläutert der Architekt. „Es besitzt eine schöne Patina, ist äußerst langlebig und strahlt mit seinen großen und flachen Profilen eine sehr ästhetische Schönheit aus.“

Beschreibung der Besonderheiten

Zur Konstruktion  
Die Garage und die Decken der Einfamilienstadt wurden aus Ortbeton errichtet, die Wände aus 22 cm dickem Ziegelmauerwerk. Die Satteldächer der beiden großen Pavillons bestehen aus einem Stahltragwerk mit innenliegender Wärmedämmung. Darauf wurden Trapezprofile, Sperrholzplatten und eine strukturierte Trennlage verlegt. Den oberen Abschluss bilden die Titanzink-Scharen. Die Verlegung erfolgte in bewährter Doppelstehfalztechnik und verdeckter Befestigung mit Fest- und Schiebehaften aus Edelstahl.

Bei den Satteldächern und Fassaden der fünf kleineren Pavillons sieht die architektonische Gestaltung eine durchgehende Linienführung vom First über die Traufe bis zum Boden vor. Umgesetzt hat der Verarbeiter dies durch die Doppelstehfalztechnik auf dem Dach in Kombination mit der Winkelstehfalztechnik an den Fassaden und jeweils gleichen Scharbreiten.

Die Dächer besitzen folgenden Aufbau (von innen nach außen): Dachtragwerk aus Holz, Dämmung, Konterlattung als Hinterlüftungsebene und Unterkonstruktion für die Sperrholzplatten, strukturierte Trennlage und abschließend die Scharen aus Titanzink, die mit Fest- und Schiebehaften aus Edelstahl verdeckt befestigt wurden. Eine Besonderheit besteht darin, dass die Traufseiten der Pavillons ohne Regenrinne ausgeführt sind. Stattdessen hat der Verarbeiter die Dachscharen über die Wandebene herausgeführt und die Entlüftung der Fassade sowie die Belüftung des Daches mittels Lochblech an die Traufausbildung als kleinen Überhang horizontal angeschlossen. Eine weitere Besonderheit findet man bei den Dachscharen, die an die Giebel grenzen: Hier hat der Verarbeiter die Titanzinkschare seitlich aufgestellt, rückgekantet und in den Giebelabschluss eingebunden.

Bei den Außenwänden realisierte er ab der Dämmebene den gleichen Konstruktionsaufbau wie beim Dach. Um an den Giebeln einen sauberen und wasserdichten Abschluss zum Dach zu erhalten, hat er die Giebelscharen über die Dachfläche hinausgeführt und über entsprechende Falzverbindungen mit den Dachscharen verbunden.

„Wir haben auf diesem sehr steilen Grundstück ein wohnliches, praktisches Zuhause mit unterschiedlichen Nutzungsbereichen auf einer Ebene geschaffen“, freut sich Paolo Deliperi. Das Titanzink trägt durch den Einsatz als Dach- und Fassadenbekleidung dazu bei, die einzelnen Pavillons zum Gesamtensemble Einfamilienstadt zusammen zu fassen. Gleichzeitig unterstreicht es durch seine Oberfläche und die besondere Art der Verlegung das Spiel mit den unterschiedlichen Proportionen.
 

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